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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wir an, ehe die NAUTILUS von einem Zufallstreffer vernichtet wird. Was willst du unternehmen,
Großer?«
    Ich sah nochmals zu dem nur einen Kilometer entfernten Inselstrand hinüber. Dicht am Ufer
standen einige Luftgleiter. Sie gehörten dem Geheimdienst, sonst hätten sie keinen Molkexpanzer
getragen. Ich deutete nach vorn.
    »Die nehmen wir als Versuchsobjekt. Koko soll vor der kleinen Bucht mit den Steilufern
anhalten. Ich schwimme mit dir hinein. Es dürfte relativ einfach sein, Land zu erreichen.«
    Wir beeilten uns. Die Zeit wurde immer knapper. Ab und zu heulte ein Raumschiff im Tiefflug
über die Insel hinweg. Südlich unseres Standortes schien der Himmel zu brennen. Der Donner des
pausenlosen Beschusses war selbst hier noch zu hören.
    Wir tauchten unter, hängten uns an das Boot, und Koko erhielt die entsprechenden
Anweisungen.
    Nach zehn Minuten vorsichtiger Fahrt wurde das Ufer erkennbar. Es handelte sich um eine
Steilküste, die ins Grundlose abfiel. Koko stoppte vor der Bucht und legte das Boot auf Grund.
Wenige Meter hinter dem Heck begann das tiefe Wasser.
    Ich klinkte die Leine aus, legte sie griffbereit auf den Meeresboden und schwamm auf das Ende
des Landeinschnittes zu. Als ich auftauchte und vorsichtig den Kopf über den Wasserspiegel erhob,
konnte ich niemand sehen.
    »Ich setze mich ab«, sagte Lemy. »Schalte deinen Deflektor ein, Großer, und halte die Augen
auf. Ich fliege nach oben. Mich wird man bestimmt nicht orten.«
    Lemy durchstieß meinen Energieschirm und flog davon. Ich beobachtete ihn mit meiner
Antireflexbrille. Als er nicht mehr zu sehen war, stieg ich aus dem Wasser, watete zum nur
meterbreiten Strand hinüber und sprang nach oben.
    Ich hatte die Kräfte meines ertrusischen Körpers eingesetzt. Die geringe Schwerkraft spürte
ich kaum. Zehn Meter höher bekam ich den Rand des Felsufers zu fassen. Langsam zog ich mich hoch
und legte mich hinter einen Felsblock in Deckung.
    Den Antigrav benutzte ich diesmal nicht mehr. Es wäre zu gefährlich gewesen, denn weiter vorn
standen fahrbare Ortungsstationen, deren Antennen ununterbrochen kreisten.
    Der Schwerkraftneutralisator, der stärkste Eigenstrahler unter meinen Hochenergiegeräten, wäre
fraglos zum Verräter geworden.
    Mein Deflektorschirm arbeitete im energetischen Normalbereich. Er konnte nur unter größten
Schwierigkeiten ausgemacht werden.
    Für eine Sekunde erblickte ich den Kurzen. Er kurvte wie eine lästige Stechmücke zwischen den
Blues herum und verschwand dann in einer Lücke des Schiffswracks.
    Ich begann behutsam vorzudringen. Meinen Mikroantigravitator, der mir auf so leichten Welten
wie Gatas die heimischen 3,4 Gravos schenkte, hatte ich ebenfalls stillgelegt. So konnte ich mich
mit weiten Sprüngen an die abgestellten Flugkörper und Kleinraumschiffe heranarbeiten,
Hindernisse überwinden und Bluesgruppen umgehen.
    Es war alles sehr einfach. Als ich vor einem der flachen Luftgleiter ankam, hatte mich noch
niemand bemerkt.
    Die Maschine, die ich mir ausgesucht hatte, stand etwas abseits. Sie trug einen dicken
Molkexüberzug.
    Weiter rechts standen drei Wachtposten. Ich mußte sie in Kauf nehmen. Der Gasdruck in dem
ehemaligen Feuerlöscher war erhöht worden. Trotzdem mußte ich wenigstens bis auf fünf Meter an
das Objekt heran, um eine befriedigende Besprühung erzielen zu können.
    Lemy wurde wieder sichtbar. Er flog um meinen Kopf herum und gab ein Zeichen, dem ich zu
entnehmen glaubte, daß alles in Ordnung wäre.
    Ich klinkte die beiden Karabinerhaken auf und zog den Behälter von meinen Schultergurten ab.
Lemy wartete auf einem Felsblock.
    Ich trat noch einen Schritt näher, richtete die Sprühdüse auf den Panzer des Luftgleiters und
drückte den plombierten Hebel, der das Ventil öffnete, nach unten.
    Die Flüssigkeit wurde unter heftigem Zischen ausgeblasen. Sie bildete einen dickblasigen
Schaumstreifen, der plötzlich einen Teil der Molkexmasse bedeckte, sich darauf verdünnte und an
den Wandungen entlang lief.
    Ich sprühte immer noch. Lemy schrie etwas, aber ich achtete nicht darauf. Der Erfolg meiner
Tätigkeit faszinierte mich.
    Das Molkex verfärbte sich. Schon nach drei Sekunden begann es zu wallen. Schließlich trat ein
Effekt ein, der sich wie eine innere Detonation auswirkte.
    Das Material blähte sich auf, kochte und lief unvermittelt in verflüssigter Form an dem Rumpf
entlang. Hier und da wurden glänzende Stahlplatten erkennbar.
    Ich sprühte weiter,

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