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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zentrifugalkräfte bei dem Herausbrechen der Lager auswirken würden. Es war, als wäre eine Bombe
explodiert.
    Ich wurde von der Druckwelle so heftig gegen das Gitter gepreßt, daß ich glaubte, die Rippen
gebrochen zu haben. Staubwolken wirbelten auf. Eine Starkstromleitung schloß kurz und verursachte
einen Brand im Verteilerraum. Wenn diese Zerstörung nicht ausreichte, um zwei USO-Spezialisten
eine halbe Stunde lang ungestört arbeiten zu lassen, dann wollte ich nicht mehr Lemy Danger
heißen.
    Ich machte mich schleunigst auf den Weg. Überall schrillten Alarmpfeifen. Blues rannten durch
die Gänge. Ich flog immer an den gewölbten Decken entlang. Sie waren hoch genug, um mich niemals
in die Gefahr zu bringen, einen Tellerkopf zu berühren.
    Für den Aufstieg benutzte ich die Nottreppen. Langsam verhallte das Grollen. Die Automatik
schien die Stromzufuhr unterbrochen zu haben. Der Brand wurde sicherlich bekämpft.
    Zehn Minuten später erreichte ich eine Sohle in etwa dreihundert Metern Tiefe. Hier lagen die
riesigen Säle, in denen ein Teil des rohen Molkex bearbeitet wurde.
    Koko hatte ausgezeichnet gearbeitet. Als ich vor dem abseitsliegenden Montageschott ankam, sah
ich schon Kasoms mächtige Gestalt. Er schien sich sehr sicher zu fühlen, denn er hatte seinen
Deflektorschirm abgeschaltet.
     
    Ich landete auf seiner Schulter, setzte mich und hielt mich an den Kunststoffriemen seines
Kampfanzuges fest.
    »Ich an deiner Stelle würde den Deflektor benutzen«, rief ich dem Giganten ins Ohr.
    Kasom zuckte mit den Schultern. Ich wurde beinahe herabgewirbelt. Wenn man bedenkt, daß ich
meinen Antigrav abgeschaltet hatte und Kasom 2,51 Meter groß ist, wird man verstehen, in welcher
Lebensgefahr ich schwebte. Ein Sturz aus dieser Höhe ist für keinen Siganesen ein Vergnügen.
    Ich erteilte ihm einen strengen Verweis, den er mit einem unhöflichen Grinsen zur Kenntnis
nahm. Mein Koko und ich wurden aber nun von seinem Feld ebenfalls eingehüllt.
    »Was hast du mit der Turbine gemacht?« flüsterte Kasom. »Der Turm schwankte bedenklich. Die
Energiegitter der Staub- und Radioabsorption sind gleichzeitig ausgefallen. Ich konnte mühelos
hinabschweben. Du hast doch hoffentlich keinen Unfug angestellt?«
    Kasom vergaß wieder einmal, mit wem er sprach. Das sagte ich ihm auch sehr deutlich.
    »Rede nicht so viel, Kleiner. Was war los? Können wir dadurch entdeckt werden?«
    »Unsinn«, rief ich ihm wütend ins Ohr. »Ich habe das Getriebe verunreinigt, das ist alles.
Wahrscheinlich ist es zu unvorhergesehenen Nebenerscheinungen gekommen. Wenn das hintere
Turbolager aus der Halterung gerissen wurde, ist es nicht verwunderlich, daß eine
explosionsartige Zertrümmerung stattfand. Der Motor brannte auch noch durch. Die Blues werden die
Ursache feststellen.«
    »Hoffentlich! Ich gebe dir mein Wort, daß ich nicht eher den Bootstransmitter betreten werde,
bis die Molkexfrage geklärt ist. In Ordnung, vergessen wir den Vorfall. Wo ist der Saal mit der
Berieselungsanlage?«
    »Wo sind die Säle, wolltest du sagen! Es gibt Hunderte davon. Sie liegen zum größten
Teil auf dieser Etage. Hier den Gang entlang und dann rechts. Du wirst die Maschinen
riechen.«
    Kasom begann zu rennen. Wenn Blues auftauchten, erhob er sich mit seinem Antigrav bis zur
Decke empor und blieb dort in Ruhestellung, bis der Weg wieder frei war.
    Wenn man einmal in einer Untergrundstadt von den Ausmaßen dieses Blocks weilte, gab es fast
keine Probleme mehr – vorausgesetzt, der Gegner wußte nicht, daß er unerwünschten Besuch
bekommen hatte.
    Ich bin zwar nach wie vor der Auffassung, daß Melbar Kasom ein recht ungeschliffener Mensch
ist, aber – das mußte ich neidlos eingestehen – hier war er in seinem Element. Er stieß
nicht einmal mit einem der zahlreichen Tellerköpfe zusammen. Rasselnde Robotmaschinen umging er.
Über manche sprang er einfach hinweg.
    Wir erreichten ein Riesentor, durch das Transportbänder langsam hindurchglitten. Kasom stellte
sich darauf. Die Lösung war einfach und genial. Wir fuhren durch mehrere aufgeregt schwatzende
Gruppen von Blues-Technikern hindurch, ohne mit ihnen in Berührung zu kommen.
    Kasom bückte sich und betastete den Molkexballen, der vor seinen Füßen auf dem Band lag.
    »Stahlhart«, flüsterte er mir zu. Es erwies sich wieder, daß Melbar wirklich leise sprechen
konnte, wenn er nur wollte. Sein übliches Stimmgetöse war Angabe! Er protzte ja gern mit seiner

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