Silberband 023 - Die Maahks
Ausrüstungen ebenfalls in die Schränke und schlossen diese ab. Kurz darauf
erschien Cartney noch einmal und erklärte uns, wo die Kantine lag, in der wir unsere Mahlzeiten
empfangen würden.
Als er gegangen war, versammelten wir uns in Sörlunds Zimmer.
»Ich schätze, wir unternehmen einen kleinen Rundgang«, schlug der Major vor. »Bisher haben wir
nicht viel von unserem neuen Arbeitsgebiet zu sehen bekommen.«
»Das Wort Kantine besitzt noch immer eine gewisse Anziehungskraft auf Halgor«, bemerkte
Son-Hao spöttisch.
Wir gingen hinaus. Zwischen der Lagerhalle und dem Gebäude, in das man uns einquartiert hatte,
führte ein Weg auf einen ausgedehnten Hof. Auf der anderen Seite entdeckten wir weitere
Lagerräume und die Kantine. Im Hintergrund sahen wir einige Raumschiffe stehen. Dort war der
Landeplatz. Alle diese Gebäude waren erst in letzter Zeit entstanden. Das eigentliche Kraftwerk
mit der Justierungsstation lag etwa zwei Kilometer von hier entfernt. Nach Mercants Aussagen
wurden die fünf Maahks einmal täglich dorthin gebracht. Das konnte nur bedeuten, daß sie
ansonsten irgendwie hier in der Nähe sein mußten, zumindest aber zweimal hier vorbeitransportiert
wurden.
Wir überquerten den Hof. Zwei Männer im Mechanikeranzug und mehrere Roboter begegneten uns.
Aus der offenen Tür der Kantine klang Stimmengewirr und Musik.
Wir gingen weiter und versuchten, hinter den Gebäuden in die Nähe des Landefeldes zu gelangen.
Überall stießen wir jedoch auf Absperrungen. Einige Robotposten verlangten unsere Ausweise zu
sehen. Sie erklärten uns, daß wir als Arbeitskräfte keinen Zutritt zu den Schiffen hätten, es sei
denn, wir könnten eine Sondergenehmigung vorweisen. Das konnten wir nicht.
»Versuchen wir es auf der anderen Seite«, schlug Sörlund vor. »Vielleicht kommen wir zum
Kraftwerk durch.«
Abermals stießen wir auf Sperren und Robotwächter.
»Wir sind praktisch innerhalb der Lagerräume gefangen«, stellte Sörlund fest. »Wenn uns die
Arbeit nicht ab und zu hinter die Sperren führt, wird es ziemlich langweilig hier.«
Wir trösteten uns damit, daß Mercant von diesen Verhältnissen bestimmt gewußt und sie in
seinen Plänen berücksichtigt hatte. Wir gingen in die Kantine, um zu essen. Danach zogen wir uns
in unser Quartier zurück.
Donald Cartney sollte am nächsten Morgen ausgeruhte Arbeiter vorfinden.
Cartney begrüßte uns feierlich, als wir im Lagerraum auftauchten. Wir trugen einen
Teil unserer Ausrüstungen in Plastikbeuteln bei uns, so daß wir für den Kontaktfall gerüstet
waren.
Cartney warf einen Blick auf die Beutel.
»Was habt ihr da mitgebracht?« erkundigte er sich.
Sörlund schob seine Arbeitsmütze in den Nacken, so daß einige Strähnen seines blonden Haares
darunter hervorquollen.
»Unser Frühstück«, erklärte er bissig. »Denken Sie, wir können ohne Zwischenmahlzeit
auskommen?«
Cartney führte uns zu drei elektronisch gesteuerten Kränen, die unter dem Dach der Halle
aufgehängt waren. Die Halle besaß auf ihren beiden schmalen Seiten keine Tore, der Wind konnte
ungehindert eindringen.
Cartney deutete auf einen Berg größerer Kisten, die hier gelagert wurden.
»Natürlich ist das eine Arbeit für Roboter«, erklärte er entschuldigend. »Doch ihr werdet bald
feststellen, daß hier die einzelnen Abteilungen um die Arbeitskräfte kämpfen. Öffnet die Kisten
und holt die einzelnen Teile heraus. Sie müssen gewogen und registriert werden. Es kommen ständig
Robotwagen vorbei, die die registrierten Teile abholen.«
Unser Arbeitsplatz lag praktisch am Ende der Halle, und wir konnten auf den Weg hinausblicken,
der in den großen Hof führte. Sörlund übernahm die Bedienung des Krans. Wir hoben eine Kiste an
und stellten sie neben der Waage ab. Es war keine sehr befriedigende Arbeit, aber immer noch
besser als auf ASTO IV auf den Tod zu warten.
Als wir vier Kisten geleert und alle Teile gewogen und registriert hatten, erschien ein
Robotwagen, um alles abzuholen, was wir ausgepackt hatten.
Sörlund schaute dem Fahrzeug nach. Als es auf den Weg vor der Halle einbog, schnippte der
Major mit den Fingern.
»Der Fahrweg!« sagte er.
»Was meinst du?« erkundigte sich Cole Harper, der sich als Biophysiker im Kreis von
Transportarbeitern völlig deplaciert vorkam.
»Dieser Weg ist die einzige Verkehrsader zwischen Landefeld und Justierungsstation«, erklärte
Sörlund. »Mercant sagte uns, daß man die fünf gefangenen
Weitere Kostenlose Bücher