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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fremde Welten deportiert. Jahrhunderte
vergingen, bis die Meister meinem Volk abermals den Auftrag erteilten, zur Milchstraße zu fliegen
und Ersatz für die geflohenen Roboter zu beschaffen. Doch auch dieses Unternehmen schlug fehl.
Daraufhin vernichteten die Beherrscher Andromedas alle Deportationsplaneten und verbannten die
Überlebenden auf eine Welt am Rande Andromedas. Jahrtausendelang wurde mein Volk von den Meistern
nicht mehr beachtet. Aber sie hatten uns nicht vergessen, wie der letzte Auftrag zeigte, der an
uns erging. Auch an dieser Aufgabe scheiterten meine Vorfahren, infolge des erbitterten
Widerstands, den ihnen auch die Terraner entgegensetzten. Es kam zu einer neuerlichen Verbannung,
die mein Volk auf diese Welt führte, die ihr Destroy nennt. Kurz danach versuchten meine
Vorfahren, der Knechtschaft zu entkommen, indem sie durch die Transmitterbrücke in die
Milchstraße fliehen wollten, wo sie irgendwo in Abgeschiedenheit ein neues Leben beginnen
konnten. Der Fluchtversuch wurde entdeckt und besiegelte ihr Schicksal endgültig.
    Die Meister der Insel ließen alle uns noch gebliebenen Raumschiffe vernichten. Meine Vorfahren
konnten diese Welt nicht mehr verlassen. Eines Tages meldete die planetare Ortungsstation die
Annäherung von unzähligen kleinen Objekten. Es handelte sich um ferngesteuerte Nuklearbomben.
Allerdings waren meine Vorfahren auf diesen Angriff vorbereitet. Sie hatten unterirdische Anlagen
und Städte geschaffen. Doch die Zeit der Vorbereitung war zu kurz – vielleicht nur um zwei
Jahre Ihrer Zeitrechnung.
    Nur ein geringer Teil der Bevölkerung unserer Welt konnte sich so in Sicherheit bringen. Der
Rest wurde mit den Städten an der Oberfläche vernichtet. Die Bomben machten eine tödliche
Strahlung frei, die für viele Jahrhunderte wirksam war. Jeder an der Oberfläche, der den Angriff
überlebte, mußte sterben. Jene aber, die sich in die Abstiegsschächte zwischen Oberfläche und
Bunkerstädte zurückgezogen hatten, überlebten zwar den Angriff, mutierten aber im Verlauf der
folgenden Generationen und fielen in die Primitivität zurück. Sie sind unsere erbitterten Feinde,
denn sie müssen annehmen, daß unsere Vorfahren damals egoistisch handelten.
    Natürlich erfuhren auch die Meister der Insel, daß es Überlebende gab. Sie ließen automatische
Wachstationen errichten. Seitdem greifen kleine Robotschiffe jedes Raumschiff an, das auf unserer
Welt landet. Sie vernichten es. Lebewesen allerdings werden nicht mehr getötet – und auch
das hat einen Grund.
    Die Robotschiffe hatten nur die eine Aufgabe, das Flexo-Organ der Laurins unbrauchbar zu
machen. Die Strahlen, die sie ausschickten, waren für uns verhängnisvoll. Wir konnten uns nicht
mehr unsichtbar machen. Ein Mangel, der sich vererbte.
    Wir haben uns oft gefragt, warum die Meister nicht einfach eine zweite Expedition schickten,
um uns völlig auszulöschen. Die Antwort darauf ist eindeutig. Die Meister müssen von
unbeschreiblicher Grausamkeit sein. Selbst nach dreihundert Jahren sind sie noch immer nicht mit
ihrer Rache zufrieden. Auch heute noch genießen sie unseren Todeskampf. Denn mehr ist unser
Existieren nicht. Wir dürfen nicht an die Oberfläche, weil uns sonst die Mutanten töten. Unter
der Oberfläche aber sind wir zum Dahinsiechen verurteilt. Eines Tages wird es also keine Laurins
mehr geben.«
    Es entstand ein langes, bedrücktes Schweigen.
    Rhodan schloß die Augen und versank in tiefes Nachdenken. Zum wiederholten Male war er über
die brutale Handlungsweise der mysteriösen Meister der Insel entsetzt. Er war für Momente nicht
in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Ein ungeheurer Gefühlssturm tobte in ihm, von dem
er sich nur mühsam wieder befreien konnte. Unter Aufbietung all seiner Willensmacht gelang es ihm
schließlich, wieder Ordnung in seine Gedanken zu bringen.
    Rhodan wußte nun, warum die Strahlen der angreifenden Robotschiffe nach ihrer Landung auf
Destroy scheinbar harmlos gewesen waren. Sie hatten nur den Zweck, die Flexo-Organe der Laurins
zu zerstören. Da die Deflektoren der Kampfanzüge auf einem verwandten Prinzip beruhten,
funktionierten sie nun nicht mehr. Eine einfache Erklärung.
    Der Laurin fragte:
    »Werden Sie mich nun töten?«
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    »Wie kommen Sie auf die Idee? Sie haben uns nichts getan, und wir können Sie auch nicht für
das verantwortlich machen, was vor dreihundert Jahren in unserer Milchstraße

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