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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Individualortung,
auf die ich wegen eventuell auftretender Gehirnimpulse besonderen Wert gelegt habe, verlief
negativ. Da unten lebt nichts mehr, Sir.«
    »In dieser Hinsicht bin ich skeptisch. Ich bezweifle nicht die Exaktheit Ihrer Arbeit, Oberst
Alurin. Es gibt jedoch genügend Lebewesen, die keine meßbaren Individualschwingungen ausstrahlen.
Immerhin sieht es danach aus, als wären die auf Destroy heimischen Lebensformen bei der
Katastrophe getötet worden. Dort müssen enorme Temperaturen geherrscht haben. Schön, vielen Dank.
Atlan, was schlägst du vor? Landen – oder nicht landen?«
    »Darauf verzichten«, antwortete der Arkonide sofort. »Wenn auf Destroy noch Leben existieren
sollte, so ist es für uns ungefährlich. Wir kennen Parallelfälle. Höhlenwilde soll man in Ruhe
lassen. Fliege den zweiten Planeten an, und sorge dafür, daß unsere Schiffe schleunigst im
Eismantel verschwinden. Wir brauchen eine Sicht- und Ortungsdecke erster Güte. Ich habe das
Gefühl, als könnten wir es uns auch in diesem abseits gelegenen System nicht erlauben, wochenlang
spazierenzufliegen.«
    Rhodan akzeptierte den Vorschlag. Er hatte mit dem gleichen Gedanken gespielt.
    Die vier Superschlachtschiffe nahmen wieder Fahrt auf. Rhodan verzichtete auf einen
Lineardurchgang und flog den zweiten Planeten mit den Normaltriebwerken an. Durch die erneut
auftretende Dilatation schien der Flug nur Minuten zu dauern.
    Genau betrachtet, vergingen für die Männer der Großkampfschiffe auch nur wenige Minuten. Der
Begriff ›Zeit‹ war und blieb nur ein Begriff, der sich von Bezugspunkt zu Bezugspunkt ändern
mußte. Der gültige Grundlagenwert war jedoch die Zeitkonstante bei Tempo Null.
    Die CREST II und die IMPERATOR glitten auf das Ziel zu. NAPOLEON und THORA II sicherten nach
wie vor die Flaggschiffe.
    Nach vier Minuten Eigenzeit stand man so dicht vor dem zweiten Planeten Arctis, daß die
Automatik mit Vollschub die Bremsbeschleunigung einleitete. Für die Besatzung der im Leerraum
stehenden Frachter waren mittlerweile ungefähr fünf Stunden Standardzeit vergangen.
    Perry Rhodan beugte sich angespannt nach vorn. Arctis war eine erdgroße Sauerstoffwelt, die
geographisch und astrophysikalisch keine Geheimnisse bot.
    Ihre auffälligste Eigenschaft war ihre weitgezogene Ellipsenbahn um die Sonne. Das hatte
ausgefallene Temperaturbedingungen zur Folge.
    Arctis benötigte für einen Umlauf vierzehn Jahre Standardzeit. Elf Jahre herrschten
Durchschnittstemperaturen von minus 50 Grad Celsius. Die restlichen drei Jahre herrschte auf
Arctis milder Winter mit Plus 10 Grad Celsius im Mittel.
    Trotz dieser vorübergehenden Erwärmung lag Arctis unter einer ständigen Eisdecke mit einer
durchschnittlichen Stärke von acht bis zehn Kilometern. Der Planet war unbewohnt. Wenn er jemals
Gebirge besessen hatte, so waren sie alle unter dem Eispanzer verschwunden. Hier und da waren
Bodenwellen und einige Steilgipfel auszumachen. Sonst waren nur sturmgepeitschte Eismassen von
ungeheurer Ausdehnung zu entdecken.
    Atlan meldete sich über Hyperkom.
    »Du verschenkst kostbare Zeit. Alurin hat den Planeten tagelang untersucht. Genauer geht es
nicht mehr. Seine Landungskommandos und Meßsonden haben alles aufgezeichnet, was es überhaupt zu
entdecken gibt. Arctis ist für unsere Zwecke besser geeignet als ein schöner Planet. Der
Eispanzer erlaubt den mühelosen Aushub von Großhangars und Lagern aller Art. Deine Bauingenieure
wissen, wie man mit den Thermogeschützen Hohlräume ausschmilzt und die Dampfmassen absaugt.
Worauf wartest du noch?«
    Rhodan schwieg. Er sah aus schmalen Augen auf die großen Schirme, auf denen der weiße Panzer
des Planeten glänzte.
    »Sauerstoff ist genug vorhanden«, fuhr Atlan ungeduldig fort. »Wir brauchen ihn nicht
künstlich zu erzeugen. Also …?«
    »Der innere Planet gefällt mir nicht«, entgegnete Perry zögernd. »Wer hat ihn in eine
Atomhölle verwandelt? Waren es seine Bewohner in einem selbstmörderischen Bruderkrieg – oder
fremde Mächte? Ist er aus dem Raum beschossen worden, oder hat man die Bomben allein auf die
Reise geschickt? Weißt du eine Antwort?«
    Die Schiffe schwenkten in eine enge Bahnkurve ein. Arctis näherte sich dem sonnenfernsten
Punkt seiner Umlaufbahn. Auf ihm herrschte tiefster Winter mit unangenehmen, aber noch
erträglichen Temperaturen.
    »Wenn dich diese Frage so quält, mußt du Destroy vorher durch Landungskommandos untersuchen
lassen.

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