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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stärke.
    Weiter vorn ragten die ersten Maschinen auf. Die Halle war so hoch, daß ich kaum noch die
Decke sehen konnte. Sie wurde von aufsteigenden Dämpfen vernebelt.
    Wenige Meter von einem automatischen Transportgreifer entfernt, sprang Melbar von dem Band.
Wir zogen uns bis zu der etwa hundert Meter langen Berieselungsbank zurück, deren Sprühduschen
das Rohmolkex von allen Seiten durchnäßten.
    Als Kasom noch näher herantrat, wurde der ätzende Geruch fast unerträglich.
    »Beeile dich doch«, bat ich hustend.
    Er zog den Kunststoffbeutel aus der Tasche und hielt die Öffnung vor eine Dusche. Als der
Beutel voll war, schraubte er ihn zu und hing ihn mit den beiden Haken an seinen rechten
Schultergurt.
    Damit war unsere Aufgabe erledigt. Kasom konnte es trotzdem nicht unterlassen, bis zur
nächsten Halle vorzudringen. Dort wurde das nach einem kurzen Aufwallen weich gewordene Molkex
einer vollautomatischen Walzenstraße zugeführt.
    »Wie machen die das?« knurrte der Riese. »Sieh dir das an! Wir bemühen uns verzweifelt, dem
Stoff mit allen nur denkbaren Chemikalien, Strahlungen und Werkzeugen einen Kratzer zuzufügen,
und hier wird er von nahezu primitiven Walzen auf jede gewünschte Stärke gepreßt und maßgerecht
zugeschnitten. Wohin werden die Formstücke gebracht?«
    »Hinunter zu den Ausrüstungswerften. Dort liegen die fertiggestellten Kampfraumschiffe. Die
Panzerfolien werden einfach auf die Außenzellen gelegt und mit flexibel gewordenen Schnittresten
miteinander verschweißt. So einfach ist das, mein verehrter Freund!«
    Kasom lachte humorlos auf.
    »Wunderbar einfach. Was geschieht, wenn man die Erweichungszeitspanne überschreitet?«
    »Ich habe es einmal beobachtet. Die vorgeformte Folie wird in wenigen Sekunden wieder
steinhart. Dann kann sie auch von den Blues nicht mehr bearbeitet werden. Das Material gilt als
verloren.«
    »Wir sollten gehen«, drängte Koko, der auf Kasoms anderer Schulter saß. »Ich empfange
Funkanrufe. Der Geheimdienst schaltet sich ein. Mein Simultanübersetzer spricht auch an. Jemand
will wissen, wieso das Getriebe explodiert ist. Man hat schon entdeckt, daß dort die Ursache für
den Unfall lag.«
    »Spricht man von einem Unfall?« erkundigte ich mich nervös.
    »Ja, Sir. Da hast du aber wieder einmal schweren Dusel gehabt, Sir.«
    »Was heißt ›Dusel‹!« regte ich mich auf. »Der Begriff ›schwerer Dusel‹ ist sprachlich völlig
unhaltbar. So etwas gibt es nicht im Interkosmo. Merke dir das, bitte.«
    Kasom lachte. Siegessicher sprang er zwischen ahnungslosen Blues hindurch und schob
Robotmaschinen zur Seite, daß mir vor Schreck der Schweiß ausbrach. Ich war froh, als wir endlich
den Schacht erreicht hatten.
    Weit unter uns waren Lichter zu sehen. Einige Blues schienen sich zu streiten. Sie hatten die
Überreste der Turbine bestiegen und diskutierten über verschiedene Dinge, die mich nicht mehr
interessierten.
    Zusammen mit Kasom schwebten wir nach oben. Der Riese hatte sich nur einmal abgestoßen, aber
das genügte, um uns aus dem Schlund des Ansaugschachtes hervorschießen zu lassen.
    Kaum im Freien angekommen, machte ich mich selbständig. Koko folgte mir. Kasom flog dagegen
auf das Meer hinaus, um erst weiter östlich ins Wasser einzutauchen.
    Als ich mit meinem Spezialfahrzeug am Turm des großen U-Bootes ankam, war von dem Ertruser
nichts zu sehen.
    Ich ließ mich einschleusen und flog zum chemischen Labor hinüber. Kasom war schon da! Er saß
in einer Ecke, grinste mich unverschämt an und verspeiste dabei ein so riesiges Fleischstück, daß
mir schon beim Hinsehen übel wurde.
    »Hallo, auch schon da, Herr Major?« sprach mich der Ertruser an. »Mir scheint, das Triebwerk
deines Bootes taugt nicht viel, eh? Ehe du dich darüber aufregst und mir zu erklären versuchst,
wie erstklassig die alte Mühle arbeitet, bedenke, daß ich den weiten Weg schwimmend zurückgelegt
habe.«
    »Angeber«, rief ich ihm entgeistert zu. »Geflogen bist du! Du bist ein Lügner.«
    »Das letzte Stück mußte ich schwimmen. Oder bist du schon einmal in ein U-Boot hineingeflogen,
das achtundfünfzig Meter unter Wasser liegt?«
    Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Er lachte so dröhnend, daß sich die Terraner schon
wieder die Ohren zuhielten.
    »Verzeihung«, sagte Kasom.
    Ich wollte einen der Herren ansprechen und mich erkundigen, ob die zwanzig Liter auch
tatsächlich ausreichend seien.
    Stellen Sie sich vor: Ich wurde noch nicht

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