Silberband 024 - Die Para-Sprinter
ebenso wahr sein. Wenn sie alle so sind, werden wir leichter nach
Andromeda gelangen.«
»Wie meinst du das?«
Rhodan wirkte noch immer geistesabwesend. Er war mit seinen Gedanken immer noch bei der
Begegnung, die so entscheidend für die Zukunft der Menschheit sein sollte.
»Wie ich es sagte, Perry. Du wirst dich eines Tages daran erinnern.«
Oberst Cart Rudo fragte:
»Den Kurs, Sir. Kahalo?«
Rhodan nickte.
Er warf Atlan, der soeben zurückgekehrt war, und Gucky einen undefinierbaren Blick zu, dann
verließ er schweigend die Zentrale.
Atlan betrachtete seine Fingernägel. Er sah nicht sehr mitteilsam aus.
Gucky seufzte.
»Da rackert man sich ab, aber niemand denkt daran, wenigstens Dankeschön zu sagen. Wach auf,
Atlan.«
Atlan sah ihn an. Er lächelte plötzlich.
»Wir werden dir Andromeda schenken«, sagte er.
Gucky watschelte zur Tür. Bevor er sie öffnete, fragte er:
»Was soll ich damit?«
Dann war er verschwunden.
Atlan folgte ihm langsam.
»Ja, was sollen wir damit?« sagte er nachdenklich und wußte keine Antwort.
Oberst Cart Rudo setzte die CREST auf den Kurs nach Kahalo.
Die achtzig Schiffe tauchten in den Linearraum und ließen die vergehende Atomwolke zurück, die
nicht aus dieser Galaxis stammte.
22.
Grek-1 beendete seine ausgiebige Mahlzeit und ging mit schwerem Gang hinüber zu dem
bequemen Ruhelager. Langsam entspannte er sich.
Vor etwas mehr als drei Wochen, am 23. Mai 2401, war er, nach einem Zwischenaufenthalt auf
Kahalo, an Bord der CREST II in das Solsystem gekommen, wo man ihm auf dem terranischen Mond eine
Spezialunterkunft errichtet hatte. Inzwischen schrieb man den 15. Juni, und Grek-1 hatte in
dieser Zeit unzählige Male Gelegenheit gehabt, mit den Verantwortlichen des Solaren Imperiums zu
sprechen. Auf diese Weise hatte er erfahren, was es mit dem Duplo Tronar Woolvers auf sich gehabt
hatte. Er wurde über die Fähigkeiten der Wellensprinter informiert. Er hatte diese Informationen
gelassen aufgenommen, doch seine Achtung vor den Terranern war dadurch noch gestiegen. Er
seinerseits hatte die Terraner darüber informiert, welche Aufgabe die fünf Duplo-Agenten gehabt
hatten und wie er mit seinem Schiff in die Galaxis gelangt war.
Auf andere Fragen hingegen, wie etwa die über die strategischen Absichten der Maahkflotte im
Horror-System oder über die Existenz der Transmittersperrschaltung, hatte er nur ausweichend
geantwortet.
Noch war der Zeitpunkt nicht gekommen, den Terranern diese Geheimnisse anzuvertrauen. Zuerst
galt es, eine Rache zu vollziehen, die durch die voreilige Preisgabe seines Wissens gefährdet
gewesen wäre.
Grek-1 wartete auf ein Ereignis, welches in absehbarer Zeit eintreffen sollte. Seine Gedanken
kreisten ständig um dieses Problem, und er hoffte, daß sich seine Rache, die nichts mit den
Terranern zu tun hatte, doch noch erfüllen würde.
Grek-1 machte es sich auf dem Ruhelager bequem und blickte sich in der geräumigen Kabine
um.
Die Terraner hatten sich wirklich sehr viel Mühe gegeben, es ihm so gemütlich wie nur möglich
zu machen. Die hermetisch abgedichtete Spezialunterkunft enthielt eine
Wasserstoff-Ammoniak-Atmosphäre mit der gewohnten Durchschnittstemperatur von 78 Grad Celsius.
Ein Mensch hätte nicht länger als einen Atemzug lang in Greks Kabine gelebt. Für den Maahk jedoch
herrschten ideale Lebensbedingungen.
Dennoch war er nicht mehr als ein Gefangener.
Grek-1 richtete sich auf. Die Zufriedenheit verging so rasch, wie sie gekommen war. Er wußte,
daß er sich innerhalb des irdischen Mondes befand. Er wußte ebenfalls, daß sich Rhodan, Atlan und
Mercant auch auf Luna aufhielten, wo die CREST in einer Werft gewartet wurde. Mehrmals täglich
unterhielten sie sich mit ihm über den Interkom.
Grek-1 begann, ruhelos in seinem Luxusgefängnis auf und ab zu gehen. Er mußte daran denken,
wie leicht es den Terranern gefallen war, ihn in ihre Gewalt zu bekommen. Bei dem Gedanken daran
versuchte Grek erneut seine Motive zu ergründen, die ihn von der Selbstvernichtung abgehalten
hatten. Keinem Lebewesen wäre es gelungen, ihn gefangenzunehmen, wenn er es absolut nicht gewollt
hätte. Grek-1 kannte keine Furcht vor dem Tod.
Etwas hatte ihn davon abgehalten.
Grek-1 wußte, daß dieses Etwas zum Teil Perry Rhodan hieß. Seit er die Terraner als ehrenhafte
Gegner achten gelernt hatte, war er bestrebt gewesen, den Mann zu sehen und zu sprechen, der die
Terraner zu solcher geistigen und materiellen
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