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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nur ein paar Minuten länger
dauern.«
    Endlich hatten sie das Loch so verbreitert, daß jeder hindurchkriechen konnte.
    Hakru gab den Befehl zum Weitergehen. Der Gang hatte hier seine ursprüngliche Breite, so daß
Kilmacthomas und Hakru nebeneinandergehen konnten.
    Bald darauf stießen sie auf den großen Vorraum und auf das, was einmal die TRISTAN gewesen
war, jetzt aber nur noch einen ausgeglühten Metallklumpen darstellte. Jetzt erwies sich die
eisige Temperatur als ihr Verbündeter, denn sie hatte das glühende Metall schnell zur Abkühlung
gebracht. Eis war von allen Seiten in die Vorhöhle gelaufen, so daß alles verändert aussah.
Trotzdem stand ihnen jetzt mehr Platz zur Verfügung.
    Nach und nach versammelten sich alle Männer um Hakru und Kilmacthomas.
    Als erstes begab sich Kilmacthomas zu der Kraftstation, mit der das Schmelzwasser an die
Oberfläche gestrahlt wurde. Obwohl die äußere Hülle der Maschine mit einem dichten Eismantel
umgeben war, arbeitete sie noch einwandfrei. Kilmacthomas seufzte erleichtert, taute das Eis an
gefährdeten Stellen ab und kehrte zu den Männern zurück.
    »So«, sagte er befriedigt. »Jetzt werden wir den Gravitationsbohrer suchen und feststellen, ob
er noch einsatzfähig ist.«
    »Wir müssen auch an den Hyperkom denken«, erinnerte Hakru. »Ich halte es für wichtig, eine
Nachricht an die ESS-1 zu senden.«
    »Wir dürfen nicht vergessen …«, begann Kilmacthomas, aber nie erfuhr man, was er nicht in
Vergessenheit geraten zu lassen beabsichtigte.
    Denn in hundert Metern Entfernung, unmittelbar am Eintritt des Abstrahlkanals, schwebte ein
Ding in die unterirdische Höhle. Es sah aus wie eine runde Scheibe mit einer Verdickung in der
Mitte unterhalb der Bodenfläche.
    Auf der Scheibe standen sechs Blues in Schutzanzügen, und ihre Waffen waren auf die Terraner
gerichtet.
    Bevor überhaupt einer der überraschten Männer reagieren konnte, kam eine weitere Scheibe aus
dem Schacht, dann noch eine und noch eine …

6.
    Als die Eiswasser-Fontäne versiegte, wurde Leclerc in seinem gefaßten Entschluß
schwankend. Doch dann wurde ihm bewußt, daß er sich eine nie wieder gutzumachende Blöße gab, wenn
er jetzt die Anordnungen widerrief, die er der Mannschaft gegeben hatte.
    Er straffte sich und bestieg mit fünf weiteren Gatasern die Antigravplatte, die zuerst in den
Kanal gleiten würde. Leclerc fühlte sich keineswegs heroisch, aber eine Spur von Stolz regte sich
in ihm. Er war ein Kommandant, der sich an die Spitze der Mannschaft stellte, der nicht im
Hintergrund wartete, bis die Frage nach Sieg oder Niederlage geklärt war.
    Er gab dem Raumfahrer, der die Scheibe steuerte, die letzten Anweisungen. Der Molkexüberzug
seines Schutzanzuges verlieh ihm ein Gefühl der Sicherheit. Er wußte, daß kaum etwas geschehen
konnte, es sei denn, eine zweite Fontäne bliese aus dem Schacht.
    »Los!« befahl Leclerc, ohne seine Stimme zu heben. Seine vier Augen sahen alle Dinge der
Umgebung gleichzeitig: die dunkle Silhouette des Diskusraumers im Hintergrund, das schmutziggraue
Eis, die anderen Blues und das Loch, in dem sie in wenigen Augenblicken verschwinden würden.
    Die Scheibe hob sich vom Boden ab, getragen von kontrollierten magnetischen Feldern. Der Pilot
war sehr nervös, Leclerc spürte es an der Unregelmäßigkeit des Fluges, aber er schwieg.
    Als sie genau über dem Kanal schwebten, zog Leclerc den Lähmstrahler und befahl den anderen,
seinem Beispiel zu folgen. Dann sank das Fluggerät langsam, aber stetig hinab.
    Die Wände des Kanals huschten vorbei, ihre Formen und Farben änderten sich ständig, im
Scheinwerferlicht sah es wie ein Glitzern von Millionen Kristallen aus, die von einer unbekannten
Macht in Bewegung gehalten wurden. Doch es war die Platte, die sich bewegte.
    Leclerc wußte nicht, wie tief sie ins Eis eindringen mußten, aber er sagte sich, daß sie bald
am Ziel sein mußten. Der Gegner konnte keine Wunder vollbringen und sich mit einem Raumschiff in
größere Tiefen bohren.
    »Licht!« rief da der Pilot.
    Leclerc spähte über den Rand der Scheibe. Er sah jetzt ebenfalls den Lichtschimmer von unten
in den Kanal dringen. Befriedigung erfüllte ihn. Dort unten war also noch nicht alles zerstört.
Es schien ihm, als verändere das Licht seine Intensität, fast konnte man glauben, daß dort unten
jemand mit Scheinwerfern auf und ab ging.
    Leclerc war plötzlich sehr erregt. Sollte ihm das Glück tatsächlich Gefangene in

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