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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zweiten Imperiums
kennen, basieren auf dem Molkex. Man hat sich schon vor dreitausend Jahren darauf eingestellt.
Die gesamte Industrie, vordringlich die Rüstungsindustrie, ist davon abhängig.«
    »Nun sprechen Sie aber nicht auch noch von den schlechten Waffen der Tellerköpfe«, warf ich
ein.
    »Ich habe nicht die Absicht. Sie sollten jedoch den logischen Faden erkennen. Das Molkex kann
nur mit einem hyperstrahlenden Katalysator und in Verbindung mit hochkonzentriertem H₂O₂
bearbeitet werden. Der Produzent des Katalysators ist somit ebenso wichtig, wie der Rohstoff an
sich. Euras zog Vergleiche. Das Gehirn fand die Tiere von Astrelo VII in seinem Speicher. Eine
Parallele bot sich an, zumal Euras ferner feststellte, daß man früher auf der Erde Harnstoff
verwendete, um konzentriertes H₂O₂ stabil zu machen. Das waren die festen
Anlagerungsverbindungen.«
    »Stimmt!« bestätigte Arando. »Ich ahne etwas!«
    »Euras ahnt noch mehr. Die beiden bemerkenswertesten Phänomene auf Gatas heißen Molkex und
planmäßig gesteuerter Nachwuchs. Euras behauptet, die zahllosen Neugeborenen würden bis zu einer
gewissen Lebensspanne einen Stoff produzieren, der als H₂O₂-Zusatz in Betracht käme. Bei dem
Stoff kann es sich um Körperausscheidungen handeln, also wie im Falle der Tiere von Astrelo VII
um organische Substanzen.«
    Ich hütete mich, das entstehende Streitgespräch zu unterbrechen. Ich hatte Dr. Shinat rein
instinktiv angesprochen, weil mir der gatasische Bevölkerungszuwachs schlaflose Nächte bereitet
hatte. Sogar andere galaktische Völker, die ein viel höheres ethisches Empfinden besaßen als die
Blues, hätten in einer solchen Situation wissenschaftlich gesteuerte Maßnahmen ergriffen. Es war
durchaus nicht einzusehen, warum die gefühlskalten Tellerköpfe ausgerechnet so verrückt sein
sollten, die Geburtenziffern noch zu steigern, anstatt sie zu verringern.
    Nun sah die Sache plötzlich ganz anders aus. Ich glaubte – wiederum instinktmäßig! –
an die Rechenergebnisse des Bordgehirns. Euras war eine hochwertige Maschine mit einer
biopositronischen Logikschaltung.
    Warum nahmen die Blues solche Schwierigkeiten auf sich? Wenn man das Problem
aufgliederte und alle bekanntgewordenen Daten über die Tellerköpfe dabei berücksichtigte, war die
Euras-Lösung durchaus nicht so unwahrscheinlich, wie sie Professor Ohntorf gern gesehen
hätte.
    »Wir starten bei Sonnenaufgang«, rief mir Lemy ins Ohr. Da bemerkte ich erst, daß er auf meine
Schulter geklettert war.
    Ich neigte den Kopf zur Seite und sah ihn an. Wir hatten uns verstanden! Wenn die Babys
der Blues für einen Produktionsprozeß mißbraucht wurden, dann würden wir es herausfinden.

17.
    Lemy Danger
    Der ›Block der fünften Wachsamkeit‹ glich einer belagerten Festung.
    Tausende von molkexgepanzerten Geheimdienstsoldaten waren während der Nacht aufmarschiert. Die
Oberflächenstadt und der naheliegende Raumhafen waren von der Außenwelt abgeriegelt worden. Wie
es unter dem Boden zuging, konnte ich mir vorstellen.
    »Das ist nur eine Folgeerscheinung der Explosion, Kleiner!« behauptete Kasom. »Wenn
mich nicht alles täuscht, wird man die Bruchstücke Teilchen für Teilchen untersuchen; so, wie wir
es mit den Trümmern einer abgestürzten Flugmaschine machen, wenn wir die Ursachen des Unfalls
nicht kennen. Wie lange, schätzt du, wird es dauern, bis man die Säurespuren an den
Zahnradüberresten richtig deuten kann? Das zersetzte Schmiermittel, das überall an den Wänden
kleben dürfte, darfst du auch nicht vergessen. Kleiner – das soll kein Vorwurf sein, hörst
du! Ich will jetzt deine ehrliche Meinung hören. Wie lange haben wir noch Zeit?«
    Ich schmiegte mich dichter an das Halsstück von Kasoms Kampfanzug. Koko saß wieder auf der
anderen Schulter. Der Ertruser stand bis zum Halse im Wasser und spähte über eine flache Mole
hinweg. Mein Spezialboot lag sicher verankert auf dem Grund des Meeres. Ich hatte Kasom diesmal
bis zum westlichen Ende der Stadt geschleppt. Dann waren wir gemeinsam aufgetaucht.
    »Es tut mir leid, Großer«, gestand ich zerknirscht. »Das habe ich nicht voraussehen können.
Ich gebe zu, daß die Zerstörungen etwas zu auffällig sind.«
    »Denke nicht über Schuld und Unschuld nach. Ich kann mich an keinen Einsatz erinnern, der
genauso abgelaufen wäre, wie wir ihn geplant hatten. Ich schätze, daß die Blues etwa
vierundzwanzig Stunden benötigen, um einwandfrei

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