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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schlachtkreuzer abstach und deren Spitze sich im
dunstigen Sonnenglast verlor.
    »Es sind vier Kilometer bis zur ANDROTEST I …«, gab der Sergeant zu bedenken.
    »Sie sind sehr aufmerksam, Sergeant.« Hawk verzog die Lippen zu einem freundlichen Lächeln.
»Aber wir brauchen wirklich keinen Gleiter. Da ich in zehn Minuten dort sein möchte, machen wir
halt ein wenig längere Schritte.«
    Der Wachposten legte erneut die Hand an den Helmrand, als Hawk grüßte. Dann blickte er mit
offenem Mund der mit weiten, flachen Sprüngen über das Raumfeld gleitenden Gestalt nach. Noch
mehr aber wunderte er sich über den Okrill. Das seltsame Tier hatte eben noch den Eindruck
erweckt, als könnte es mit einem normal gehenden Fußgänger nur mühsam Schritt halten. Seine
jetzige Fortbewegung wirkte um keinen Deut eleganter. Dafür war sie jedoch mindestens zehnmal
schneller als zuvor. Der Sergeant schätzte die Geschwindigkeit des ungleichen Paares auf
mindestens zwanzig Stundenkilometer.
    Zehn Minuten später wunderte sich erneut ein Wachposten über Omar Hawk und seinen Okrill.
    Leutnant Fran Misko lehnte am Geländer der zu schwindelnden Höhen aufsteigenden Gleitrampe,
die in die dreizehnte Nebenschleuse der ANDROTEST I mündete. Die Besatzung des Schiffes war fast
vollzählig an Bord. Nur zwei Mann fehlten noch: ein Triebwerksspezialist und ein sogenannter
Korps-Leutnant. Über letzteren hatte Fran Misko sich bereits den Kopf zerbrochen, als er vor
Antritt seiner Wache die Liste der zum Betreten des Schiffes befugten Personen einsah.
    Omar Hawk, Leutnant des Special Patrol Corps, hatte da gestanden …
    Ganz abgesehen davon, daß Fran Misko kein Special Patrol Corps kannte, war Leutnant Hawk
demnach der einzige Mann der Besatzung, der nicht aus dem Experimentalkommando der Solaren Abwehr
hervorgegangen war. Fran Misko war neugierig geworden.
    Und nun sank ihm die Kinnlade ebenso herunter wie zuvor dem Sergeanten am Eingang des
Raumfeldes.
    Als Leutnant Hawk den Fuß der Gleitrampe erreichte, hatte Fran Misko sich jedoch wieder
gefaßt.
    Omar Hawk erwiderte seinen Gruß lässig.
    »Leutnant Hawk, abkommandiert zur ANDROTEST I – mit Okrill!«
    Fran Misko ließ die Hand sinken. In steifer Haltung stand er da. Er verzog keine Miene. Seine
Augen blinzelten allerdings verwirrt das häßliche Tier an, das dieser Leutnant mitgebracht
hatte.
    »Sie dürfen passieren.« Er räusperte sich. »Aber da wäre noch eine Formalität zu erledigen,
denke ich. Sie müßten mir eine kleine Vollmacht unterschreiben, damit ich Ihren Mandrill von
einem Roboter zur Quarantänestation des Zivilhafens bringen lassen kann. Sie können …
ähem … völlig beruhigt sein, Leutnant Hawk. Man kennt sich dort mit der Pflege fremdartiger
Tiere recht gut aus.«
    Hawk runzelte die Stirn.
    »Verzeihung, Leutnant. Aber der Okrill ist genauso zur ANDROTEST abkommandiert wie ich.«
    Leutnant Misko trat einen Schritt zurück.
    »Ich bin der Wachhabende, Leutnant. Als solcher kenne ich selbstverständlich die Liste der
Besatzung und anderer Personen, die das Schiff betreten dürfen. Ein Quadrill stand jedenfalls
nicht darauf.«
    »Okrill«, verbesserte Hawk sanft. »Ich will mich nicht streiten, aber Sie sind schlecht
informiert, Leutnant.« Er blickte auf seine Armbanduhr. »Es ist jetzt 13.25 Uhr. Für 13.30 Uhr
bin ich zur Hauptzentrale bestellt – und zwar mit Sherlock!«
    »Sherlock …?«
    »Sherlock ist der Name meines Okrill. So hieß ein berühmter terranischer Detektiv, Leutnant.
Er war natürlich ein unbedeutendes Lebewesen gegen den Okrill …«
    Hawk schlenkerte den Arm, als wollte er damit andeuten, daß weitere Diskussionen nutzlos
seien. An dem völlig verblüfften Misko vorbei schritt er auf das laufende Band der Gleitrampe zu.
Der Okrill folgte ihm mit unbeholfen wirkenden Bewegungen.
    Fran Misko überwand seine Verblüffung schnell. Er wirbelte bleich herum.
    »Bleiben Sie stehen, Leutnant!« schrie er. »Der Roboter! Er wird den Okrill töten!«
    Direkt neben dem Laufband stand ein Kampfroboter. Bisher hatte er sich nicht geregt, doch
jetzt kam Leben in ihn. Zwar gehörte er nur zum leichten Typ, der für Polizeiaufgaben gebaut war,
aber er konnte einem organischen Wesen auch dann gefährlich werden, wenn er den Impulsblaster
nicht benutzte. Und der Okrill war nur ein Tier. Tiere aber wurden durch die Programmierung nicht
gleichermaßen geschützt wie Menschen.
    Der Robot ließ Hawk vorbei, denn er

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