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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Hände
geben?
    Er befahl dem Piloten, jetzt etwas langsamer abzusinken und dann blitzschnell aus dem Schacht
hervorzustoßen. Leclerc wollte das Überraschungsmoment auf seiner Seite haben.
    Er versuchte sich ein Bild dessen zu machen, was ihnen dort unten bevorstand, aber ihre
Kenntnisse über den Gegner waren viel zu gering, so daß alle Gedanken nur Ausgeburt seiner
Phantasie, nicht aber Produkte realer Überlegungen waren.
    Leclercs siebenfingrige Hand umklammerte den Strahler fester.
    Der Pilot fragte: »Jetzt?«
    Die nächsten Sekunden konnten über Leben und Tod entscheiden, dachte Leclerc, und er wunderte
sich über die Trägheit dieses Gedankens, der nicht sein Inneres berühren konnte.
    »Ja«, sagte er, »jetzt!«
    Obwohl der Pilot sehr nervös war, brachte er die Antigravplatte mit meisterlichem Geschick aus
dem Schacht. Er ließ sie plötzlich absacken und warf sie mit einem seitlichen Steuerdruck nach
vorn, so daß sie wie ein welkes Blatt in die Höhle gefegt wurde, die sich an den Schacht
anschloß.
    Leclercs Katzenaugen zuckten einen Augenblick vor der unverhofften Helligkeit zurück, doch
dann sah er Gestalten – fremde Gestalten –, die sich in dem Licht bewegten, und er hob
den Paralysator und begann zu feuern.
    Einer der Männer schrie vor Wut und Enttäuschung auf, es war wie der Schrei eines
wilden Tieres, das in die Enge getrieben wurde. Doch der Ausbruch löste die Terraner aus ihrer
Starre, er ließ sie in Sekundenschnelle begreifen, was geschah.
    Die Blues drangen in die unterirdischen Räume ein, große, grazile Gestalten in Schutzanzügen,
die mit einem eigentümlichen Belag überzogen waren.
    Trotzdem kam die Reaktion zu spät. Bereits die ersten Schüsse der Gataser zeigten verheerende
Wirkung. Über die Hälfte der Menschen fiel bewußtlos zu Boden, bevor überhaupt noch ein einziger
Schuß aus einem Thermostrahler abgegeben war.
    Oberst Hakru, der nicht unter den Getroffenen war, erkannte voller Entsetzen, daß es die
Absicht der Blues war, hier unten Gefangene zu machen.
    »In die Gänge!« schrie er. »Wir müssen hier weg!«
    Sie stürzten nach allen Richtungen davon. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als die
Paralysierten zurückzulassen. Rasch drangen die Blues vor. Sie sprangen von den Flugscheiben
herunter und nahmen die Verfolgung auf.
    An der Spitze von sieben Männern rannte Oberst Hakru in den Gang hinein, den sie gerade
verlassen hatten. Er stellte fest, daß sie zwei Thermostrahler bei sich hatten.
    Er befahl den Männern, sich hinter dem seitlichen Einbruch zu verschanzen.
    »Wir werden sie gebührend empfangen«, knurrte er. »Sobald sie dort vorne im Schacht
auftauchen, feuern wir mit den beiden Strahlern auf sie.«
    Verzweifelt fragte sich Hakru, wo die anderen geblieben waren. Es war im Augenblick sinnlos,
sie über Helmfunk anzurufen, denn jede geflüchtete Gruppe hatte ihre eigenen Sorgen.
    Die Männer fluchten und schimpften, ein Ausdruck ihrer Hilflosigkeit. Hakru wünschte, daß
wenigstens einige Agenten in jene Höhle geflohen waren, wo der Hyperkom aufbewahrt wurde. Nur so
war es möglich, Hilfe zu erhalten.
    Gegen einen Eisklotz gelehnt, wartete der Oberst darauf, daß die Blues im Gang auftauchen
würden. Seitlich von ihm standen die zwei Bewaffneten. Mit zusammengekniffenen Augen starrte
Hakru durch die Öffnung. Wahrscheinlich waren die Blues damit beschäftigt, die Bewußtlosen im
Vorraum hinauszutragen und an die Oberfläche zu schaffen.
    In einem kosmischen Krieg bedeuteten Gefangene mehr als eine gewonnene Raumschlacht. Durch sie
erfuhr man eine Menge über den Gegner, man lernte ihn besser kennen, seine Stärken, seine
Schwächen und seine körperlichen Beschaffenheiten. Wenn man klug war und geschickt vorging,
konnte man sogar etwas über die Mentalität des Feindes erfahren.
    Hakru biß die Zähne aufeinander. Er machte es sich zum Vorwurf, daß dies passiert war. Sie
hätten weitaus vorsichtiger sein müssen. Hakru gestand sich ein, daß er zumindest eine Wache am
Kanal hätte aufstellen müssen.
    Doch nun war es für solche Überlegungen zu spät. Die Blues waren da, und sie mußten zusehen,
wie sie mit ihnen fertig wurden. Hakru war sich darüber im klaren, daß sie den Blues gegenüber
benachteiligt waren. Ihre Bewaffnung war nicht ausreichend, sie hatten keinen Nachschub. Vor
allem aber zahlenmäßig waren sie den Wesen des Zweiten Imperiums unterlegen.
    Mehr als 25 Männer waren bereits

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