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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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    »Sind Sie allein an Bord?« fragte Kilmacthomas.
    »Alle anderen sind bereits zur ESS-1 gesprungen«, erwiderte Hakru.
    »Folgen Sie ihnen, Sir«, bat Kilmacthomas eindringlich. »Sie können uns hier nicht mehr
helfen.«
    »Ich will verdammt sein, wenn ich das tue«, knurrte Hakru. »Sie lausiger Grünschnabel werden
mich nicht davon abhalten, mit einem Thermostrahler den Gang freizulegen.«
    »Das dürfen Sie nicht, Oberst«, widersprach Kilmacthomas. »Wir haben Thermostrahler hier in
der Höhle, können sie aber wegen der Einsturzgefahr nicht einsetzen. Sie haben kein Gerät zur
Verfügung.«
    »Doch«, sagte Hakru. »Ich beschaffe mir einen Strahler. Schließlich hängen mehr als genug
davon in der TRISTAN. Die Abstrahlanlage arbeitet noch. Das bedeutet, daß der Kanal zur
Oberfläche frei ist.«
    Kilmacthomas rutschte vom Eispodium ins Innere der Höhle. Er ging zwischen dicken Eisbrocken
bis dicht an den Schacht. Was er sah, war nicht gerade ermutigend. Überall hatten sich Risse
gebildet. Es war fraglich, ob sie den Ausgang noch jemals freilegen konnten.
    »Die Zeit ist zu knapp«, sagte er über Helmfunk. »Bevor Sie nur den ersten Strahlschuß
abgegeben haben, wird das Schiff explodieren.«
    »Ich versuche es jedenfalls«, erklärte Hakru. Seine Stimme klang keuchend, als leiste er
schwere Arbeit.
    Der Leutnant überlegte, wie er den Vorgesetzten von seinem Vorhaben abbringen konnte. Aber
Hakru schien nicht gewillt, sich auch nur in eine Diskussion darüber einzulassen.
    Kilmacthomas wandte sich an die übrigen Männer.
    »Oberst Hakru wird versuchen, den Schacht von der TRISTAN aus freizulegen«, gab er bekannt.
»Wir haben nichts mehr zu verlieren, deshalb werden wir mit unseren eigenen Strahlern ebenfalls
an der Beseitigung der Trümmer arbeiten. Es kann sein, daß wir dabei umkommen, aber das ist immer
noch besser, als hier untätig zu warten.«
    Zustimmende Rufe wurden im Helmfunk laut. Die Männer brannten darauf, etwas zu ihrer Rettung
zu tun. Das Bewußtsein, daß Hakru auf der anderen Seite entgegenkam, gab ihnen neuen Mut.
    Kilmacthomas wollte ihnen nicht sagen, wie gering ihre Aussicht zum Überleben war. Sie sollten
die Hoffnung nicht verlieren.
    Er hob den Strahler und begann vorsichtig mit dem Abschmelzen. Er war sich darüber im klaren,
daß das Wasser keine Möglichkeit zum Abfließen hatte. Durch die Tätigkeit der Thermostrahler
wurde es in der Höhle so warm, daß es nicht wieder fror. Das konnte bedeuten, daß sie bis zum
Hals im Wasser standen, bevor sie ein Loch in den eingestürzten Schacht gebrannt hatten.
    Bedächtig zielte Kilmacthomas auf die Hindernisse.
    Er war noch sehr jung, und er wollte nicht sterben. Aber er wußte auch, daß er nicht über den
Zeitpunkt seines Todes zu bestimmen hatte. Das gab ihm Kraft. Er arbeitete ruhig und sicher an
der Spitze des Strahlkommandos.
    Bald standen sie bis zu den Knien im Wasser. Der Boden wurde so glitschig, daß ständig einige
Männer ausrutschten und ins Wasser fielen. Nur die Schutzanzüge retteten ihnen das Leben.
    Sein ganzes kurzes Leben hatte Kilmacthomas das Verhalten des Eises studiert. Er wußte mehr
über Eisplaneten als die meisten anderen Menschen.
    Fast konnte man sagen, daß er mit dem Eis gelebt hatte.
    Und nun schien es, als sollte er darin sterben.
    Zehn Minuten, bevor die Robotautomatik die TRISTAN vernichten würde, hatte Oberst
Mos Hakru endlich den Thermostrahler abmontiert und einsatzbereit gemacht. Sein Gesicht war vor
Anstrengung schweißüberströmt. Er nahm sich nicht die Zeit, auf die Uhr zu blicken, da er auf
jeden Fall nicht rechtzeitig genug fertig werden konnte.
    Er lief über den Hauptgang zur Schleuse. Er sprang hinaus. Mit einem Seitenblick überzeugte er
sich, daß die Abstrahlanlage nach wie vor funktionierte. Sobald das Schiff explodierte, war sie
äußerst gefährdet.
    Hakru hob den Strahler und stürmte in den eingestürzten Gang hinein. Er erreichte die
verschüttete Stelle.
    »Kilmacthomas!« rief er in das Helmmikrophon. »Hören Sie mich noch?«
    »Alles in Ordnung, Sir«, ertönte die Stimme des Leutnants. »Gehen Sie durch den Transmitter,
solange Sie noch Zeit dazu haben.«
    »Ich bin jetzt im Gang und trenne einen Durchbruch«, sagte Hakru, ohne auf die Einwände des
Leutnants einzugehen. »Sie müssen von der anderen Seite vorstoßen.«
    »Das tun wir bereits, Sir«, gab Kilmacthomas bekannt.
    Verbissen arbeitete sich Hakru vor. Er wußte, daß

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