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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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voll ist?«
    »Können Sie ihn anzapfen. Er liefert dreihundertachtzig Volt Drehstrom für die
Klimaanlage.«
    Ich aß weiter. Lemy schritt in Feldherrenpose auf dem Tisch herum. Er wirkte wie ein
Mikro-Napoleon. Der Eindruck wurde nur von der schwarzen Uniformkombination der USO gestört.
    »Wir brauchen das Material sehr schnell«, gab Arando zu bedenken. »Die Flotte dürfte bald mit
starken Blues-Geschwadern zusammenstoßen. Selbst wenn wir innerhalb von vierzehn Tagen eine Waffe
gegen die Molkexpanzer finden sollten, so bedeutet ein gelungener Laborversuch noch lange nicht
die praktische Einsatzreife. Sie müssen alles riskieren, meine Herren!«
    »Auch eine vorzeitige Entdeckung, Doktor?« fragte ich.
    Unsere Blicke trafen sich. Der Rothaarige nickte.
    »Auch eine vorzeitige Entdeckung.«
    »Der Fall ist mit Lordadmiral Atlan durchgesprochen worden, Sir«, warf Isata ein.
    Ich aß den Reis, den man mir inzwischen gebracht hatte, der Einfachheit halber gleich aus dem
Plastiksack.
    »Dann sollten wir heute noch starten. Lemy, wie sieht es aus?«
    Der Kurze gab seine großmächtige Haltung auf und fuhr sich über sein schwarzes Seidenhaar. Ich
trug noch immer meinen steifen, borstigen Sichelkamm. Die freie Schädelhaut mußte enthaart
werden. Die Terraner hatten wahrscheinlich die Paste mitgebracht.
    »Wenn du nach dem Genuß eines halben Schweines und anderer Zutaten noch einsatzfähig sein
solltest, könnten wir in zwei Stunden beginnen«, erklärte der Kurze spitzfindig. »Bis wir oben
ankommen, ist es dunkel.«
    Ich winkte ihm mit einem Knochen zu, und da ging er in Deckung.
    »Abgemacht, Herr Major. Ist dein Vogel gut gelaunt?«
    Ich tippte mir mit dem Knochen zufällig an die Stirn, und das legte der Zwerg falsch aus.
    »Wie war das gemeint?« brüllte er. »Ich verbitte mir derartige Beleidigungen, verstanden!«
    Ich lehnte mich vorsichtig zurück, um nicht die Wand einzudrücken.
    »Freund, ich habe deine Vogelmaschine gemeint.«
    Endlich war ich wieder so ausgerüstet, wie es sich für einen USO-Spezialisten mit
jahrzehntelanger Schulung gehörte. Atlan, mein höchster Chef, hatte dafür gesorgt, daß kein
Teilchen vergessen worden war.
    Ich trug einen flugfähigen Kampfanzug neuester Fertigung. Der flache Rückentornister enthielt
ein komplettes Energieaggregat in siganesischer Mikrobauweise. Deflektor- und Antigravprojektor
waren ebenfalls in dem Tornister eingebaut.
    Ehe das Wasser in die Schleuse des Bootes flutete, schaltete ich den materieabweisenden
Schutzschirm ein. Er folgte den Konturen meines Körpers und schloß mich vor dem nassen Element
ab.
    Von nun an gab es auch keine Schwierigkeiten mehr mit dem Wasserdruck. Der alte Stützpunkt,
den wir nun aufgegeben hatten, lag dreißig Kilometer weiter östlich. Ich hatte ihn nur einige
Male mit einem provisorischen Atemgerät verlassen können. Dabei hatte ich immer die
Druckangleichprozedur über mich ergehen lassen müssen, denn das kleine Höhlensystem hatte in
dreißig Metern Tiefe gelegen.
    Fast genußvoll stemmte ich mich gegen die hereinschießenden Fluten. Sie konnten mir nichts
mehr anhaben. Schon nach wenigen Augenblicken hörte das Sprudeln und Rauschen auf. Das schaumige
Wasser beruhigte sich. Die äußeren Schleusentore glitten auf.
    »Alles in Ordnung, Kasom?« ertönte Isatas Stimme aus den Lautsprechermuscheln meines
Funkhelmes.
    »Bestens in Ordnung«, beruhigte ich ihn. »Verlassen Sie nicht Ihr Boot, selbst wenn ich länger
fortbleibe als angenommen. Ich werde mich notfalls melden. Fahren Sie nach zwei Stunden eine
Funksonde aus. Benutzen Sie eine siganesische Mikroausführung.«
    »Verstanden. Fertig, Kasom. Viel Glück.«
    »Haben Sie auch nicht den Faltbeutel für die Substanz vergessen?« fragte Professor Ohntorf an.
Ich lachte nur.
    Meinen Mikrogravitator, der mir auf so ›leichten‹ Welten wie Gatas die gewohnte Schwerkraft
von 3,4 Gravos vermittelte, hatte ich abgeschaltet. Ich kannte den Zustand der scheinbaren
Schwerelosigkeit, der mich immer dann überfiel, wenn das Gerät nicht mehr arbeitete.
    Ich ging auf das Schott zu, bückte mich und trat auf das Oberdeck des Bootes hinaus. Isata
hatte seine Infrarotlampen angeschaltet. Durch meine Empfangsbrille konnte ich einwandfrei
sehen.
    Das Boot lag sicher und gut verankert in achtundfünfzig Metern Tiefe. Die von Lemy entdeckte
Unterwasserschlucht eignete sich gut für einen ortungssicheren Hangar.
    Weit über mir wölbte sich die Decke der

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