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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sandkuchenberge gegeben. Was den Männern an Bord als achttausend Meter hoher Gebirgszug
erschien, war in Wirklichkeit nur eine Hügelgruppe mit einer tatsächlichen Höhe von acht Metern,
die sich hufeisenförmig um einen Talkessel schloß.
    Nach Süden hin war das Tal offen, dort gab es für die Begriffe der Mikromenschen nur noch
kleine Anhöhen. Für die winzigen Besatzungsmitglieder durchmaß das Tal fünfzig Kilometer. Im
Norden der Sandkuchenberge entsprang ein fünf Kilometer breiter Strom in Form eines gewaltigen
Wasserfalls. Der Fluß wurde Südfluß genannt, da er dem Talausgang im Süden zuströmte.
    Für die Raumfahrer war es schwer vorstellbar, daß der tosende Südfluß in Wirklichkeit nur ein
harmloser Bach von fünf Metern Breite war, den jeder normal große Mensch durchwaten konnte.
    Das verkleinerte Land war für die Terraner von vielfältiger Schönheit. Der Talkessel, für
einen Normalgewachsenen nichts weiter als eine größere Vertiefung, wurde von sanften Hügeln,
kleinen Wasserläufen und weiten Savannen durchzogen.
    Die Temperatur betrug in dieser Gegend knapp fünfzig Grad Celsius. Die Atmosphäre war gut
atembar. Die Lufthülle wurde kaum von einem Windhauch bewegt. Der Himmel leuchtete in einem
düsteren Schwarzblau, aus dem die gelben Sonnen wie riesige Dämonenaugen hervorstachen.
    Icho Tolot hatte die CREST II dicht an den Hängen im Norden der Sandkuchenberge abgesetzt. Für
die Augen der Besatzung ragten die Felswände in nur wenigen hundert Metern Entfernung steil in
den Himmel.
    Die Landschaft hätte als paradiesisch bezeichnet werden können, doch die Besatzung der CREST
konnte sich mit diesem scheinbaren Paradies nicht recht anfreunden. Tief im Innern eines jeden
bohrte die nagende Ungewißheit über die Zukunft. Es war keineswegs eine ermunternde Erkenntnis,
nur noch die Größe von terranischen Ameisen zu besitzen. Die psychologische Krise war
vorprogrammiert, und eines Tages würde es zu einer seelischen Entladung kommen, deren
Auswirkungen kaum abschätzbar waren.
    Die Tatsache, daß alle an Bord befindlichen Mutanten durch den Verkleinerungseffekt praktisch
ihre Fähigkeiten verloren hatten, trug zur seelischen Belastung der Menschen ebenfalls bei.
    Lediglich Wuriu Sengu war noch in der Lage, seine Fähigkeiten in beschränktem Ausmaß
einzusetzen, wenn er sich unmittelbar vor dem Gegenstand befand, durch den er ›hindurchsehen‹
sollte. Sein Blickwinkel und die Reichweite seines Sehens waren proportional zur Verkleinerung
eingeschränkt.
    Zu allem Überfluß war die Reichweite der Normalfunksender ebenfalls um den Faktor Tausend
vermindert worden, so daß es selbst auf diese Weise nicht möglich war, die ANDROTEST II wirksam
und rechtzeitig zu warnen. Da auch alle tragbaren Funkgeräte, die statt durch atomare
Fusionszellen mit chemischen Batterien betrieben werden konnten, diesem Leistungsverlust
ausgesetzt waren, hatte man in den vergangenen Tagen viel Zeit und Mühe dafür verwendet,
entsprechende Umbauten vorzunehmen. Nun standen einige Geräte zur Verfügung, die unter den
gegebenen Umständen einen Funkverkehr auf größere Distanz ermöglichten, auch wenn diese lediglich
einige Normkilometer betrug.
    Zwei Tage nach der Bruchlandung waren schließlich die wichtigsten Anlagen der CREST an die
Notstromaggregate angeschlossen worden. Da man auf die Funktionsfähigkeit des
ML-Positronengehirns nicht verzichten wollte, waren allein drei Notaggregate hierfür
erforderlich.
    Die ML-Positronik, deren analytische Fähigkeit durch die Verkleinerung nicht beeinträchtigt
wurde, hatte inzwischen bestätigt, daß die Südpolstation der Sitz des zweiten
Potentialverdichters war. Sie hatte außerdem zu verstehen gegeben, daß der Potentialverdichter
nicht eine simple Waffe war, die lediglich an einem Punkt der Kuppelanlage stationiert war. Ein
Gerät, das imstande war, die gesamte südliche Planetenhälfte zu verkleinern, mußte Dimensionen
besitzen, die sich der menschlichen Vorstellungsweise entzogen. Es war daher davon auszugehen,
daß der Potentialverdichter die gesamte Station ausfüllte.
    Er war immer noch ein Gigant. Ein dreieinhalb Millimeter großer Gigant, der Mühe
hatte, seinen mächtigen Körper durch die Schotte zu schieben, wenn er die Zentrale der CREST II
betreten wollte.
    Niemand hätte zu sagen vermocht, ob der Haluter auch dieses Abenteuer noch reizvoll fand oder
ob er vorgezogen hätte, in normaler Größe durch das

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