Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
feststellen zu können, weshalb das Getriebe
auseinandergeflogen ist.«
    »Rechne mit achtzehn Stunden.«
    »Gut, also achtzehn Stunden. Wenn man anschließend weiß, was geschehen ist, wird man sich die
Frage stellen, wer dafür verantwortlich gemacht werden kann. Wird man uns in Verdacht haben?«
    Ich überlegte. Die Sonne war vor einer Viertelstunde aufgegangen. Der lange Tag des fünften
Verth-Planeten war angebrochen. Ich fühlte mich plötzlich nicht mehr so sicher wie in der
vergangenen Nacht. Die Erde war 68.319 Lichtjahre von Gatas entfernt. Zwischen ihr und dem
Verth-System erstreckte sich das Milchstraßenzentrum. Ein Rückzug war nur mit Hilfe der
Transmitterstation ESS-1 möglich.
    Noch wollte ich nicht den Rückzug erwägen, wenigstens nicht eher, als bis die letzten Rätsel
gelöst waren.
    »Wird man an ein terranisches Einsatzkommando denken?« erinnerte Melbar an seine Frage.
    »Wahrscheinlich nicht. Deine Flucht aus dem Gefängnis des Geheimdienstes dürfte mit der
Explosion nicht mehr in Zusammenhang gebracht werden. Viel wahrscheinlicher ist es, daß sich die
Herren der ›Neunzehnten Vorsicht‹ daran erinnern, auf wie schwankenden Beinen ihr riesiges
Sternenreich steht. Sämtliche Kolonialmächte warten nur auf den Augenblick, wo sie über Gatas
herfallen können. Man wird die eigenen Leute verdächtigen.«
    »Hast du auch an deine Spezialsäure gedacht? Angenommen, sie wird bei der kommenden Analyse
als so fremdartig erkannt, daß sie unmöglich von einem Bluesplaneten stammen kann?«
    Ich erschrak. Kasoms Einwand war stichhaltig.
    »Junge, Junge!« rief Koko aus. »Ich sehe schwarz. Wir sollten losfliegen. In einigen Stunden
werden wir vielleicht doch geortet. Wer weiß, welche Geräte herbeigeschafft werden. Wenn man erst
einmal argwöhnisch geworden ist, möchte ich nicht mehr über der Stadt herumkreuzen.«
    »Richtig. Fangen wir an«, drängte der Ertruser. »Soll ich besser hier auf euch warten? Meine
Geräte strahlen tausendmal stärker, als eure Miniaturaggregate. Ich richte mich nach deinen
Befehlen, Major Lemy.«
    »Zu gütig, Herr Oberleutnant. Ich brauche dich als Gepäckträger. Sonst könntest du
hierbleiben.«
    Kasom schnaufte empört, und ich lachte leise vor mich hin. Anschließend starteten wir.
    Kasoms Deflektorschirm war erstklassig. Er zeigte auch dann keine Flimmerspuren, als Antigrav
und Pulsatortriebwerk eingeschaltet wurden. Antireflexbrillen, die die Deflektorwirkung aufhoben,
gestatteten es uns, uns gegenseitig zu sehen, wenn wir getrennt operieren mußten.
    Wir stiegen so hoch, bis ich einen Teil der obergatasisch angelegten Stadt übersehen
konnte.
    Koko meldete den Empfang von Ortungsimpulsen. Die Eigenstrahlung von Kasoms Geräten konnte
sicherlich nicht ausgemacht werden, aber es war denkbar, daß man durch einen Zufall ein
Direktecho von uns erhielt.
    Ich rief dem Großen eine Warnung zu. Ohne ein Wort zu verlieren, glitt er steil nach unten und
tauchte zwischen den Häuserschluchten des ›Blocks der fünften Wachsamkeit‹ ein.
    Hier bewegten wir uns vorsichtig über die typischen Hochstraßen hinweg. Die Soldaten des
Geheimdienstes waren überall anzutreffen. Immer wieder wurden Bewohner angehalten und
kontrolliert.
    »Sie tippen doch auf Attentäter aus dem eigenen Volk«, meinte Melbar. »Vielleicht haben sie
noch nicht einmal entdeckt, daß eine geplante Zerstörung vorliegt.«
    »Behalte deinen Optimismus. Vorsicht, da kommt wieder eine Hochstraße. In diesem Turmbau ist
ein Ministerium untergebracht. Hier sagt man ›Elfte Weisheit‹ dazu.«
    »Wo ist die Klinik?«
    »Geradeaus weiter. Sie liegt nahe dem Zentrum.«
    Kasom richtete sich nach meinen Kursanweisungen. Koko hatte die Aufgabe erhalten, den
Funkverkehr abzuhören und auftreffende Ortungsimpulse zu registrieren. Zwischen den Bauten waren
wir aber verhältnismäßig sicher.
    Wir bogen nach Süden ab. Der Gitterturm der Klinik war bereits deutlich zu sehen. Mehrere
Kugelantennen und Richtstrahler wiesen darauf hin, daß man dort eine Großfunkstation betrieb. Ich
fragte mich, wozu eine Klinik derartige Einrichtungen benötigte.
    Kasom schwenkte plötzlich die Pulsatordüse herum und stoppte den Flug so heftig, daß ich von
seiner Schulter geschleudert wurde. Ich konnte mich gerade noch am Gurt festhalten. Der Riese
schob mich reichlich grob zurück.
    »Merkst du etwas?« flüsterte er, ohne auf meine Beschwerde einzugehen. »Sieh dir das an!«
    Ich blickte nach

Weitere Kostenlose Bücher