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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schützten. Es war zwecklos, auf sie zu schießen.
    Ich schnallte die Gasmaske über mein Gesicht, umfaßte die Druckpatrone mit dem schlagartig
wirkenden Betäubungsmittel wie eine Pistole und flog mit geringer Geschwindigkeit auf den Blue
zu.
    Ich landete direkt neben seinem Mund. Dort klammerte ich mich an einer Schnalle fest und
sprühte ihm das Gas zwischen die Lippen. Der Wächter sank zusammen, noch ehe er begriffen hatte,
daß ihn der Meister aller Klassen von Siga wie ein Löwe angesprungen hatte.
    Koko hatte ebenfalls Erfolg gehabt, nur mußte ich ihn unter Aufbietung aller Kräfte aus dem
Mund seines Wächters herausziehen. Der Robot steckte bis zu den Hüften zwischen den Wulstlippen
und schrie um Hilfe.
    Ächzend zerrte ich an seinen Beinen und rief ihm dabei wütend zu:
    »Mußtest du unbedingt in das Loch hineinfliegen, du Narr?«
    Koko befreite sich mit einem letzten gewaltigen Ruck. Ich sagte nichts mehr, da er
pflichtgemäß damit begann, die Riegelhalterungen der beiden Türen zu zerschneiden. Von da an
wurde es ernst. Wenn das Zischen des Atombrenners gehört wurde, bestand für die Gefangenen
höchste Lebensgefahr.
    Melbar Kasom begann plötzlich zu singen. Es klang wie Donnergrollen. Ich wußte, warum er es
tat. Die vier Terraner brachen in ein Streitgespräch aus. So wurde der Lärm des Brenners
übertönt.
    Wir hatten nochmals eine Gnadenfrist gewonnen. Als die beiden Türen offen waren, gab ich Kasom
ein Zeichen und flog dann zu den Erdgeborenen hinüber. Ihnen zeigte ich mich für einige
Augenblicke in voller Gestalt.
    Einer von ihnen, ein blonder Riese, stierte mich sprachlos an. Er hatte auch noch nie einen
stattlichen USO-Spezialisten gesehen! Kein Wunder, daß es ihm die Sprache verschlug.
    »Folgen Sie, Oberleutnant Kasom«, sagte ich laut. »Wir warten vor dem Schacht. Ich bin Major
Lemy Danger, Spezialist der USO. Was gibt es da zu gaffen? Achten Sie auf den
Kontrollbildschirm.«
    Ich winkte den Männern zu, schaltete den Deflektor ein und flog mit hoher Fahrt davon.
    Im Antigravschacht traf ich Koko. Wir sanken zusammen nach unten, stießen uns aus dem Feld
heraus und flogen die Eingangshalle hinein.
    Hier gab es eine Wachstation mit automatischen Abwehrwaffen. Ein hohes Bogentor führte zum
Innenhof hinaus, aber es wurde durch einen Energieschirm abgeriegelt.
    Koko entdeckte die beiden Wandprojektoren. Wir legten gerade zwei Mikrosprengladungen an, als
der von mir längst erwartete Alarm erfolgte.
    »Es wird Zeit«, sagte mein Robot.
    Ich griff zum Funkgerät und drückte die Sendetaste nieder. Wenn das Boot jetzt nicht haargenau
schaltete, war alles verloren. Die Zellenautomatik mußte entdeckt haben, daß die Türverschlüsse
nicht mehr ordnungsgemäß funktionierten.
    Ich gab das Kodesignal. Jetzt mußte die Bootspositronik die längst eingepeilten Ziele unter
Feuer nehmen.
    Hinter mir dröhnte es. Die automatische Abwehrstation zerbarst in einem Glutball. Koko
gebrauchte terranische Kraftausdrücke. Anscheinend hatte er sich noch etwas zu dicht bei der
explodierenden Mechanik befunden.
    Bisher hatten wir nur mit chemischen Sprengstoffen von allerdings höchster Leistung
gearbeitet. In wenigen Augenblicken aber mußte draußen ein atomares Inferno losbrechen. Zum
erstenmal begann ich ernsthaft um das Leben der Terraner zu fürchten.
    Melbar Kasom
    Es war alles schneller abgelaufen als gedacht. Der Siganesische Wichtelmann hatte
so prompt gearbeitet, daß ich ihn bewundern mußte.
    Gleich nach dem Aufschweißen der Türen hatte es unter uns geknallt. Ich ahnte, daß die
automatische Waffenstation in die Luft geflogen war. Von da an hatte ich so gehandelt, wie ich es
mir vorgenommen hatte. Hier half nur Schnelligkeit.
    Die vier Erdgeborenen folgten mir auf dem Fuße. Ich hatte die beiden besinnungslosen Wärter
vom Boden aufgelesen und sie rechts und links über meine Schultern geschwungen. Sie boten mit
ihren Molkexpanzern einen vorzüglichen Feuerschutz.
    Captain Monoe und Sergeant Umigo hatten die Strahlgewehre der Blues mitgenommen. Ich trug
Lemys winzigen Nadler, dessen Wirkung viel verheerender war, als es sich Außenstehende vorstellen
konnten. Ich kannte die Leistung der siganesischen Mikrowaffen.
    Nach der Detonation im Erdgeschoß erfolgte der Alarm, doch da waren wir bereits am
Antigravschacht angekommen. Gerade noch rechtzeitig – denn nur wenige Meter hinter uns wurde
der Zellengang von einem plötzlich entstehenden Energiefeld

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