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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schlauchartigen Höhle. Nur der hohe Turm des Bootes
kam ihr nahe. Sonst war der torpedoförmige Rumpf gut aufgehoben.
    Ich stieß mich ab und schwamm auf den Ausgang zu. Als ich ihn erreichte, wurde es dunkel. Hier
unten gab es nichts, was eine eigene Wärmestrahlung entwickelt hätte. Meine I-Scheinwerfer wollte
ich nicht einschalten.
    So ließ ich mich einfach nach oben treiben, bis der erste Lichtschein erkennbar wurde.
    In zehn Metern Tiefe schwamm ich weiter. Schon nach einer halben Stunde erreichte ich den von
Lemy markierten Punkt, an dem ich auftauchen sollte.
    Ich ließ mich zu dem Steilufer hinübertreiben und untersuchte argwöhnisch die angeklebte
Leuchtmarke. Sie stammte aber von dem Kurzen. Ich lächelte über mich selbst. Blues liebten das
Wasser nicht. Ich hatte noch nie einen Blue schwimmen oder am Strand baden sehen. Es war
unsinnig, daran zu denken, die Leuchtmarke könnte eine Täuschung sein.
    Ich schaute auf die Uhr. In zehn Minuten würde es dunkel werden, aber die Blues in den
untergatasischen Fabriken und Wohnstädten würden trotzdem nicht zur Ruhe kommen.
    Dieser Planet war die Keimzelle des blaupelzigen Volkes. Von hier aus waren vor Jahrtausenden
die ersten Raumschiffe gestartet, um ein Kolonialreich von gigantischen Ausmaßen zu erobern.
    Die Blues waren das kinderreichste Volk der Milchstraße. Sieben bis acht Nachkommen waren nach
einer Reifezeit von nur drei Monaten eine Selbstverständlichkeit. Es war daher nicht
verwunderlich, daß die Hauptwelt des Zweiten Imperiums vierzehn Milliarden Einwohner besaß, die
man trotz der ununterbrochenen Auswanderungen nicht verringern konnte.
    Die übergroße Nachkommenschaft der Tellerköpfe hatte mir schon vor drei Monaten Rätsel
aufgegeben. Die Blues waren intelligent, daran gab es keinen Zweifel. Sie besaßen auch ein großes
medizinisches und biologisches Wissen. Fraglos wären ihre Wissenschaftler in der Lage gewesen,
eine gut funktionierende Geburtenkontrolle einzuführen; aber sie dachten nicht daran!
    Ganz im Gegenteil – der Nachwuchs wurde noch vom gatasischen Staat gefördert. Familien
mit dreißig bis vierzig Kindern waren alltäglich. Lemy, der kurz nach seiner Landung als
Bluesbaby getarnt die Oberfläche betreten hatte, war in eine schwierige Situation gekommen.
    Lemy hatte damals festgestellt, daß die Blues fast verzweifelt um das Leben eines jeden
Neugeborenen kämpften. Hinsichtlich der ungeheuren Geburtenziffern fand ich es erstaunlich, zumal
das Bevölkerungsproblem kaum noch zu lösen war.
    Wir wußten noch nicht genau, wie groß das Reich der Blues war. Wahrscheinlich hatten
sie aber sämtliche Planeten besetzt, die sie jemals entdeckt hatten. Wohin sollte das führen?
    Als ich auftauchte, war die blaue Sonne Verth schon hinter dem Horizont verschwunden. Nur die
Spitzen der höchsten Gebäude schimmerten noch in einem verglühenden Leuchten.
    Lemy hatte den Landungsplatz gut gewählt. Ich befand mich inmitten eines Hafenbeckens, in dem
zahlreiche Schwimmkörper verankert waren. Seefahrzeuge im Sinne des Wortes waren auf Gatas
niemals erbaut worden. Vielleicht lag es an der Scheu der Blues vor dem nassen Element oder an
den Landbrücken, mit denen die einzelnen Kontinente fugenlos verbunden wurden.
    Bootsähnliche Fahrzeuge hatte ich nur im ›Block der neunzehnten Vorsicht‹, dem Sitz des
Geheimdienstes, gesehen. Der Güterverkehr erfolgte, wenn nicht auf dem Land- oder Luftwege,
ausschließlich durch jene großen, walzenartigen Schwimmkörper.
    Ich schwamm zu einer Landungsbrücke hinüber, hielt mich am Pfeiler fest und schaltete den
Energieschirm aus. Zugleich lief der Deflektorprojektor an. Das neue Antiortungsfeld umspannte
den Energietornister mit den strahlenden Aggregaten.
    Versuche hatten erwiesen, daß man den Leistungsreaktor und selbst den Antigrav nicht mehr
ausmachen konnte. Das war ein ungeheurer Vorteil für mein Vorhaben.
    Ich zog mich auf den Steg hinaus und sah mich um.
    Ich erspähte nur wenige Blues. Auf dieser Welt ging man ohne zwingenden Grund nicht mehr aus,
wenn die Sonne einmal untergegangen war.
    Mit weiten Sprüngen eilte ich zu der Gruppe hinüber und blieb in gemessener Entfernung von ihr
stehen. Es schien sich um Hafenbeamte zu handeln. Von der Sprache verstand ich kein Wort. Die
Laute waren hoch und schrill.
    Man bemerkte mich nicht. Etwa dreihundert Meter westlich ragte der Metallturm einer
Ortungsstation in die Luft. Die kreisenden Antennen waren nach

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