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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war
rätselhaft.
    »Das will ich überhört haben«, sagte der Molkexoffizier. »Sie gehören einer Spezialeinheit des
Imperiums an.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    »Sie werden sprechen.«
    Die unverhüllte Drohung festigte meinen Entschluß. Dies sollte das letzte Verhör sein. Es lag
an mir, es meinen Wünschen gemäß abzustimmen.
    Wir passierten die Wachstation und fuhren auf die von Gravitationsfeldern gehaltene
Schwebestraße hinauf. Ich warf einen Blick hinunter ins schwarze Wasser des untergatasischen
Sees.
    Jetzt beherrschte man schon unser Interkosmo; ein Zeichen dafür, wieviel die Blues aus den
fünfundvierzig Gefangenen herausgepreßt und wie schnell sie aus den Ereignissen auf Apas gelernt
hatten. Wahrscheinlich bot ihnen der Aufbau des Vereinten Imperiums keine grundsätzlichen Rätsel
mehr bis auf jene Dinge, die man von den Gefangenen nicht hatte erfahren können, weil sie es
selbst nicht gewußt hatten.
    Also sollte ich jetzt an die Reihe kommen.
    Dr. Hefeter hatte die Sachlage erfaßt. Er nickte mir bekümmert zu.
    »Ertruser, Sie gehen schweren Zeiten entgegen«, murmelte er. »Besitzen Sie zufällig die
Fähigkeit, Ihr Nervensystem selbstsuggestiv kontrollieren zu können?«
    Ich atmete so tief ein, daß die Wächter am Ende des Pritschenwagens hastig ihre Waffen in
Schußstellung brachten. Da lachte ich so dröhnend, wie es auf dem Riesenplaneten Ertrus Sitte
war.
    Der temperamentvolle Monoe schimpfte. Tosonto fuhr zusammen. Der Molkexoffizier meinte dagegen
mit seiner hellen Stimme:
    »Wie sagt man bei Ihnen? Werden sehen …!«
    Die Insel mit dem mächtigen Gebäudekomplex kam näher. Dort lag das Hauptquartier der
›neunzehnten Vorsicht‹, der Sitz des gatasischen Geheimdienstes, der von hier aus ein so
gewaltiges Reich kontrollierte, wie wir es uns noch nicht vorstellen konnten.
    ›Das Zweite Imperium‹, wie das Herrschaftsgebiet der Gataser von uns genannt wurde,
beherrschte bisher unbekannte Teile der Milchstraße.
    Eine zweite Redewendung fiel mir ein. Man sagte im Hauptquartier der USO, mit Blues könne man
nicht verhandeln, wenn man nicht selbst ein Blue sei. Ich entschloß mich, die Probe aufs Exempel
zu machen. Wahrscheinlich kam es nur darauf an, unter welchen Gesichtspunkten man Verhandlungen
anzuknüpfen bestrebt war.
    Wie würden sich die Tellerköpfe auf die Forderung eines Mannes einstellen, der ohnehin in
ihrer Gewalt war? Würden sie das noch als Verhandlungswunsch im Sinne des Wortes ansehen, oder
würden sie sich als kluge Leute – was sie erwiesenermaßen waren – erst einmal gewisse
Angebote anhören?
    Ich sah die vier Terraner der Reihe nach an. Sie reagierten entsprechend ihren
Temperamenten.
    Als sich mein Blick mit dem von Captain Monoe kreuzte, sagte ich so laut, daß es jedermann
hören konnte:
    »Die Insel kommt näher. Ich glaube, dort sind Geräte mit sehr unangenehmen Eigenschaften
aufgestellt. Ihr fragt euch, warum ich soeben gelacht habe, eh?«
    »Stimmt!« entgegnete der dicke Captain gedehnt. Ich grinste ihn an. Der Molkexoffizier hatte
sich nicht umgedreht, aber sein hinteres Augenpaar beobachtete mich.
    »Tote Männer lachen nicht, aber ich liebe es, heiter zu sein. Daraus könnte man zweierlei
folgern. Entweder lache ich, um es noch einmal zu genießen, oder ich tat es deshalb, weil mir ein
Gedanke gekommen war, der mir das Lachen für die restliche Zeit meines Lebens gestattet.
Wohlgemerkt: für die Zeit meines natürlichen Lebensablaufes.«
    »Ich glaube, ich hätte Sie noch auf Verth vierzehn erschießen sollen«, sagte Monoe. Sein
pausbäckiges Gesicht hatte sich verfärbt. »Ich hätte mehr als einmal eine gute Gelegenheit
gehabt, Ertruser!«
    »Aber lassen Sie mich doch erst einmal aussprechen«, entgegnete ich gemütlich. »Sehen Sie,
mein lieber Monoe, die Sache mit dem Leben ist eine seltsame Angelegenheit. Man stirbt nicht
gerne, nicht wahr? Ich werde mich deshalb sehr lebhaft daran erinnern, daß ich ja kein Mensch
bin. Meine Heimat ist Ertrus. Was verbindet mich eigentlich mit euch Terranern oder mit euren
Interessen? Logischerweise gar nichts, oder meinen Sie nicht auch?«
    Jetzt wurde auch der Chirurg aufmerksam. Ich sah, daß sich sein Körper spannte. Der
Bluesoffizier schien interessiert zu lauschen.
    »Bleiben Sie schön sitzen, Doktor«, fuhr ich fort. »Ich bin selbst in gefesseltem Zustand
schon zehnmal stärker als Sie. Ich könnte Sie mit einem Hieb meiner Ellenbogen zerschmettern. Ich

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