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Silberband 023 - Die Maahks

Titel: Silberband 023 - Die Maahks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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noch tödlich sind.
    Ich glaube, ASTO IV ist deshalb so geheim, weil man niemand beunruhigen will. Sörlund nennt
diese Welt ein paradiesisches Gefängnis. Wenn ich aus dem Fenster meines Zimmers blicke, bin ich
geneigt, ihm recht zu geben. Zunächst sieht man nur den Park, aber gleich darauf erkennt man die
überall postierten Helfer in ihren weißen Kitteln.
    Nicht, daß uns etwas fehlen würde. Hier gibt es alle nur erdenklichen
Vergnügungsmöglichkeiten. Nur eine Möglichkeit fehlt: man kann diese Welt als kranker Mann nicht
verlassen. Da die Zentrumspest tödlich ist, muß man sich damit abfinden, in diesem Paradies zu
sterben.
    Sergeant Imar Arcus sagte mir vor ein paar Tagen: »Wenn uns wirklich nur noch zwei Monate
bleiben, würde ich einen davon für eine ordentliche Arbeit im Raum opfern.«
    Dr. Blayton, der Oberarzt unserer Abteilung, ein ausgezeichneter Psychologe, sagte kurz nach
unserer Einlieferung: »Wir können Ihnen die Erinnerung an Ihre Krankheit fast vollkommen nehmen,
doch dann wird unsere Forschungsaufgabe empfindlich gestört. Was Sie ertragen, wird anderen
Raumfahrern einmal helfen.«
    So leben wir mit dem Wissen um unseren baldigen Tod inmitten eines blühenden Paradieses.
    Gestern kam Leutnant Son-Hao in mein Zimmer. Son-Hao ist dreißig Jahre alt, ein lebhafter
kleiner Kerl mit dunklen Haaren.
    »Wir werden beobachtet«, sagte er anstelle einer Begrüßung.
    »Ich weiß«, gab ich zurück. »Eine Armee von Medizinmännern bewacht jeden unserer
Schritte.«
    »Ich spreche nicht von den Ärzten, Hegete«, sagte er. Kurze Zeit, nachdem wir auf ASTO IV
angekommen waren, hatte Major Halgor Sörlund bei unserer Gruppe das Du eingeführt. Er
meinte, durch die gemeinsamen Leiden seien wir so etwas wie eine auf Gedeih und Verderb
zusammengeschweißte Truppe. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nie geglaubt, daß dieser
Phlegmatiker von einem Major auch menschliche Gefühle entwickeln könnte.
    »Nicht von den Ärzten?« fragte ich staunend.
    »Hier treiben sich einige Kerle herum, die Charakterstudien treiben«, eröffnete mir
Son-Hao.
    »Geheimdienst?«
    »Schon möglich, sie verhalten sich jedenfalls so. Ab und zu kümmern sie sich auch um andere
Kranke, aber ich habe festgestellt, daß sich ihr Interesse auf uns konzentriert.«
    »Weiß Sörlund davon?«
    Son-Hao grinste unsicher. »Ich war gerade bei ihm«, sagte er.
    »Und?«
    »Nichts und – er schläft.«
    Es ist einfacher, eine Herde Wasserbüffel von ihrer Tränke wegzubringen, als Major Halgor
Sörlund aus seinem Bett. Sörlund schläft mit angezogenen Beinen. Er ist 1,94 Meter groß, und die
Betten der Klinik sind nicht viel länger als Hotelbetten. Der Major hat eine spezielle
Tiefschlafatemtechnik entwickelt. Wenn er während des Schlafes atmet, blähen sich bei jedem
Atemzug seine eingefallenen Backen auf, und er stößt Töne aus, wie man sie ansonsten nur beim
Liebeswerben der Bordkatzen unserer Handelsflotte zu hören bekommt.
    »Ich werde zu ihm gehen«, sagte ich bereitwillig. Son-Hao lächelte und zog sich zurück. Doch
bis zu diesem Augenblick, da ich diese Zeilen schreibe, war ich noch nicht bei Sörlund. Heute
abend sehen wir uns im Kino, aber dann wird er weniger ansprechbar sein als die Lieblingsfrau des
Sternenfürsten Teischnach.
    Ich beginne mich zu fragen, wozu ich das überhaupt schreibe. Medizinische Erkenntnisse wird
man aus diesem Manuskript nicht schöpfen können. Reporter, die an einem Sensationsartikel
interessiert wären, haben auf ASTO IV keinen Zutritt, es ist undenkbar, daß ich dieses Tagebuch
an jemand verkaufen kann.
    Aber was soll ein Mann, der auf seinen Tod wartet, sonst tun?
    »Man muß versuchen, einfach nicht dran zu denken«, sagte Captain Cole Harper vor einigen
Tagen. Er ist ebenfalls Sportler. Ab und zu spielen wir ein bißchen Tennis zusammen.
    Ich glaube, Cole Harper ist derjenige unter uns, dem es am schwersten fällt, seinen eigenen
Vorschlag auszuführen.
    Er ist immer so verdammt nachdenklich.
    Ich schreibe weiter.
    Es ist so viel Unerwartetes geschehen, daß ich mich geradezu gedrängt fühle, meinen Bericht
fortzusetzen.
    Etwa drei Tage, nachdem Leutnant Son-Hao seine Vermutung über die Geheimdienstleute geäußert
hatte, erschien auf ASTO IV ein kleiner Mann mit einem etwas schütteren Haarkranz. Ich stand
gerade in der Tür meines Zimmers, als er zusammen mit Dr. Blayton über den Gang kam. Ein
freundliches Lächeln lag auf seinem Gesicht.
    Er sah

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