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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kleidung. Der Kopf, vom Tentakel weit ausgefahren, drehte sich nach rechts und
links. Im gleichen Moment hörten die Besucher hinter ihrem Rücken Schritte.
    »Achtung, unsere Bewacher kommen!« rief Gucky.
    »Und? Was denken sie?«
    »Nichts! Das ist es ja eben. Natürlich denken sie, aber es ergibt keinen Sinn. Aber dieser
Loorn denkt! Großer Himmel, der spinnt!«
    Es kostete Rhodan Kraft, nicht die Ruhe zu verlieren.
    Gucky zuckte nicht einmal zusammen, als er entdeckte, daß Loorn ein starker Telepath war, der
versuchte, seine Gedanken zu lesen. Er begriff im gleichen Moment, wieso Loorn der Chef einer
Untergrundbewegung werden konnte. Mit seiner starken telepathischen Fähigkeit, die er vor allen
anderen Schnorcheln verborgen gehalten hatte, war er ihnen weit überlegen.
    Aber gegen Guckys Parakräfte kam er nicht an, und die sechs Bewacher Guckys störten den
Kleinen nicht.
    Das Schweigen in dem schwach beleuchteten Raum wurde bedrückend. Am tiefsten Punkt der ovalen
Schale stand Loorn und drehte auf seinem Tentakel langsam den Kopf von links nach rechts.
    »Also schön!« rief Gucky in die Stille hinein, obwohl er wußte, daß Loorn ihn nicht verstand.
Aber Loorn begriff dafür um so besser, daß er keinen Boden mehr unter den Füßen hatte. »So«,
sagte Gucky, als der Schnorchel dicht unter der Decke zappelte, »jetzt wollen wir uns einmal mit
dir unterhalten. Ein Teil deines Planes hat Hand und Fuß, aber uns zu betäuben, um uns dann gegen
fünfzehn bereits ausgewählte Opfer auszutauschen und an ihrer Stelle den Blauen Herrschern
auszuliefern, ist ein niederträchtiges Vorhaben … Perry, je länger er unter der Decke
zappelt, um so vernünftiger werden wir uns mit ihm unterhalten können. Dieser Bursche träumt
davon, daß wir in der Lage sein könnten, die drei Blauen Herrscher zu vernichten, wenn wir uns
einmal auf einer Station befinden. Das ist der eine Teil seines Planes, und den finde ich nicht
schlecht. Wie er uns auf die Stationen schaffen will, habe ich ja schon erklärt.«
    Loorn verfügte über eine ungeheure Beherrschung. Er hatte keinen Ton über die Lippen gebracht,
als Gucky ihn kraft seiner Telekinese zur Decke schweben ließ.
    Die Bewacher schienen nicht zu begreifen, was sich vor ihren Augen abspielte. Düster starrten
sie aus ihren Froschaugen die Terraner und ihre Verbündeten an.
    Es stellte sich durch Guckys Gedankenforscherei bald heraus, daß Loorn nicht aus niedrigen
Motiven handelte. Zwei seiner Brüder waren vor vielen Intervallen an die Blauen Herrscher
ausgeliefert worden. Es wurde auch bekannt, daß die Bewacher der Terraner Opfer des
Blauen-Herrscher-Kultes waren, die in den Zellen des sogenannten Reinen Hauses den Verstand
verloren hatten.
    Die Milchstraßenbewohner erfuhren, daß in einem Abstand von vierzig Wochen Standardzeit in der
Rot-Etage die Rotlicht-Epoche einsetzte. Wenn dann die lohende Rotglut des Himmelsgewölbes den
höchsten Stand erreicht hatte, kamen die Blauen Herrscher unter dem Donnerknall des
Schallmauerdurchbruchs über Kraa, um ihre Opfer zu verlangen.
    Die nächste Opferung stand unmittelbar bevor. Fünfzehn Schnorchel waren zu diesem Zweck von
Lamon, der so etwas wie ein Zeremonienmeister war, ausgewählt und im Reinen Haus kaserniert
worden. Was es mit der Bezeichnung ›Reines Haus‹ auf sich hatte, war den Menschen noch ebenso
unklar wie der Zweck der Opferungen aus der Sicht der Blauen Herrscher. Auch Loorn schien die
Hintergründe nicht zu kennen. Was fingen die Blauen Herrscher mit ihren Opfern an, wozu
benötigten sie sie? Welche Bedeutung besaßen für die Terraner die von Gucky aufgefangenen, aber
nach wie vor unklaren Begriffe wie die vier Stadthalter und Lamon? Mußten sie sie überhaupt
kennen, um sich ihrer Haut wehren zu können? Denn eines war Perry Rhodan klar. Sie mußten hier
wieder heraus, und je schneller, desto besser. Vielleicht bot sich mit Loorn eine echte Chance.
Noch keines der vielen Opfer war bisher je wieder zurückgekehrt.
    »Laß Loorn wieder herunter«, befahl Rhodan dem Mausbiber.
    Dann fügte er hinzu: »Teile ihm mit, daß wir helfen werden, soweit wir dazu in der Lage
sind.«
    Die drei Robotstationen hatten die Flucht des kleinen Raumschiffes nicht übersehen.
Auch der Absturz und die nachfolgende atomare Explosion waren ihnen nicht entgangen. Alle
Vorfälle waren registriert und gespeichert worden, und gleichzeitig hatte diese Speicherung den
Befehl ausgelöst, sich um

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