Silberband 023 - Die Maahks
Methankrieg zwischen Arkoniden und Methans. Da humanoide
Lebewesen nicht in der Lage waren, die symbolhaften Eigennamen von Maahks zu behalten, sie
richtig auszusprechen oder zwischen den einzelnen Maahks zu unterscheiden, war damals ein
Sammelbegriff gewählt worden. Die Maahks hatten ihn im Umgang mit gefangenen Arkoniden und bei
zahlreichen fehlgeschlagenen Verhandlungen ebenfalls übernommen.
Jeder Maahk war ›Grek‹ genannt worden. Die entsprechende Zusatznummer hatte immer den
jeweiligen Dienstrang oder die politische Stellung hervorgehoben. Ein Grek-1 war stets ein
Oberbefehlshaber, auf Raumschiffen ein Kommandant oder – falls sich ein Admiral an Bord
befunden hatte – der Flottenchef gewesen.
Die Grek-Numerierung konnte bis in die Hunderttausend gehen. Es war die beste Methode gewesen,
die Maahks anzusprechen und sie an Hand der Rangsymbole in die Reihenfolge einzuordnen.
Die fünf Terraner waren genau darüber informiert, daß der Sprecher, der sich nach uraltem
Brauchtum als Grek-1 vorgestellt hatte, der Befehlshaber dieses Platzes sein mußte.
Hegete Hegha hielt die Luft an. Der Anrufer schwieg fast zu lange. Sörlunds Rückfrage schien
ihn sehr überrascht zu haben. Jeder Arkonide mußte aus der Geschichte wissen, was ein Grek-1
war!
Halgor wartete geduldig. Sein Lächeln war undurchsichtig. Er sah auf die Stelle, wo er den
Senderaum der Maahks vermutete.
Als sich Grek-1 noch immer nicht meldete, fuhr Sörlund mit erhobener Stimme fort:
»Ich weiß bestimmt nicht, was Grek-1 ist. Ich darf Sie jedoch dringend bitten, uns nicht mit
Arkoniden zu verwechseln. Wir ähneln den degenerierten Nachkommen eines ehemals großen Volkes nur
äußerlich. Eine Durchleuchtung wird Ihnen beweisen, daß wir organisch ganz anders aufgebaut sind.
Wir sind Terraner.«
»Keine Arkoniden?« meldete sich der Unbekannte wieder. Die Translatoranlage übersetzte in
sinngemäßer Bedeutung und natürlich völlig ausdruckslos. Sie konnte keine Modulation
vermitteln.
Die fünf Agenten vernahmen jedoch das Original der Sendung – und so verstanden sie Wort
für Wort.
»Nein, wir sind Terraner«, wiederholte Sörlund mit deutlichem Unwillen. Er zeichnete sich in
seinen Zügen ab. »Sie werden wahrscheinlich nicht bemerken, daß Sie uns demütigen. Bitte,
vergleichen Sie uns nicht mit Arkoniden. Wir sind Terraner und haben fünf Maahks an Bord, die wir
aus der Kriegsgefangenschaft befreit haben. Sie können unsere Angaben bestätigen.«
Grek-1 schwieg noch. Die fünf Methans in dem terranischen Schiff schienen ihn nur am Rande zu
interessieren. Andere Faktoren waren viel wichtiger. Sörlund hatte damit gerechnet.
»Wir haben Sie durchgelassen und hier gelandet, weil wir Sie für Arkoniden hielten. Sind Sie
fähig, logische Überlegungen anzustellen?«
Major Sörlund lehnte sich zurück und streckte die Beine aus.
»Sie scherzen wohl. Oder meinen Sie etwa, man könnte die überlichtschnelle Raumfahrt
entwickeln, ohne logisch denken zu können? Jede Berechnung ist ein Produkt der Logik.«
»Demnach müssen Sie damit gerechnet haben, von uns für Arkoniden gehalten zu werden.«
»Genau«, grinste Sörlund. »Sie gaben uns allerdings keine Gelegenheit, Sie vorher über Ihren
Irrtum zu belehren.«
Grek-1 schaltete vorübergehend ab. Als er sich wieder meldete, hatte er neue Daten eingeholt.
Seine Fragestellung war prägnanter.
»Wer ist für die Eroberung der beiden Transmitterstationen verantwortlich?«
Sörlund hüstelte.
»Sie meinen das Twin- und Horrorsystem? Wir natürlich! Wir haben auch die Wachfestung von
Horror vernichtet.«
»Sie haben das Wachraumschiff zerstört? Sie …? «
Halgor Sörlund, ein Psychologe von Natur aus, ahnte, daß er vorerst gewonnen hatte. Der
Maahkkommandeur brannte vor Neugierde. Er war überrascht und konnte sich noch immer nicht mit dem
Gedanken vertraut machen, daß in der Milchstraße eine galaktische Wachablösung stattgefunden
hatte.
»Jetzt wird er gleich freundlich«, orakelte Hegete. »Du bist zu hart.«
Sörlund schaute den Robotiker verweisend an. Grek-1 wurde freundlich; aber nicht in
Hegete Heghas Sinn.
»Ich habe verstanden. Waren die fünf Maahks, die jetzt an Bord Ihres Schiffes sind,
Besatzungsmitglieder des Wachraumschiffes?«
»Ja. Ich erwähnte schon, daß wir sie aus der Gefangenschaft befreit haben.«
»Zu welchem Zweck?«
Sörlund hatte das Gefühl, der Sache näherzukommen. Er beugte sich etwas nach vom.
»Um Ihnen
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