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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Beobachter und Kontrolleure, störten sich
nicht an dem Gewimmer von einigen Tausend Neugeborenen, die von den Robotarmen abgetastet,
untersucht und offenbar gequält wurden.
    »Diese Bestien!« raunte Kasom. »Die Kleinen werden mißhandelt! Es kann mir niemand einreden,
das wäre eine medizinisch erforderliche Maßnahme zur Erhaltung der Gesundheit. Die Pelzbündelchen
werden gestochen.«
    »Beherrsche dich«, rief ich hastig. Der Ertruser lockerte schon seinen Halt. »Es ist sinnlos,
etwas dagegen unternehmen zu wollen. Das geschieht auf Gatas seit wenigstens dreitausend
Jahren.«
    »Die Robotgeräte schieben den Kleinen Kanülen in den Leib. Etwas wird abgesaugt.«
    »Bedauerlich, aber wir können nichts daran ändern. Seit einigen Minuten glaube ich an Shinats
Theorie! Felsenfest, Großer! Man entnimmt den Organismen einen bestimmten Stoff. Irgendwo wird es
einen Sammelbehälter geben. Wenn wir den finden, haben wir wahrscheinlich gewonnen. Melbar, ich
bitte dich nochmals um Beherrschung.«
    »Diese Schurken«, knirschte der Gigant. »Los, beeile dich. Lange kann ich das nicht mit
ansehen. Ein Sammelbecken wirst du übrigens hier nicht finden. An jeder Maschine hängt ein
Behälter. Da – gerade werden einige geleert.«
    Ich schaltete meinen Deflektorschirm an, ließ den Antigrav anlaufen und schwang mich von
Kasoms Schulter.
    So schnell, wie es in dem Saal möglich war, flog ich auf die beiden Blues zu, die in der Tat
damit beschäftigt waren, durchsichtige Kunststoffbehälter von etwa zwei Litern Inhalt
auszuleeren.
    Die Tätigkeit schien für die Tellerköpfe so wichtig zu sein, daß sie auf die Dienste von
Robotmaschinen verzichteten. In mir verstärkte sich mehr und mehr die Gewißheit, daß Euras auf
der richtigen Spur war.
    Ich landete auf dem Kugelgelenk eines Maschinenarmes und spähte in den darunterliegenden
Brutkorb hinein.
    Das Bluesbaby war winzig; viel kleiner als menschliche Neugeborene. Sein Diskusschädel war
dagegen abnorm groß. In dem Körperchen steckten in Höhe des Beckens zwei silberglänzende Kanülen,
die durch transparente Schlauchleitungen mit der Maschine verbunden waren.
    Andere Leitungen pulsierten unter dem Durchfluß einer rötlichgelben Flüssigkeit. Es schien
sich in diesem Falle jedoch um Nährstoffe zu handeln, mit denen man das bedauernswerte Geschöpf
am Leben erhielt.
    Ich hatte genug gesehen. Das medizinisch-biologische Phänomen interessierte mich erst in
zweiter Linie.
    Ich zog mich zurück, um die beiden Kontrolleure einwandfrei beobachten zu können. Bei der
Gelegenheit bemerkte ich erst, daß sechs Babys von jeweils einer Maschine versorgt wurden.
    Die Blues entleerten den Behälter in einen ebenfalls durchsichtigen Kanister, dessen Verschluß
sie mit übertriebener Sorgfalt zuklappten. Ein ätzender Geruch stieg in meine Nase. Er erinnerte
mich stark an die Dünste, die auch von dem blauen Berieselungsmittel ausgingen.
    Die aus den Babykörpern gewonnene Substanz war dünnflüssig und honiggelb. Die Einstichhöhe der
Kanülen erlaubte keinen Rückschluß auf die Organe, die von den Instrumenten angezapft wurden.
Trotzdem tippte ich auf Harnstoffe, die bei den Kleinstlebewesen wahrscheinlich stark mit
Drüsensekreten angereichert waren, die erwachsene Geschöpfe dieses Volkes nicht mehr
produzierten.
    Ich filmte die Szene mit meiner Mikrokamera. Gleichzeitig suchte ich nach einer
allgemeingültigen Bezeichnung für die honiggelbe Substanz. Ich taufte sie ›B-Hormon‹. Zu diesem
Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, daß dieser Begriff die Wissenschaftler der Galaxis erreichen
würde.
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis der große Sammelbehälter der Blues voll war.
    Sie faßten ihn an den Griffen und schritten mit ihm eilig zu einer aufgleitenden Tür hinüber.
Ich folgte ihnen und warf einen Blick in das Innere des Raumes.
    Es schien ein Labor zu sein. Mehrere hundert der durchsichtigen Kanister standen auf
metallenen Regalen. Blues waren damit beschäftigt, die Verschlüsse zu versiegeln und die Kannen
in dickgepolsterte Umhüllungen zu stellen, deren Klappdeckel nochmals verschlossen und versiegelt
wurden.
    »Hinein!« vernahm ich plötzlich Kasoms Stimme. Zugleich fühlte ich den Druck einer riesigen
Hand. Er fing mich ein, als wäre ich eine Fliege.
    Ich verschwand innerhalb seines Deflektorschirmes.
    Kasom hatte sich den günstigen Augenblick nicht entgehen lassen. Er hatte ebenfalls erfaßt,
was in dem Nebenraum geschah.

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