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Silberband 021 - Strasse nach Andromeda

Titel: Silberband 021 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weit entfernt. Die CREST
II raste mit ansteigender Fahrt auf den kleinsten der acht Himmelskörper zu. Die Twin-Sonne glich
jetzt einem ovalen Glutball, aus dem letzte Gaszungen in die Schwärze des Leerraumes
hinauszuckten.
    Auf allen anderen Bildschirmen war nach wie vor nichts zu sehen. Tolot sträubte sich gegen die
Rechenergebnisse seines Planhirns, bis ihm keine andere Wahl mehr blieb, als einzusehen, daß die
CREST von dem Sechsecktransmitter in die kosmische Einöde zwischen den Galaxien
hinausgeschleudert worden war.
    Weit entfernt glänzte eine Nebelballung von Postkartengröße. Es mußte die Milchstraße
sein.
    In noch weiterer Ferne zeichneten sich die Umrisse eines Spiralnebels ab, den Tolot sehr genau
kannte. Es war der Andromedanebel.
    Also befand sich das solare Flottenflaggschiff unwiderlegbar im Abgrund zwischen den
Sterneninseln. Es lag nicht in der Mentalität eines Haluters, wegen solcher Erkenntnisse zu
verzweifeln oder in Panik auszubrechen.
    Icho Tolot registrierte zuerst, daß er und die Männer des Schiffes noch lebten. Nur das war
vorerst wichtig. Ebenso gefaßt stellte er fest, daß man von der Milchstraße so weit fort war, daß
es eine Rückkehr aus eigenen Kräften nicht mehr geben konnte. Die Entfernung mußte noch exakt
berechnet werden; aber es stand jetzt schon fest, daß die CREST etwa neunhunderttausend
Lichtjahre jenseits der Milchstraßengrenzen angekommen war.
    Demnach war Andromeda etwa 1,3 Millionen Lichtjahre vom jetzigen Standort der CREST II
entfernt.
    Als sich der Haluter etwas zu hastig umdrehte, sprang er bis zur gewölbten Decke empor. Er
fing sich ab und schaltete wieder seinen Mikrogravitator ein.
    Die medizinische Robotstation des Schiffes gab Alarm. Tolot hatte nur wenige Augenblicke
benötigt, um die Situation zu begreifen.
    Nachdem die ersten Medo-Robots in die Zentrale gekommen waren, entdeckte Tolot den mächtigen
Energiestrahl, der die CREST II anscheinend schon bei ihrem Rematerialisierungsmanöver oder
unmittelbar danach eingefangen hatte. Er umhüllte die gewaltige Kugelzelle, ignorierte die
Schubleistung der laufenden Triebwerke und zog das Schiff auf die kleinste der acht Welten
zu.
    Die Beschleunigung mußte sehr hoch sein. Trotzdem gelang es der automatischen
Andruckneutralisation, die entstehenden Beharrungskräfte zu absorbieren.
    Das Superschlachtschiff wurde immer schneller. Der Traktorstrahl ließ sich auch nicht
abwehren, als Tolot die Schutzschirme aufbauen wollte. Die Kraftwerke brüllten kurz auf und
schalteten sich dann wieder ab, da die Schirmprojektoren keine Energie aufnahmen.
    Erneut begann das Planhirn des Haluters zu rechnen. Es gab zwei Möglichkeiten!
    Wenn unbekannte Mächte mit Hilfe von noch unbekannteren Maschinen planten, den ungebetenen
Ankömmling auf der Oberfläche der achten Welt zerschellen zu lassen, so gab es keine Rettung
mehr.
    Die Impulstriebwerke liefen nach Tolots Notschaltung mit voller Gegenschubleistung. Trotzdem
wurde der stählerne Körper nicht langsamer. Der energetische Aufwand des achten Planeten war
wesentlich stärker. Tolot nannte ihn Power.
    Die zweite Möglichkeit, die Tolot als wahrscheinlicher einstufte, bestand in dem Versuch, die
CREST II mit hoher Fahrt heranzuholen, sie im letzten Moment zu stoppen und sie zur weichen
Landung zu zwingen.
    Darin erblickte der Haluter die einzige Chance. Er gab es auf, weitere Recherchen anzustellen.
Wenn die Zugkräfte nicht von selbst nachließen, mußte in spätestens einer halben Stunde der
vernichtende Aufprall kommen.
    Nur für einen Augenblick spielte der Haluter mit dem Gedanken, mit einem Beiboot aus dem
Schiff zu fliehen. Er verwarf ihn wieder. Er konnte die zweitausend besinnungslosen Männer nicht
ihrem Schicksal überlassen.
    Tolot nahm die letzten Schaltungen vor und schritt zum Medikamentenautomaten hinüber. Er
wählte die stärksten wiederbelebenden und kreislauffördernden Mittel, über die Terra
verfügte.
    Die Hochdruckspritzen glitten aus den Zuführungsöffnungen. In der tieferliegenden
Schiffsapotheke arbeiteten die Roboteinrichtungen.
    Tolot versorgte zuerst den Kommandanten. Der kräftige Epsaler würde wahrscheinlich der erste
Mensch sein, der aus der Betäubung erwachte.
    Anschließend betreute der Haluter Rhodan, Atlan, Mory und die wichtigsten Offiziere des
Schiffes. Das Zischen der Hochdruckspritzen verklang. Die Terraner regten sich nicht. Auch der
Arkonide lag blaß und wie leblos neben seinem

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