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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Überresten des USO-Spezialisten Lemy
Danger suchen.
    Endlich, nach nochmals fünf Minuten, sprach mein Helmempfänger an. Koko gab dreimal den
vereinbarten Kurzimpuls. Demnach war er mit dem umweltangepaßten Ertruser auf dem Turm
angekommen.
    Vorsichtig schritt ich nach vorn. Das Getriebefundament, in das man die Queranker eingegossen
hatte, bot einen guten Halt. Als ich der rasenden Welle noch näher kam, spürte ich wieder die
starken Luftwirbel, die mich schon bei meinem Eindringen durch das Reparaturluk beinahe erfaßt
hätten.
    Ich legte mich flach auf den Boden und überwand kriechend die gefährliche Zone. Vor mir ragten
die Gußstahlwandungen der Getriebeverkleidung in die Höhe. Sie wirkten auf mich wie ein
terranischer Wolkenkratzer. Weit oben, von meinem Standpunkt aus nicht erkennbar, lag der
Einfüllstutzen für das Schmiermittel. Ich mußte ihn erreichen und die Säurebombe
hineinwerfen.
    Danach hatte ich etwa zehn Minuten Zeit für den Rückzug. Die Spezialsäure würde den
Schmierstoff zersetzen und sofort das Material der Getrieberäder und Wellenlager angreifen. Was
bei dieser hohen Drehzahl anschließend geschehen mußte, konnte ich mir vorstellen.
    Andere Möglichkeiten, die Luftansaugturbine lahmzulegen, hätte es genügend gegeben, nur wäre
eine Zerstörung in dieser Form aufgefallen. Es würde fraglos zu einer Untersuchung kommen.
Solange die Blues noch nicht wußten, daß sich ein terranisches Sonderkommando auf Gatas
eingenistet hatte, durften wir nichts wagen, was zu einem Verdacht hätte führen können. Die
Schmiermittelzersetzung war schon auffällig genug. Ich hoffte jedoch, daß man das
voraussichtliche Auseinanderfliegen, des Getriebes auf andere Ursachen zurückführen würde.
    Ich kletterte nach oben. Im Windschutz der Gehäusewandung war von dem Wellensog nichts mehr zu
spüren. Schließlich wagte ich es sogar, die zweite Hälfte mit meinem Antigravflugaggregat zu
überwinden.
    Den Deckel des Ölstutzens konnte ich nicht anheben. Ich schoß mit dem Desintegrator eine
genügend große Öffnung hinein und schnallte den länglichen Säurebehälter von den Traggurten. Er
enthielt zwanzig Kubikzentimeter eines Spezialmittels, das in den Hexenküchen der USO entstanden
war. Der Inhalt reichte vollauf zur Zerstörung des Materials.
    Ich schob den Behälter in das Loch, zog den Sprühzünder der Druckfüllung ab und ergriff die
Flucht. Diesmal schwebte ich mit dem Flugzeug bis zum Reparaturschott hinüber. Als mich der
Wellensog erfaßte, schaltete ich mein Pulsatortriebwerk ein, das mich auch sicher ans Ziel
brachte.
    Wieder mußte ich alle Körperkräfte aufbieten, um den Deckel aufschieben zu können. Gleißender
Lichtschein fiel in den Wellentunnel hinein. Ich schob das Infrarotgerät an den Helmscharnieren
nach oben und schaute mich um.
    Weiter rechts stand der E-Motor. Dicke Kabel verschwanden in der Wand des Maschinenraumes. Das
Ungetüm brummte so laut, daß es sogar das Heulen des Luftstromes übertönte.
    Der Wellentunnel schloß mit der gegenüberliegenden Wandung ab. Dahinter war die Turbine
montiert worden. Obwohl niemand zu sehen war, schaltete ich vorsichtshalber meinen
Deflektorschirm ein, der mich unsichtbar machte.
    Ein Kurzimpuls mit meinem Helmgerät informierte Koko. Er bestätigte mit dem abgesprochenen
Zeichen. Jetzt hatte ich nur noch dafür zu sorgen, daß Kasom auch die richtige Ausstiegsöffnung
erreichte.
    Die Riesenschächte der Untergrundstadt besaßen in allen Stockwerken Rohrabzweigungen und
Montageöffnungen. Ich befand mich auf der letzten Sohle des Blocks.
    Ich blickte auf die Uhr. Noch drei Minuten. Ich benutzte ein weitmaschiges Lüftungsgitter als
Ausgang. Das konnte eben nur ein siganesischer Spezialist!
    Nachdem ich dem Maschinenraum entronnen war, durchflog ich den davorliegenden Saal, in dem die
automatischen Verteilerschaltungen aufgebaut waren. Von hier aus wurde der angesaugte Luftstrom
durch das Öffnen oder Schließen der verschiedenartigen Ventilklappen gesteuert.
    Als ich gerade ein weiteres Deckengitter anflog und mich daran festklammerte, schien hinter
mir ein Vulkan auszubrechen. Das große Getriebe zerbarst explosionsartig.
    Die Trennwand zwischen dem Motorenraum und dem Verteilersaal brach in sich zusammen. Lange
Stichflammen schossen aus der E-Maschine hervor. Die Turbine schien ebenfalls angegriffen worden
zu sein. Ich hatte nicht genau berechnen können, in welcher Form sich die enormen

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