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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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warteten auf jenen Moment, da das Wasser
versiegen und der Weg abwärts für sie frei sein würde.
    Darin unterschieden sie sich nicht von den Menschen in sechshundert Metern Tiefe.
    Nur daß diese nach oben wollten.
    Als ihm das Wasser noch bis zu den Knöcheln reichte, begann Kilmacthomas damit, die
im Weg liegenden Eisklötze zu zerstrahlen. Er ging dabei vorsichtig zu Werke, um zu verhindern,
daß die Decke nachrutschte und sie erneut gefangen waren.
    Schweigend sahen ihm die Männer zu. Er war Experte für Eiswelten, deshalb unternahm niemand
den Versuch, ihn zu beeinflussen – auch ranghöhere Offiziere nicht.
    Über dem Leutnant bröckelte Eis ab, und er hielt sofort inne. Atemlos starrten unzählige Augen
auf die gefährdete Stelle. Dann, als es sicher war, daß sich der Riß nicht vergrößern würde,
setzte Kilmacthomas sein riskantes Unternehmen fort.
    Auf diese Weise gelang es ihm, den Schacht so freizulegen, daß sie die Höhle verlassen
konnten. Das Schmelzwasser war jetzt vollkommen abgeflossen, nur noch kleine Lachen bedeckten den
Boden, die jedoch rasch gefroren.
    Kilmacthomas befestigte den Thermostrahler am Gürtel des Schutzanzugs und schaltete den
Scheinwerfer ein. Behutsam kroch er durch die geschaffene Öffnung in den Schacht. Er leuchtete
jeden Zentimeter der Decke ab, da er wußte, daß das Eis nach der Explosion unruhig war. Ein
Einsturz der Decke würde jetzt das Ende bringen. Er sah Risse, die Unbehagen in ihm erzeugten,
aber es blieb ihnen nichts anderes übrig, als unter Mißachtung der Gefahr durch den Gang zu
kriechen.
    Er gab den anderen mit dem Scheinwerfer ein Zeichen.
    »Wie sieht es aus, Leutnant?« erkundigte sich Oberst Hakru.
    Der Lautsprecher von Kilmacthomas' Helmempfänger arbeitete undeutlich, aber er hatte jetzt
keine Zeit, sich darüber Sorgen zu machen.
    »Wenn wir Glück haben, kommen wir durch den Gang zum Kanal«, gab er Hakru zu verstehen. »Die
Männer sollen nach und nach durch den Schacht kommen.« Er leuchtete den Boden vor sich ab.
»Niemand darf einen Thermostrahler benutzen ohne meinen ausdrücklichen Befehl.«
    Einer nach dem anderen folgten die Raumfahrer und Agenten dem Eisspezialisten. Kilmacthomas
hatte ein trockenes Gefühl im Hals. Im ersten Augenblick führte er das auf Sauerstoffmangel
zurück, doch dann sagte er sich, daß die Reserven des Sauerstoffaggregates noch auf Stunden
hinaus ausreichen würden.
    Dann stieß Kilmacthomas auf einen seitlichen Einbruch.
    »Halt!« befahl er.
    »Was ist passiert?« fragte Hakru im Flüsterton. Der Oberst befand sich unmittelbar hinter
Kilmacthomas. Er leuchtete an dem Leutnant vorbei und sah das Hindernis. Für einen kleinen Mann
gab es keine Schwierigkeiten – aber sie hatten auch breitschultrige große Männer dabei, und
Melbar Kasom brauchte ein doppelt so großes Loch.
    Hakru stieß einen scharfen Pfiff aus, der ebenso Überraschung wie Furcht ausdrücken
konnte.
    Die Männer, die ganz hinten waren, zum Teil noch in der Höhle, wurden unruhig. Fragen ertönten
auf der Helmfrequenz.
    »Ruhe!« befahl der Oberst scharf. »Es geht gleich weiter.«
    Kilmacthomas schnitt eine Grimasse, denn er hielt den Optimismus des Kommandanten für
reichlich verfrüht. Er räumte einige Eisbrocken zur Seite und zwängte sich an dem Einbruch vorbei
in die offene Hälfte des Ganges. Hakru hatte dank seines zierlichen Körpers keine
Schwierigkeiten, ihm zu folgen. Doch der nächste Mann, ein vollschlanker Spezialist, streckte in
offensichtlicher Verwirrung den Kopf durch die viel zu kleine Lücke.
    »Wenn Sie das Zeug lange genug bewundert haben, fällt Ihnen vielleicht sogar etwas ein«, sagte
Hakru mit sanftem Spott zu dem Leutnant.
    Kilmacthomas lächelte, aber da er Hakru den Rücken zuwandte, konnte dieser das nicht
sehen.
    »Nun?« fragte Hakru.
    »Es ist zu gefährlich, wenn wir hier den Strahler einsetzen«, sagte Kilmacthomas langsam. »Es
wird am besten sein, wenn wir beide von dieser Seite aus soviel Eis wegräumen, daß die
Nachfolgenden genügend Platz bekommen.«
    Schweigend begannen sie zu arbeiten. Kilmacthomas nahm Eisklötze vom Einbruch weg und reichte
sie Hakru, der sie in den Gang hineinwarf, so daß sie sich verteilten. Plötzlich gab der Eisberg
nach, als Kilmacthomas einen größeren Brocken herauszog. Mit einem Fluch sprang er zurück.
    Sofort bestürmten sie die Männer auf der anderen Seite mit Fragen.
    »Nichts passiert«, knurrte Kilmacthomas mürrisch. »Es wird

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