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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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betrachtet glich ich einem putzigen und zugleich
monströsen Geschöpf mit einem blaubepelzten Körper, faltigem Schlauchhals und heftig wippendem
Kopf. Halbjährige Blues können die ohnehin dürftige Strangmuskulatur noch nicht sicher
beherrschen.
    Diese Einsatzmaske war eine Plage! Sie demütigte mich mehr als die Imitation eines
terranischen Kapuzineraffen, den ich einmal hatte spielen müssen. Damals hatte mich Melbar Kasom
zwei (!) Stunden lang tanzen und die Trommel schlagen lassen. Ich glaube jetzt noch den Klang
seiner wurmstichigen Orgel zu hören.
    Kleine Leute wie ich sind eben dafür bestimmt, alle möglichen Geschöpfe darzustellen. Ein Baby
hatte ich allerdings noch nie gespielt. Mein Mannesstolz lehnte sich dagegen auf. Ich war
entschlossen, jeden zu zerschmettern, der wegen dieser dienstlichen Notwendigkeit über mich
lachen sollte.
    Auch Sie, meine terranischen Freunde, möchte ich dringend ersuchen, bei meiner aufrichtigen
Schilderung der Sachlage daran zu denken, daß in dieser Maske das Herz eines starken Kämpfers für
die Menschheit schlug!
    Koko, der mechanische Narr, kicherte immer noch. Das hatte ihm Chefphysiker Tranto Telra
beigebracht. Ich stand mit dem Mikroroboter in Funksprechverbindung. Unsere höchstempfindlichen
Geräte arbeiteten mit nur 0,005 Watt, einer Sendeenergie, die man wahrscheinlich nicht orten
konnte. Das trauten wir den Blues technisch nicht zu.
    Kokos Birnenschädel ragte mit den Augenlinsen aus dem Wasser. Weiter rechts erstreckten sich
Gebäude. Landungsstege für Wasserfahrzeuge erweckten meine Aufmerksamkeit. Noch verlockender war
allerdings eine Grünanlage, die eine weit in das Meer vorragende Landzunge bedeckte. Dort sah ich
zahlreiche Blues stehen.
    Ich mußte mir einen Aufenthaltsort suchen, den ein Baby in diesem Alter für reizvoll hielt.
Grasähnliche Gewächse, gelber Sand und Wasser erschienen mir genau richtig.
    Ich wartete eine gute Gelegenheit ab und spurtete zum nächsten Busch. Als Deckung benutzte ich
die überall umherliegenden Steine. Während des Laufes klappte ich den Hals nach vorn. Dadurch
drückte sich der flache Schädel gegen meine Brust.
    Keuchend kam ich an. Ich ließ mich zu Boden plumpsen, zog vorsichtshalber die Waffe und
streckte den rechten Arm in die Hülle zurück.
    Niemand beachtete mich. Zu meiner Freude bemerkte ich, daß noch mehrere eingeborene Sprößlinge
in der Nähe waren. Dies schien ein Erholungsort zu sein, denn anderswo konnte ich nirgends eine
Pflanze entdecken.
    Der ›Block der achtzehn Vorsichten‹, wie man die Hauptstadt nannte, war ein Gewirr von
schmucklosen Hochhäusern, deren Architektur von der auf Apas zum Teil erheblich abwich,
Kuppelbauten und technischen Anlagen, die ich nicht verstand. Sie interessierten mich auch noch
nicht. Jetzt wollte ich erst einmal versuchen, mit Melbar Kasom Kontakt aufzunehmen.
    Vorher blickte ich mich nochmals um. Ich war gut gedeckt. Eigentlich konnte mich niemand
sehen.
    Kasom meldete sich nach dem zweiten Anrufzeichen. Ich war erschüttert, als ich von dem Tode
der fünfundvierzig Terraner hörte. Es war fürchterlich.
    Wir hätten alles getan, um die wertvollen Gefangenen am Leben zu erhalten. Testversuche
wären mit äußerster Vorsicht unternommen worden. Hier hatte man unsere Männer der Reihe nach
geopfert.
    Ein Luftfahrzeug landete. Ich sah mich erschreckt um, doch dann fesselte mich wieder Kasoms
Bericht. Ich mußte schleunigst zur LUVINNO zurück. Es konnte nicht schwierig sein, jenen
untergatasischen Fluß zu entdecken, der in den bewußten See einmündete.
    Das Dröhnen eines startenden Raumschiffes ließ mich erneut aufblicken. Nur wenige Kilometer
entfernt befand sich ein Raumflughafen. Plötzlich hörte ich Kokos quäkende Stimme aus dem
Lautsprecher meines Armbandgerätes dringen:
    »Paß auf, Sir, hinter dir ist einer.«
    Ich unterbrach die Verbindung mit Kasom und dachte unlogischerweise an Kokos dreiste Sprache.
Er duzte mich, sagte aber ›Sir‹. In dieser Hinsicht, aber auch nur in dieser, war das neueste
Meisterwerk siganesischer Mikrotechnik ein Versager. Außerdem regte mich das Quäken auf.
    Eine Hand erfaßte mich. Instinktiv begann ich zu schreien, machte dabei jedoch den Fehler, den
Maskenschädel verkehrt zu bewegen. Die Zugstangen glitten nach unten und mein ›Kopf‹ prallte auf
die Brust.
    Anschließend vernahm ich so fürchterliche Schreie, wie ich sie selten gehört hatte. Entsetzt
sichtete ich mehr als

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