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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Erwartung blickten Rhodan, Bull und Dantur auf die Bildschirme. Würden die Blues
auf ihren strategischen Trick hereinfallen?
    Lediglich Regat Waynt schien durch diese Geschehnisse nicht berührt zu werden. Uninteressiert
hatte er sich an den Kartentisch zurückgezogen.
    Eine knappe halbe Stunde war vergangen, als eines der von Rhodan außerhalb des Systems
stationierten Wachschiffe den ersten Alarm gab.
    Rhodan richtete sich auf. Sein hageres Gesicht blieb ausdruckslos.
    »Sie kommen«, sagte er nur.
    Oberst Mos Hakru spürte, wie jemand hinter ihn trat. Als er sich umblickte, schaute
er in das jungenhafte Gesicht von Leutnant Kilmacthomas. Im ersten Augenblick fühlte Hakru
Verärgerung.
    »Lachen Sie eigentlich immer, Leutnant?« fragte er.
    »Meistens, Sir«, gestand Kilmacthomas. Einer seiner langen Arme glitt an Oberst Hakru vorbei
und wies auf den Bildschirm.
    »Man könnte fast von einem Wunder sprechen«, sagte Kilmacthomas. »Die ganze Zeit über hatte
ich befürchtet, daß wir es nicht schaffen würden.«
    Hakrus Ärger verflog. Kilmacthomas hatte recht – es war ein Wunder, daß sie diesen
Planeten erreicht hatten. Die vierzehnte Welt der Sonne Verth, ein über 6.000 Kilometer
durchmessender Eisbrocken, nicht größer als Pluto, zeigte sich auf den Bildschirmen der TRISTAN,
die bereits zur Landung ansetzte. Kein einziges Bluesschiff war nach dem Linearraumaustritt in
der Nähe des Planeten festgestellt worden, und man konnte mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, auch selbst nicht geortet worden zu sein.
    Chefpilot Nortruk bediente die Steueranlage. Im Falle der TRISTAN war nicht die eigentliche
Landung schwierig, sondern der geplante Versuch, das Schiff möglichst tief in das Eis zu
versenken.
    Leistungsstarke Thermostrahler sollten die Eisschicht verflüssigen, so daß die TRISTAN
einsinken konnte. Das Schmelzwasser würde nach oben verdrängt werden und über dem Schiff wieder
zufrieren.
    So stellte man sich jedenfalls den Ablauf einer gelungenen Landung vor. Trotzdem würde sich
ein Trichter bilden, denn unter der Einwirkung der Strahler würde ein großer Teil des zu
Flüssigkeit gewordenen Eises einfach verdampfen.
    Mit gemischten Gefühlen starrte Kilmacthomas auf das sich ihnen bietende Bild. Theoretisch
wußte er eine ganze Menge über Eiswelten, er konnte buchfüllende Abhandlungen über das Verhalten
des Eises in seinen verschiedenen chemischen Zusammensetzungen schreiben. Aber da war doch ein
Unterschied, ob man am Schreibtisch saß oder in einem Raumschiff war, das im Begriff stand, einen
halben Kilometer unter das Eis eines fremden Planeten zu dringen.
    Kilmacthomas war froh, daß Hakru ein Kommandant war, der keine Unklarheiten duldete. Er
verstand es, die Männer zu führen. Auch Major Lasalle ließ sich bei seinen Bedenken keineswegs
von egoistischen Gefühlen leiten, hatte Kilmacthomas festgestellt. Der Erste Offizier wollte
lediglich unkontrollierbare Risiken vermeiden, eine Tatsache, die man ihm nicht als nachteilige
Eigenschaft anrechnen konnte.
    Die TRISTAN ging unmittelbar über der Äquatorlinie nieder. Die Ortungsgeräte zeigten noch
immer kein feindliches Schiff in gefährlicher Nähe. Sie hatten feststellen können, daß mehrere
weiter entfernte Raumer der Blues ihren Kurs geändert hatten.
    Mos Hakru führte dies auf den inzwischen laufenden Scheinangriff Rhodans zurück. Verwirrung
war unter den Gatasern ausgebrochen. Sie mußten die ihnen zur Verfügung stehende Zeit nutzen,
denn früher oder später würde man unter den gatasischen Führern feststellen, daß sie auf einen
Trick hereingefallen waren.
    Die TRISTAN war eigens dafür umgebaut worden, nicht nur extreme Temperaturen, sondern auch
überdurchschnittliche Druckbelastungen auszuhalten.
    Mit ruhiger Stimme gab Nortruk die geringer werdenden Höhen bekannt. Immer wieder wanderten
Kilmacthomas' Blicke zu den Bildschirmen der Raumortung.
    Mit der Gelassenheit eines erfahrenen Piloten brachten Nortruk und seine Helfer das Schiff auf
das Eis.
    »Gelandet, Sir«, gab er bekannt.
    Hakru erwachte aus seiner Bewegungslosigkeit. Eine kurze Untersuchung ergab, daß das Schiff in
einer flachen Senke niedergegangen war. Um die TRISTAN herum gab es nichts als Eis. Verth, die
blaue Riesensonne, war so weit entfernt, daß ihr Licht kaum ausreichte, dort draußen etwas
sichtbar zu machen. Kilmacthomas glaubte zu erkennen, daß das Land von schroffen Bergen zerrissen
war,

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