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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die fremden Wesen zu bemühen, wenn die große Aufgabe gelöst war.
    Wie ein Ball raste die CREST II auf ihrem dreieckigen Umlaufweg von Station zu Station. Die
Blauen Herrscher maßen, daß die fremden mentalen Impulse immer schwächer und schwächer wurden, je
mehr sie die Geschwindigkeit, in der das Schiff herumgewirbelt wurde, steigerten.
    Sie hatten einen schwachen paraphysikalischen Kontaktversuch festgestellt und sofort ihr
großes Dreieck in ein abschirmendes Parafeld gehüllt. Ihre Orter machten den Punkt aus, von der
der telepathische Versuch gestartet worden war. Die riesigen Robotstationen begriffen, daß die
Besatzung in dem flüchtenden kleinen Schiff nicht umgekommen war.
    Auch diese Daten wurden gespeichert, und abermals erging an alle drei Blauen Herrscher der
Befehl, sich eingehend darum zu bemühen, wenn sie ihre große Aufgabe gelöst hatten.
    Aber diese hatte Vorrang vor allen anderen. Sie waren von den Meistern der Insel geschaffen
worden, die rote Hohlwelt im Planeten Horror nicht nur zu beherrschen, sondern sie auch gegen
jeden Eindringling zu schützen.
    Sie erinnerten sich noch daran, wie ihre Schaltwege aktiviert wurden und sie sich vom Boden
lösten, um so lange über dieser Welt zu schweben, solange sie und die Schnorchel
existierten.
    Sie lebten von den Schnorcheln. Ohne gesundes lebendes Zellgewebe konnten sie nicht aktiv
sein.
    Ihre Erbauer hatten ihnen kein Mitleid mitgegeben.
    Die Meister der Insel hatten damals geglaubt, so handeln zu müssen, als sie das gesamte Volk
der Schnorchel in die Rot-Hohlwelt des Planeten Horror deportierten.
    Seit dieser Zeit waren die Blauen Herrscher alle vierzig Wochen erschienen. Gab man ihnen
nicht freiwillig die Opfer, dann holten sie sich diese gewaltsam.
    Die Zeit der Opferung nahte wieder. Aber noch mußten sie ihre große Aufgabe vollständig
lösen.
    Wie ein Tennisball flog die gigantische Kugel von Station zu Station. Ununterbrochen wurde
nach Impulsen geortet. Erst als nach drei weiteren Umwegläufen ihre Mental-Ortungen auf Null
stehenblieben, sahen die Blauen Herrscher die große Aufgabe als gelöst an.
    Eingehüllt in ein fächerartiges Grünfeld, das die Hülle der CREST II schimmern ließ und
gleichzeitig im Schiff alle Funktionen lahmlegte, sank das stolze Flaggschiff der Solaren Flotte
langsam zu Boden. Der Fels knirschte, als die Millionen Tonnen schwere Kugelhülle aufsetzte, hin
und her pendelte und unter sich aus Felsen Staub machte.
    Abrupt endete das Pendeln, als die Farbe des Kraftfeldes sich änderte und so blaß wurde, daß
ein menschliches Auge es kaum wahrnehmen konnte.
    Ein magnetisches Fesselfeld umhüllte die CREST II und preßte sie zu Boden. Das Feld blieb auch
konstant, als die drei Blauen Herrscher ihre Positionen verließen und nach verschiedenen
Richtungen davonschwebten.
    Eine Robotstation nahm Kurs auf die Stadt Kraa.
    Lamon, der Diener der Blauen Herrscher, meditierte.
    Vergeblich hatte er die Blauen Herrscher gebeten, ihm ein Zeichen zu schenken, an dem er
erkennen konnte, wie er zu handeln hatte. Plötzlich aber glaubte er wieder diese Geisterstimme zu
hören, die ihn vor den Fremden in seinen Panzer und in die panische Flucht getrieben hatte. Er
schrak aus tiefem Nachdenken auf, blickte um sich und sah den vertrauten, armselig eingerichteten
Raum, in dem er schon so viele Jahre seines Lebens verbracht hatte.
    »Bin ich wirklich das, was mich diese Stimme genannt hat?« Wie oft hatte er sich diese Frage
schon gestellt, die ihm fast jedesmal wieder die gleichen quälenden Schmerzen bereitete und ihn
fast um den Verstand brachte – so wie beim Empfang der Fremden. »Bin ich tatsächlich
derjenige, den alle verabscheuen müssen? Bin ich ein Verbrecher?«
    Er suchte Trost und Sicherheit bei den Überlieferungen. Er holte sich die Vorschriften der
Zeremonien ins Gedächtnis zurück. Er suchte in beiden, um seine Unsicherheit abzuwerfen, aber sie
gaben ihm heute keinen seelischen Halt.
    Lamon dachte an seinen ältesten Sohn, der einmal sein Amt übernehmen würde.
    Sollte er zurücktreten und alle Macht heute schon in dessen Hände legen?
    »Ein Zeichen, ihr Blauen Herrscher! Ein Zeichen!« flehte er und trat ans Fenster.
    Sein Tentakel schob den Kopf in die Höhe. Die beiden Froschaugen spähten durch die
Straßenschlucht und sahen ein kleines Stück des dunkelroten Himmelsgewölbes. Ziellos glitt sein
Blick daran entlang. Da sah er es!
    Einer der drei Blauen Herrscher näherte

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