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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hören. Es ist alles still. Die Nahrungsmittel gleiten aus
einem Bodenschacht in mein Zimmer. Niemand hat es bis jetzt betreten. Beeile dich, Kleiner.«
    Wir unterbrachen die Verbindung. Es war alles gesagt worden. Ich überprüfte Kokos Ausrüstung,
vordringlich aber den atomaren Schneidstrahler in seinem rechten Arm.
    Meine Waffen waren in Ordnung. Die Mikro-Haftladungen waren groß und schwer, was in erster
Linie durch die eingebauten Funkzünder kam. Ich wollte aber nicht auf diese Sprengkörper
verzichten.
    Koko kletterte nochmals nach unten und überprüfte die zusammengefalteten Maskenfolien. Wenn
sie vom Boot ausgestoßen wurden, würden sie sich automatisch aufblasen und fünf schwimmende
Männer darstellen.
    Wenn ich mich schon dazu entschließen mußte, die Aktion mit viel Lärm durchzuführen, so war es
auch erforderlich, die Blues davon zu überzeugen, daß sie nicht wegen der terranischen Gefangenen
stattfand.
    Ihre Flucht mußte als Nebenerscheinung von Geschehnissen ausgelegt werden, die von
Revolutionären angezettelt waren. Wir wußten beispielsweise sehr genau, daß es auch auf Gatas
gärte. Hier befanden sich unzählige Vertreter anderer Blues-Völker. Fast täglich wurden
irgendwelche Unruhstifter verhaftet und zur Insel gebracht. Attentate waren nicht selten.
    Ich drückte auf den Hauptschalter der Automatik. Die Turbopumpen liefen an und preßten das
Wasser aus den Fluttanks. Langsam begann das Boot zu steigen.
    Als das Turmluk eben über der Wasseroberfläche sichtbar wurde, pendelte die Positronik den
Körper aus. Es wurde nicht mehr von dem Boot gezeigt, als unbedingt notwendig war.
    Ich stieg aus und sah mich vorsichtig um. Zwei Meter über mir gewahrte ich den Metallbelag des
langen Steges. Koko schwebte in der Luft. Ich schloß das Luk und überprüfte meinen
Fernbedienungssender. Er arbeitete einwandfrei.
    Leise gurgelnd sank das getarnte Boot auf den Grund zurück. Nur eine winzige Antennensonde,
die wie ein angeschwemmtes Tangstückchen aussah, blieb zurück.
    »Fertig, Sir?« fragte Koko an.
    Ich winkte ihm zu, ergriff den auf meiner Brust hängenden Steuerknüppel des Hubkreislers und
ließ die Rotoren anlaufen. Zugleich schaltete ich den Deflektorschirm ein.
    Koko wurde ebenfalls unsichtbar. Wir standen jedoch über Sprechfunk miteinander in Verbindung.
Die dabei aufgewendeten Energien waren so gering, daß eine Anpeilung nahezu ausgeschlossen
war.
    Koko hielt sich weisungsgemäß hinter mir. Er konnte mich einwandfrei orten. Ich flog
vorsichtig unter dem Steg hervor, schaute mich um und stieg dann rasch höher.
    Unter der gewölbten Felsdecke des untergatasischen Sees kreisten mehrere Atomsonnen. Die
Geräuschkulisse der Stadt betäubte anfänglich meine Sinne. Es dauerte einige Zeit, bis ich mich
daran gewöhnt hatte.
    Von oben her hielt ich Umschau. Fraglos gab es zahlreiche Überwachungsgeräte, die den vor der
Insel liegenden Wasserspiegel absuchten. Besonders die kreisenden Antennen auf dem zentralen
Turmbau gefielen mir nicht. Sie würden auch sehr kleine Körper ausfindig machen können. Wie man
jedoch darauf reagierte, war eine andere Frage. Wenn es hier unten Vögel gegeben hätte, wäre ich
nicht besorgt gewesen. So aber ließ ich mich schleunigst wieder bis dicht über den Wasserspiegel
absinken, wo ich anschließend damit begann, im Deckungsschutz von allen möglichen Bauwerken,
Mauervorsprüngen und ahnungslosen Blues auf das Gefängnis zuzufliegen.
    Ich kam rasch näher. Koko meldete eine Energiesperre, die jedoch nicht eingeschaltet wäre.
    »Wo stehen die Projektoren?« fragte ich zurück.
    Er flog auf zwei stählerne Erhebungen zu, die rechts und links vor den geschlossenen Pforten
des Vorhofes lagen.
    Blitzschnell klebten wir zwei atomare Haftladungen an die Kuppeln und schwebten wieder
davon.
    Schon wenige Minuten später flog ich an der glatten Metallwand des Gebäudekomplexes empor.
Kasom ließ hier und da ein Räuspern hören, um mir die Peilung zu erleichtern. Nach fünf Minuten
hatten wir das richtige Fenster gefunden. Es war einfach gewesen.
    Ich flog dicht heran, fing den Anprall mit vorgestreckten Beinen auf und umklammerte mit der
Rechten die Kante eines wabenförmigen Loches. Gleichzeitig schaltete ich den Hubkreisler aus.
    Das Gewicht der Ausrüstung zog mich bald in die Tiefe. Ich mußte mich anstrengen, um einen
sicheren Halt zu gewinnen.
    »In Ordnung, Sir, ich bin vier Meter links von dir«, gab Koko durch. »Ich

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