Silberband 024 - Die Para-Sprinter
verständliche Reaktion,
denn auch die Maahks würden nicht anders handeln.
Trotzdem war Grek-1 nach wie vor voller Haß. Haß gegen die Arkoniden und ihre Stammväter, die
Akonen. Aber nun plötzlich auch Haß gegen jene, die ihm den Auftrag erteilt hatten, in diese
Galaxis einzudringen.
Er blickte auf den Bildschirm, auf dem die Flotte der Terraner zu sehen war. An die achtzig
riesige Kugelschiffe hatten sich dort draußen versammelt. Eine Streitmacht, der sein Schiff,
selbst wenn es voll manövrierfähig gewesen wäre, nichts entgegenzusetzen hätte. Sie hatten die
Macht, sein Schiff zu vernichten. Und dennoch taten sie es nicht.
Grek-1 ahnte, daß die Terraner damit einen bestimmten Plan verfolgten.
Seine Gedanken wurden unterbrochen, als sich ein Techniker meldete und ihm mitteilte, daß der
Schirmfeldprojektor wieder arbeitete.
Grek-1 erhob sich und ging zu einem Pult, welches mit dem Multiduplikator, in dem der Duplo
Tronar Woolvers entstanden war, verbunden war. Bisher war die Suche nach dem Duplo ergebnislos
geblieben. Niemand hatte den Duplo mehr zu Gesicht bekommen. Es schien, als hätte er sich in Luft
aufgelöst. Der Maahkkommandant wußte, daß der Duplo ein Geheimnis mit sich herumschleppte, doch
er ahnte auch, daß er keine Möglichkeit mehr erhalten würde, diesem Geheimnis auf die Spur zu
kommen.
Entschlossen drückte er auf einen Schalter des Pultes. Ein Befehlsimpuls erreichte den
Multiduplikator, wurde von diesem modifiziert und als Hyperimpuls abgestrahlt. Wo immer sich der
Duplo in diesem Augenblick befand, die durch diese Maßnahme aktivierte Vernichtungsschaltung
würde seiner künstlichen Existenz ein Ende bereiten.
Grek-1 hatte das Geschöpf, das auf seine Initiative entstanden war, wieder aufgelöst. Er ahnte
jedoch nicht, daß die Tätigkeit des Duplikators einen anderen, bisher noch nie dagewesenen Effekt
auslösen sollte. Einen Effekt, der zur Wiedergeburt eines Totgeglaubten führen sollte.
Grek-1 kehrte wieder zu seinem Platz zurück. Erst wenn sein Schiff wieder einigermaßen
aktionsfähig und der Antrieb wieder repariert war, würde sich seine weitere Vorgangsweise
entscheiden. So lange konnte er nichts tun als warten.
Perry Rhodan kehrte erfrischt in die Kommandozentrale zurück. Oberst Cart Rudo, der
Epsaler, begrüßte ihn.
»Keine Veränderungen, Sir. Das Schiff der Maahks scheint nach wie vor manövrierunfähig zu
sein. Ein Schutzschirm ist auch nicht zu beobachten. Wie lange sollen wir noch warten?«
Rhodan lächelte ihm zu, ehe er sich vor die Kontrollen setzte, wo er die Bildschirme besser im
Auge behalten konnte.
»Ich möchte diesen Grek-1 lebendig.«
»Das wird Ihnen nie gelingen, Sir.«
Rhodan wandte sich an Rakal Woolver, der inzwischen wieder in der Zentrale weilte. Die kurze
Ruhepause hatte dem Mutanten gutgetan, er machte einen frischen und ausgeruhten Eindruck. Doch
ehe Rhodan Gelegenheit erhielt, den Imarter anzusprechen, wurde er abgelenkt.
Mit dem Schiff der Maahks ging eine Veränderung vor sich!
Rhodan sah es und hielt für einen Moment die Luft an.
Auch Rakal und Oberst Rudo schauten auf die Bildschirme.
Bisher war die riesige Walze schwarz gut sichtbar gewesen. Jetzt legte sich plötzlich ein grün
schimmernder Schleier um das Schiff, an mehreren Stellen noch dünn und durchlässig, aber von
Sekunde zu Sekunde intensiver leuchtend und lückenloser.
Der Energieschutzschirm der Maahks!
Nun wurde das Schiff so gut wie unangreifbar. Selbst Teleporter konnten nicht mehr
hinüberspringen. Nur massierter Transformbeschuß konnte den fünfdimensionalen grünen Schutzschirm
zerstören.
Rakal sah auf das Schauspiel, das sich seinen Augen bot.
Und dann, urplötzlich, krümmte er sich zusammen, als empfinde er einen fürchterlichen Schmerz.
Er sackte in sich zusammen, hielt sich aber noch auf den Beinen.
»Was ist, Rakal?« fragte Rhodan überrascht.
Aber er bekam keine Antwort. Rakal stieß einen schrecklichen Schrei aus und stürzte
besinnungslos zu Boden.
Unverändert umkreiste das in grüne Schleier gehüllte Schiff der Maahks die rote Sonne.
Nur wenige Augenblicke später traf von Kahalo die Nachricht ein, daß sich der in Tiefnarkose
liegende Duplo durch die Aktivierung der Vernichtungsschaltung aufgelöst hatte.
Eine Analyse, die an Bord der CREST II durchgeführt wurde, deutete darauf hin, daß Grek-1
mißtrauisch geworden war, zumal seine Suche nach dem vermeintlichen Duplo ergebnislos geblieben
war.
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