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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er ein ziemlich großes Loch brennen mußte,
denn einundfünfzig Männer benötigten viel Platz, um durchzukommen.
    Automatisch blickte er auf die Uhr.
    Noch sechs Minuten!
    Er spürte, wie ihm der Schweiß durch die Brauen rann und die Augen ätzte. Die Sichtscheibe
seines Helmes beschlug sich mit Feuchtigkeit.
    Das Wasser floß hinter ihm aus dem Schacht, in trüben Bächen rann es bis zur Abstrahlanlage,
wo es an die Oberfläche geblasen wurde.
    Noch vier Minuten!
    Hakru sah ein, daß er es nicht schaffen würde. Er hatte es die ganze Zeit über gewußt.
Trotzdem mußte er weiterarbeiten. Die Männer mußten befreit werden. Vielleicht gelang es Rhodan,
ein Rettungsschiff abzusetzen.
    Er fragte sich, ob er die Selbstzerstörung der TRISTAN überleben werde. Die Explosion diente
nur zur Auslösung eines Schmelzprozesses, der die TRISTAN in einen formlosen Stahlklumpen
verwandeln würde. Doch dieser Vorgang würde ungeheure Hitze erzeugen. Das Eis würde hier unten zu
schmelzen beginnen. Wasser würde in alle Gänge und Schächte dringen. Es war fraglich, ob die
Abstrahlanlage die Fluten schnell genug beseitigen konnte, sofern sie die Explosion überhaupt
überstand.
    Noch zwei Minuten!
    Ein Lächeln flog über Hakrus Gesicht. An Bord der ESS-1 würde man jetzt vergeblich auf ihn
warten. Hoffentlich beging keiner der Männer die Dummheit zurückzukehren, um ihn zu suchen.
    Hakru schwenkte den Strahler in die Höhe und verbreiterte den entstehenden Gang.
    »Kilmacthomas!« ächzte er.
    »Sir?« Die Stimme des Leutnants klang besorgt.
    »Die Explosion«, murmelte Hakru. »In wenigen Sekunden.«
    Er schaltete den Strahler ab, um sich bei der zu erwartenden Druckwelle nicht selbst zu
verletzen.
    »Oberst«, sagte Kilmacthomas rauh. Dann sagte er noch etwas, aber das hörte Hakru bereits
nicht mehr.
    Von einer Sekunde zur anderen schien er schwerelos zu werden. Er hob sich vom Boden ab, eine
urwüchsige Kraft trieb ihn nach vorn, stieß ihn auf das Eis zu.
    Er wollte schreien, aber es entrang sich kein Laut seiner wie ausgedorrten Kehle. Im gleichen
Augenblick, als er erwartete, gegen das Eis geworfen und zerschmettert zu werden, wich die weiße
Barriere vor ihm zurück.
    Er prallte gegen irgend etwas, wurde herumgerissen. Seine Arme wirbelten durch die Luft. Er
glaubte dunkle Punkte vor sich zu sehen. Er spürte, daß unzählige große und kleine Eisbrocken
seine Bewegung mitmachten, daß sie gleich ihm davongerissen wurden.
    In seinen Ohren war ein Donnern und Brausen, als stünde er unter einem Wasserfall. Doch da er
noch Luft bekam, konnte der Helm nicht zerstört sein.
    Dann prallte er gegen einen riesigen Eisklotz. Die Luft wurde aus seinen Lungen gequetscht,
und er verlor das Bewußtsein.
    Das Eis barst direkt vor Kilmacthomas auseinander. Ein Aufschrei aus über einem
Dutzend Kehlen begleitete diesen Vorgang. Kilmacthomas riß die Sicherung des Thermostrahlers
herunter und warf sich zu Boden. Dann brach das Eis über sie herein. Ein Regen aus kleinen und
kleinsten Teilchen ergoß sich über die Männer.
    Ihm folgte die Druckwelle. Sie war noch stark genug, um den sich verzweifelt festklammernden
Kilmacthomas mehrere Meter davon schlittern zu lassen. Die Welt um ihn herum schien nur noch aus
weißer Materie zu bestehen.
    Er hob den Kopf. Die Explosion hatte den Gang freigelegt. Wie durch ein Wunder war er nicht
eingestürzt. Doch nicht allein das Eis war in die Höhle gespült worden.
    In unmittelbarer Nähe von Kilmacthomas lag eine kleine Gestalt am Boden.
    Das war Oberst Mos Hakru. Seine Hände umklammerten noch den Thermostrahler. Kilmacthomas erhob
sich. Von allen Seiten kamen die Männer auf ihn zugelaufen.
    Der Leutnant humpelte auf Hakru zu. Als er ihn erreicht hatte, beugte er sich zu ihm hinab und
drehte ihn auf den Rücken.
    Da schlug Hakru die Augen auf und grinste.
    Drei Minuten später kam die Flutwelle.
    Die Ortungsgeräte zeigten einwandfrei, daß die Geheimstation der Fremden direkt
unter ihnen lag. Als die Blues jedoch nach heftigem Bombardement keine Anzeichen einer Gegenwehr
erkannten, ließ Leclerc das Feuer einstellen. Während ihrer Angriffe auf diese Welt hatte sich
der feindliche Verband kurz im Verth-System gezeigt, aber diesmal war Leclerc nicht auf den Trick
hereingefallen.
    Von allen benachbarten Flottenstützpunkten waren riesige Flottenverbände aufgestiegen, so daß
sich der Gegner rasch zurückgezogen hatte. Doch Leclerc hatte sich darum nicht

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