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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wenn du mich noch einmal so blamierst!« schimpfte
er.
    Sherlock schnalzte und ließ seine Zunge wieder verschwinden.
    Im Hintergrund öffnete sich eine Tür. Erneut füllte sich der Flur mit feuchtheißem Brodem.
    Leutnant Hawk zerrte den Okrill an der Kette hinter sich her und schritt durch die selbsttätig
aufschwingende Pendeltür der Männer-Sauna. Dahinter zweigten die Eingänge zu den Umkleideräumen
ab, unterteilt nach den unterschiedlichsten Variationen, denn hier verkehrten Männer vieler
Welten, und ihre Ansprüche an eine Sauna waren so verschieden wie die klimatischen Bedingungen
ihrer Heimatplaneten.
    Omar Hawk glitt in die Umkleidekabine. Rasch war er entkleidet. Er dehnte seinen mächtigen
Brustkorb und reckte sich. Omar Hawk war groß für einen Durchschnittsterraner, aber nicht zu
groß. Von Kopf bis Fuß maß er 1,90 Meter. Aber die immer etwas ölige, hellbraune Haut war straff
und fest wie die Metallplastik eines Raumanzuges, und die 120 Zentimeter breiten Schultern
zeugten von großer Körperkraft. Dieser Eindruck wurde etwas abgemildert durch die
unwahrscheinlich langen Füße. Hawk trug Schuhgröße 61.
    Omar Hawk massierte seinen völlig kahlen Schädel. Nichts deutete daraufhin, daß er jemals
Haare auf dem Kopf besessen hatte. Völlig bart- und haarlos war auch sein Gesicht, nur die
borstigen schwarzen Augenbrauen über den vorstehenden Brauenwülsten machten eine Ausnahme. Unter
dieser buschigen Zier blickten zwei graugrüne, wachsame Augen hervor.
    »Komm, Sherlock!«
    Er hatte die Kette von Sherlocks Halsband gelöst. Sie war ohnehin nur als Beruhigung für
ängstliche Gemüter geeignet. Der Okrill hopste mit unbeholfen anmutenden Bewegungen hinter ihm
her.
    Nach dem Verlassen der Schleuse schlug heißer Dampf den beiden Besuchern der Sauna entgegen.
Hawks Füße platschten über den nassen Boden, während der Okrill jetzt unablässig nieste, bei
Wesen seiner Art stets ein Zeichen höchsten Wohlbehagens.
    Dröhnendes Lachen drang aus dem Dampf hervor.
    »Bademeister, schalten Sie die Klimaanlage um zehn Grad höher!« dröhnte eine Baßstimme. »Hier
friert jemand.«
    Hawk grinste, sagte aber nichts. Er stützte sich mit der Rechten auf den Kopf des Okrill und
ließ sich von dem fähigen Infrarot-Superspürer führen. Im Vorbeigehen klatschte er mit der Linken
auf den Rücken des Mannes, der gerufen hatte.
    Ein erschrockener Fluch war die Antwort.
    »Welcher Sohn einer räudigen Hündin hat hier einen Roboter mitgebracht?« stöhnte es.
    Jetzt lachte Omar Hawk.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Mann, wer sind Sie?« keuchte der andere zurück. »Untersagen Sie Ihrem Robot diese Scherze. Er
hat mir bald das Rückgrat zerschmettert.«
    »Ich habe Sie nur mit meiner Hand gestreichelt«, erwiderte Hawk mit ironischem Unterton. »Wenn
Sie nicht einmal eine sanfte Berührung vertragen können, was suchen Sie dann in der Extrem-Sauna,
Sie verweichlichter Playboy?«
    Ringsum lachten einige Männer.
    Von dorther, wo der andere stehen mußte, drang jetzt drohendes Schnauben. Omar Hawk, der
ahnte, wie der andere reagieren würde, klopfte seinem Okrill beruhigend auf den Kopf.
    »Hiih, Sherlock, hiih!«
    Der Okrill preßte sich an den Boden und ließ alles über sich ergehen. Und das war eine ganze
Menge. Zuerst stolperte ein zorniger Mann über ihn und wurde dadurch um den Schwung seines Hawk
zugedachten Angriffs gebracht. Dann trommelten Fäuste auf ihm herum, und zum Schluß bekam er
einen Fußtritt und die lakonische Bemerkung:
    »Verdammt! Wenn das Vieh mich gebissen hätte …!« Unbeholfene Schritte klatschten über die
Nässe und entfernten sich.
    Omar Hawk schlug seinem Okrill lobend auf das breite Maul. Danach streckte er sich behaglich
auf einer der Stufen aus und ließ den heißen Dampf in seine Poren dringen. Nach zehn Minuten
wurde der Dampf jählings durch Eiswasser abgelöst, das wie ein Wolkenbruch aus den
Deckenöffnungen brauste. Sherlock nieste immer lauter. Heiße Wasserstrahlen schossen aus den
Wänden und massierten die Körper derjenigen, die sich in die Extrem-Sauna gewagt hatten. Danach
kam Schnee, dann wieder Dampf, dann grobkörniger Hagel – Omar Hawk und sein Okrill genossen
die Raffinessen der Extrem-Sauna und träumten von ihrer Heimatwelt.
    Nach einer Stunde erinnerte sich Omar Hawk eines Termins und brach, wenn auch widerwillig,
auf.
    Draußen im Freien hörte der Okrill auf zu niesen.
    Folger Tashit löste sich wie ein Schatten

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