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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich zwischen die Statthalter und Lamon. Sein Kopf schwebte in Höhe der flachen
Schulter und war Lamon zugekehrt.
    »Lamon, du wirst das Haus der vier Statthalter nicht früher verlassen, bis die Rotlicht-Epoche
zu Ende ist. Meine Wachen werden jeden Fluchtversuch vereiteln, aber sie werden dich nicht
hindern, zuzusehen, wie die Fremden sich deinen Blauen Teufeln ausliefern …«
    »Du wagst …?« Weiter kam Lamon nicht.
    Scharf fiel Loorn ihm ins Wort: »Ich handle im Einverständnis der Statthalter. Begreifst du
nun, daß du nicht mehr das Recht hast, kraft deines Amtes über Leben und Tod zu entscheiden? Wenn
bald die Rotlicht-Epoche einsetzt, werden die Zimmer im Reinen Haus leer sein. Meine Wachen
stehen schon davor, um die Opfer vor dem Zugriff deiner Mit-Diener zu schützen.«
    »Ist der Wahnsinn denn über euch alle gekommen, oder haben die Fremden euch verzaubert?«
schrie Lamon verzweifelt. »Die Blauen Herrscher werden Kraa und alle anderen Städte bestrafen.
Zittern wir nicht alle seit Ewigkeiten vor ihren Strafen? Wollt ihr fahrlässig das Leben von
Millionen aufs Spiel setzen? Wer hat euren Verstand vernebelt?«
    Gucky unterrichtete Perry Rhodan über den erregten Wortwechsel zwischen Lamon und Loorn.
    »Perry, ich habe den Alten für einen Schurken gehalten, aber jetzt muß ich mein Urteil
revidieren. Lamon glaubt felsenfest, was er gesagt hat, und er glaubt immer richtig gehandelt zu
haben. Die Überlieferungen, an die er denkt, sind sein Wegweiser durch sein Leben.«
    »Er ist kein Fanatiker, Gucky?«
    »Nein! Er ist tief gläubig. Er fürchtet sich vor dem in seinen Augen frevlerischen Plan
Loorns. Seine Weltfremdheit entschuldigt einfach alles.«
    »Misch dich nicht ein, solange alles so verläuft, wie wir es mit Loorn und den vier
Statthaltern vereinbart haben, Kleiner!«
    Loorns Wachen waren erschienen und hatten Lamon umringt. Die Beschwörungen des alten
Schnorchels waren verstummt. Er hatte eingesehen, daß er sich beugen mußte. Als Loorn ihm
anklagend vorhielt, daß durch seine Schuld die Bewacher – früher einmal als Opfer
auserwählt – den Verstand verloren hatten, zitierte Lamon mit fester Stimme Sätze aus den
Überlieferungen.
    Er begriff nicht, daß die vier Statthalter Loorns frevlerisches Spiel uneingeschränkt
mitmachten. Er hörte auch nicht, daß es draußen auf der Straße lauter und lauter geworden war.
Loorn befahl den Wachen, Lamon ans Fenster zu führen.
    Erstaunt blickte der Diener der Herrscher nach unten und sah das Volk durch die Straße
strömen. Alle bewegten sich in derselben Richtung. Mit harter Stimme klärte Loorn ihn auf. »Sie
sind auf dem Weg zum Reinen Haus, um die Quelle ihrer Furcht zu zerstören! Lamon, kannst du nicht
sehen, daß wir alle ein Recht haben, unser Leben frei von Furcht zu leben?«
    Lamons Kopf zitterte. Seine Stimme klang verzweifelt, als er zitierte: »Die Meister haben
die Blauen Herrscher als Wächter und Richter über euch eingesetzt. Sie werden wachen und richten,
bis ans Ende der Zeit; sie werden strafen immerfort … Und ihr glaubt, die
Überlieferungen Lügen strafen zu können? Ihr stürzt uns alle in den Untergang!«
    »Oder die Blauen Teufel werden vom Himmel stürzen und sich selbst dabei vernichten!«
triumphierte Loorn.
    »Ihr Narren«, sagte Lamon hoffnungslos. »Ihr könnt den Blauen Herrschern ebensowenig etwas
anhaben, wie es euch bisher gelungen ist, die Gurus in der Grün-Etage zu vernichten, um vor den
Blauen Herrschern zu entfliehen!«
    Rhodan hatte sich kerzengerade aufgerichtet. Mit einem Satz hatte der alte Schnorchel die
Erklärung für den Kampf der Vermummten in der Grün-Etage gegen die Gurus geliefert.
    Neben ihm sagte Gucky: »Perry, wir müssen ihnen helfen, wenn wir uns selbst helfen wollen.
Aber ist es draußen nicht heller geworden?«
    Rhodan sah zum Fenster hinüber.
    Die Rotlicht-Epoche hatte begonnen. Wenn sie ihren Höhepunkt erreicht hatte, kamen die drei
Robotstationen, um ihre Opfer in Empfang zu nehmen. Perry Rhodan erhob sich, Gucky ebenfalls.
    »Kleiner, sage den vier Statthaltern und Loorn, daß wir gehen müssen, um unsere Zusage
einzuhalten.«
    Der Mausbiber teilte es ihnen auf telepathischer Basis mit. Loorn antwortete auf gleichem Weg: »Ich zittere um euer Leben!«
    In diesem Augenblick hatte der Ilt das Gefühl, telepathisch geortet zu werden. Loorn kam nicht
in Frage. Gucky konzentrierte sich und entdeckte, wer auf paraphysikalischer Ebene nach ihm

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