Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Seil bis zum Endpunkt. Als das
Haupttriebwerk zu fauchen begann und ein starker Zug spürbar wurde, war ich fast davon überzeugt,
die NAUTILUS das letzte mal gesehen zu haben.
    Es war ein Wahnsinn, jetzt noch einmal an Land zu gehen. Jeder Deflektorschirm hat seine
Leistungsgrenzen!
    Koko strebte im rechten Winkel zur Unterwasserküste auf das offene Meer hinaus. Wir konnten es
nicht mehr wagen, an den ständig von Raumschiffen abgesuchten Ufern entlangzufahren.
Wahrscheinlich wären wir geortet und sofort beschossen worden.
    Weiter westlich blendete schon wieder ein Thermostrahl, berührte den Grund und erzeugte dort
einen kleinen Vulkan.
    Seit den frühen Morgenstunden glich das Meer ohnehin einer heißen Quelle. Die verdrängten und
teilweise verdampften Wassermassen suchten sich einen Ausweg nach oben. Manchmal schossen die
Fontänen mehr als fünfhundert Meter hoch.
    Wir hatten unseren Plan geändert. Es war nicht mehr möglich, die Küste
anzulaufen.
    Die Blues hatten schneller als angenommen ermittelt, daß ein terranisches Kommando auf Gatas
gelandet war. Wahrscheinlich hätten sie sich über unsere Tätigkeit gar nicht so sehr aufgeregt,
wenn wir nicht durch den Diebstahl der sechs Behälter direkt an den Lebensnerv des Zweiten
Imperiums gegriffen hätten.
    Die Abwehrmaßnahmen waren ungeheuer. Tausende von Raumschiffen, darunter sogar gigantische
Superschlachtschiffe mit dicken, zottelig aussehenden Molkexpanzern, patrouillierten entlang der
Küste. Immer wieder peitschten Energiestrahlen in das kochende Wasser.
    Nahe dem ›Block der fünften Wachsamkeit‹ waren riesige Geländestreifen vergast worden. Die
Blues hatten sich folgerichtig ausgerechnet, daß wir in einer Unterwasserhöhle Zuflucht gesucht
hatten. Als Grundlage für diese Erkenntnis kam wahrscheinlich das Schlachtkreuzerwrack in Frage.
Es wäre vernünftiger gewesen, wenn das Schiff nach der Ausschleusung der NAUTILUS vollkommen
vernichtet worden wäre.
    Isata hatte mir jedoch erklärt, Rhodan hätte die Absturzerscheinungen nicht übertreiben
wollen. Das war einerseits richtig gewesen, doch nun hatten wir diese Unterlassungssünde
auszubaden.
    Als wir erkannt hatten, daß ein Unternehmen auf dem Festland nur mit unserem Tode enden
konnte, hatte Koko neue Befehle erhalten. Mit höchster Fahrstufe, die bei hundert Kilometern pro
Stunde lag, steuerte er das als Fisch getarnte Spezialboot der Siganesen ins offene Meer hinaus
und nahm Kurs auf die Insel, bei der das Schiff abgestürzt war.
    Somit mußten wir hundertsechzig Kilometer zurücklegen. Es war infolge der ungewohnten
Schleppfahrt weder für mich noch für den kleinen Roboter angenehm. Wir konnten es aber nicht mehr
riskieren, uns mit den Kampfanzügen in die Luft zu erheben.
    Jetzt lag das Felseiland vor uns. Kokos frühere Erkundungsfahrt erwies sich als wertvoll. Der
von Traktorstrahlern gehobene Schlachtkreuzer lag auf dem Strand der Insel. Sie wimmelte von
Blues, unter denen sich zahlreiche Mitglieder des Geheimdienstes aufhielten. Sie waren an ihren
schwarzbraunen Molkexausrüstungen leicht zu erkennen.
    Der ausgediente Arkonidenkreuzer war ein Trümmerhaufen, an dem große Teile fehlten. Überall
klafften Schußlöcher. Die Spuren von verheerenden Bränden und Maschinenexplosionen waren
einwandfrei zu erkennen.
    Natürlich hatten die Blues längst bemerkt, daß der Kreuzer unbemannt gewesen war. Die
komplizierte Robotsteuerung mit ihren vielen Nebenschaltstellen und das Fehlen von toten
Besatzungsmitgliedern konnte nicht übersehen werden.
    Lemy war auf meinen Helm geklettert. Da ich den Kopf bis zur Augenhöhe über den Wasserspiegel
erhoben hatte, konnte auch der Kleine alles Bemerkenswerte beobachten. Koko stand mit dem Boot
zehn Meter unter uns.
    Ich konnte mir ein triumphierendes Lächeln nicht verkneifen. Auf der Insel waren zwar
zahlreiche Polizeimaschinen und auch einige Kleinraumschiffe gelandet, aber von einer Überwachung
des Seeraumes war hier nichts zu spüren. Die Blues sagten sich anscheinend logischerweise, daß
die mit dem Schiff angekommenen Terraner schleunigst das Weite gesucht hatten, um sich anderswo
zu verstecken. Damit hatten sie zwar recht; aber für uns ergaben sich daraus unschätzbare
Vorteile.
    Der Kurze kletterte an dem Helm nach unten und wagte den Sprung bis zu meiner Schulter, wo er
sich wieder anschnallte.
    »Gut«, schrie er mir mit seinem Stimmchen ins Ohr. »Die kümmern sich nur um das Wrack. Fangen

Weitere Kostenlose Bücher