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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich Kraa!
    »Euer Zeichen! Euer Zeichen!« stammelte der alte Schnorchel ergriffen und hielt sich an der
Fensterbrüstung fest.
    Ein Blauer Herrscher erschien über Kraa, bevor die Rot-Epoche den höchsten Stand erreicht
hatte.
    Lamon machte auf der Stelle kehrt, eilte die Treppe hinunter und rannte dem Reinen Haus zu. Er
keuchte, als er sich die letzten Stufen zum Flachdach hinaufschleppte. Seine Beine zitterten, als
er den Blauen Herrscher still über Kraa stehen sah.
    »Ein Wunder«, sagte er. Viel tiefer als sonst stand der Blaue Herrscher über dem Häusermeer.
Näher als jemals zuvor, schwebte er vor dem Eingang zum gigantischen Felsdom.
    Den Blick starr auf die Scheibe mit der mächtigen Kuppel gerichtet, beobachtete Lamon, wie sie
jetzt langsam zur Stadtmitte schwebte.
    Erneut überlief ihn Unsicherheit.
    Kam einer der Blauen Herrscher, um zur ungewöhnlichen Zeit seine Opfer zu verlangen? Er
überquerte die Stadt und flog dorthin, wo das seltsame Fahrzeug der Fremden unter Feuer und
Donner am Boden verglüht war.
    Da glaubte Lamon zu wissen, warum einer der Blauen Herrscher nach Kraa gekommen war: Die
Fremden wurden gesucht, diese Wesen, die ganz anders aussahen als er.
    Und diese Wesen hatten ihn geschmäht – ihn, Lamon, den Diener der Blauen Herrscher! Und
wer ihn angriff und schmähte, der verhöhnte auch die Blauen Herrscher! Und Lamon wußte, was er zu
tun hatte. Kein Zweifel und keine Angst nagten mehr an ihm.
    Sein Plan, schon einmal gefaßt, wurde wieder in ihm wach. Er mußte die Fremden finden, sie in
seine Macht bekommen und sie nach dem nächsten Intervall den Blauen Herrschern als Opfer
anbieten.
    Er verließ das Dach, rief seine Mit-Diener und sagte zu ihnen:
    »Ich werde die vier Stadthalter aufsuchen und ihnen aus den Überlieferungen vortragen. Sie
werden sich der Macht der Blauen Herrscher beugen, wie es ihre Pflicht ist. Geht und sucht die
Fremden zu fassen!«
    Lamon sah seine Mit-Diener davoneilen. Vom Atrium aus blickte er zum Himmel empor. Langsam
schob sich ein Blauer Herrscher in sein Blickfeld. Alles schien von einem blitzenden
Strahlenkranz umgeben zu sein. Noch nie hatte Lamon diese Erscheinungen beobachtet. Aber sie
beunruhigten ihn nicht mehr.
    Lamon verließ das Reine Haus. Sein Weg führte ihn zu den vier Stadthaltern. Man ließ ihn
sofort vor. Mitten in der Rede wurde er gestört. Er blickte zur Seite. Von dort war das störende
Geräusch gekommen. Vom Schreck erfaßt, zog sich sein ausgefahrener Tentakel ein. Furchtlos kam
einer der unheimlichen Fremden auf ihn zu. Neben ihm watschelte ein kleines Wesen, das ihn aus
großen Augen durchdringend ansah.
    Lamon gewann seine Ruhe wieder. In demonstrativer Geste wies er auf die beiden
unterschiedlichen Fremden. Dabei zitierte er Sätze aus der Überlieferung und sah die vier
Stadthalter herausfordernd an.
    Die aber reagierten nicht. Sie ließen zu, daß Rhodan und Gucky hinter ihnen Platz nahmen.
Lamon sprach aufs höchste erregt von der Strafe der Blauen Herrscher, und er erinnerte daran, wie
diese in grauer Vergangenheit gehandelt hatten, als man ihnen keine Opfer mehr ausliefern
wollte.
    Lamons Froschaugen drohten ihm plötzlich aus dem Kopf zu fallen. Er schnappte nach Luft und
stieß unartikulierte Laute aus. In seinem Kopf hatte er eine Stimme sagen hören: »Lamon, wir
werden diesem Opferspuk ein Ende machen!«
    Mit Gelassenheit beobachtete Gucky die panische Bestürzung des alten Schnorchels.
    »Lamon, deine Mit-Diener werden auf uns keine Jagd machen können, und bald wird
der letzte von Loorn und seinen Freunden festgenommen sein!«
    Zornig rief der Diener den vier Statthaltern zu, die unbeweglich saßen: »Warum verteidigt ihr
nicht die Rechte der Blauen Herrscher? Warum laßt ihr dieses frevlerische Handeln zu?«
    Die Statthalter blieben ihm die Antwort schuldig, aber der Schnorchel, der gerade den Raum
betrat, antwortete ihm: »Lamon, warum die Rechte der Blauen Herrscher verteidigen, wenn fünfzehn
Fremde anstelle der vorgesehenen Opfer den Blauen überreicht werden und …«
    »Loorn!« schrie Lamon, mühsam um seine Fassung kämpfend und die vier Statthalter verzweifelt
anstarrend. »Loorn steht vor euch, und ihr ruft nicht die Wachen, diesen Abtrünnigen zu
verhaften? Und unreine Fremde, deren Geist nicht gewaschen worden ist, sollen den Blauen
Herrschern überantwortet werden? Unreine Fremde, die nicht den Vorschriften der Überlieferung
unterworfen sind?«
    Loorn stellte

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