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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gefängnis
zurückgebracht worden.
    Wenn ich ein Blue gewesen wäre, hätte ich den offenbar sprechfreudigen Ertruser auch auf der
Insel festgehalten, um ihn jederzeit kontrollieren und verhören zu können.
    Unser Vorhaben war dadurch noch mehr erschwert worden, zumal wir uns schon einen Plan
ausgedacht hatten, um in den Zellentrakt einzudringen. USO-Spezialisten sind jedoch an
Improvisationen gewöhnt. Koko und ich hatten sofort einen neuen Plan aufgestellt.
    Jetzt, drei Stunden nach der ersten Ortung, wußten wir genau, wo die fünf Männer festgehalten
wurden. Die Funkverbindung mit Melbar hatte ich erst vor einer Viertelstunde erneut aufgenommen,
um mir zusätzliche Anhaltspunkte geben zu lassen. Daraus hatte es sich ergeben, daß unsere
Peilung mit einem Toleranzwert von plus-minus 4,23 Meter richtig war. Wir hatten uns nur in der
Höhenbestimmung verschätzt, denn Kasom befand sich im ersten Stockwerk eines düster aussehenden,
weitläufigen Gebäudes, das direkt am Ufer des Inselhafens stand.
    Anfänglich hatte ich den Angaben der Positronik nicht glauben wollen. Die Verhältnisse waren
mir zu ideal erschienen. Schließlich hatte mich aber der naseweise Koko darüber belehrt, daß die
Lage des Gefängnisses bei den obwaltenden Umständen ganz natürlich sei. Es war gut erreichbar,
lag direkt am Ende der Schwebestraße und konnte außerdem vom Wasser aus betreten werden.
    Von dem Augenblick an hatten mich die anderen Gebäude nicht mehr interessiert. Aus der Ferne
betrachtet, glich die riesige Insel einem ineinander verschachtelten Komplex aus unübersehbar
vielen Bauwerken, die alle untereinander durch Hochstraßen verbunden waren. Auffällig war ein im
Zentrum des Eilandes gelegener Turmbau, dessen Spitze fast die gewölbte Felsdecke des
untergatasischen Sees berührte. Dort war wohl der Sitz des ›Großmeisters der neunzehnten
Vorsicht‹.
    Koko hatte das ›Fischboot‹, unter einem großen Landesteg auf Grund gelegt. Rechts und links
von uns stießen stählerne Stützpfeiler in die Tiefe vor. Direkt über uns lag die Plattform des
Steges.
    Sie bot einen guten optischen Schutz für die Sonde, die gleich einem Korken auf dem Wasser
schwamm.
    Ich hatte meine Kampfausrüstung bereits angelegt. Sie bestand aus einem Mikro-Deflektor,
dessen Lichtbrechungsfeld mich unsichtbar machte. Dazu trug ich noch einen ortungsfreien
Hubkreisler mit Batterieantrieb.
    Koko war auf solche Dinge nicht angewiesen. Sein Deflektorschirm war eingebaut, und die
Flugfähigkeit erhielt er durch einen Antigrav-Projektor, der allerdings ortungsempfindlich
war.
    Wir standen nebeneinander im Turm des Bootes, das ich auf die Vollautomatik umgeschaltet
hatte. Der Bug lag seewärts gerichtet; die Programmierung der Waffenzentrale war beendet.
    Es war anzunehmen, daß der erst kurz vor uns angekommene Schwimmbehälter noch für einige Zeit
im Inselhafen liegen würde. Roboter und vollautomatische Entladegeräte waren mit der Löschung des
Frachtgutes beschäftigt. Es schienen Lebensmittel zu sein.
    Unsere Torpedorohre waren bereits geflutet und die Klappen geöffnet. Die selbstlenkenden
Gefechtsköpfe hatten die Zieljustierungen bestätigt.
    ›Ablenkung vom Wesentlichen‹ – so lautete meine Devise. Ich hatte auch gar keine andere
Wahl, als Dinge zu riskieren, die Lordadmiral Atlan wahrscheinlich gar nicht gefallen hätten.
    Mein Armbandempfänger sprach an. Kasom meldete sich erneut. Seine Stimme klang leise und etwas
verzerrt. Er sprach wieder, ohne dabei die Lippen zu bewegen.
    »Die Terraner sind im Nebenraum. Ich kann sie hören. Die Zimmer sind groß und gut
eingerichtet. Fernbildanlagen sind vorhanden. Ich bin soeben von einem Offizier aufgefordert
worden, endlich das gewünschte Bad zu nehmen. Anscheinend stehe ich unter Fernbeobachtung. Die
Fensterfront besteht aus dicken Stahlblechen, in die man nach der hier üblichen Methode
Sechskantöffnungen eingestanzt hat.«
    »Wie groß sind sie?« fragte ich zurück.
    »Groß genug für dich.«
    »Ich werde dir eine Mikrowaffe bringen.«
    »Wie sieht es mit Deflektorgeräten aus? Wir brauchen fünf Stück.«
    »Unmöglich. Wir könnten sie nicht transportieren.«
    »Dein Robot auch nicht?«
    »Nein. Es ist schon schlimm genug, daß er mit einem Antigrav fliegt. Für fünf
Deflektorgeneratoren hätten wir eine Schwebeplattform aufbieten müssen. Die wäre sicher bemerkt
worden. Sind jetzt Wachen auf dem Gang?«
    »Ich kann augenblicklich niemand

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