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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gericht abgeurteilt.«
    »Was haben sie verbrochen?« wollte Rhodan wissen.
    »Sie haben gegen den Haushaltsplan der Ernährungswirtschaft verstoßen«, erwiderte der Mutant.
»Sie sind alle auf Zuchtfarmen für Bioparasiten beschäftigt. Für ihre eigenen Zwecke haben sie
heimlich einen Parasiten gezüchtet. Das ist bei hoher Strafe verboten, weil es sehr gefährlich
werden kann, wenn ein Parasit in ein Entwicklungsstadium kommt, das ihm gestattet, eine gewisse
Intelligenz zu erreichen. Deshalb sind für heimliche Zuchtversuche hohe Strafen ausgesetzt. Die
Haushaltsverbrecher – es sind vier Männer, die auf der Bahnstation zusteigen werden –
müssen diese Strafe jetzt erleiden.«
    »Können Sie uns etwas über die Art der Strafe sagen?« fragte Atlan.
    Marshall zögerte. Baynes blickte ihn gespannt an. Er ahnte, daß eine schreckliche Eröffnung
bevorstand; er erkannte es daran, daß die Mundwinkel des Mutanten zuckten, als könnte er sich
nicht zum Sprechen überwinden.
    »Die Strafe ist hart«, sagte Marshall tonlos. »Man wird die vier Verbrecher zu den Parasiten
sperren. Die hier künstlich gezüchteten Parasiten sind entartet. Nach allem was wir bisher über
die Bioparasiten wissen, greifen diese niemals organisches Leben an, da sie es als gleichwertig
einstufen. Hier ist es jedoch anders. Die hiesigen Parasiten lösen auch organische Substanzen,
gleichgültig welcher Art, auf.«
    Baynes brauchte etwas länger, um die Bedeutung dieser Eröffnung zu verstehen, aber als er
begriff, daß die Haushaltsverbrecher den Parasiten praktisch als Nahrung dienen sollten, machte
er einen Schritt zurück, um sich mit dem Rücken gegen das Fenster zu lehnen. Die Kühle des
Materials, gegen das er seine Handflächen preßte, beruhigte ihn etwas. Baynes blickte zu Rhodan
hinüber, aber der große, hagere Mann wirkte noch immer gelassen.
    »Wir fahren im gleichen Zug«, sagte Kasom hastig. »Das kann bedeuten, daß man mit uns ähnliche
Absichten hat.«
    »Daran dachte ich gerade auch«, sagte Rhodan.
    Oh, nein! dachte Baynes bestürzt. Wie war es möglich, daß diese beiden Männer ruhig auf
ihren Plätzen blieben, wenn nur die geringste Gefahr bestand, daß Kasoms Vermutung zutraf?
    »Den Gedanken unserer Wächter kann ich entnehmen, daß es den Rotrüsseln gleichgültig ist, was
mit uns geschieht«, sagte John Marshall. »Sie vermuten, daß man uns auf einer Farm zur Arbeit
einteilen wird, aber sicher sind sie sich dessen nicht.«
    Kasom strich mit beiden Händen über seinen Bauch. »Ich besitze ein recht appetitliches
Äußeres«, stellte er fest. »Zum erstenmal bereitet mir das Kummer.«
    »Wie können Sie auch noch Witze machen?« brauste Baynes auf und stieß sich vom Fenster ab.
    Kasoms Augen verengten sich. »Sie werden doch nicht etwa die Nerven verlieren, Lord Baynes?«
fragte er scharf.
    Baynes fuhr herum und blickte wieder aus dem Fenster. »Es tut mir leid«, sagte er kaum
hörbar.
    »Blicken Sie mich an, wenn Sie sich entschuldigen«, verlangte Kasom.
    Baynes vergaß vor Zorn fast zu atmen. Sein Gesicht flammte vor Empörung. Er schluckte heftig,
bevor er Kasom wieder anschaute.
    »Entschuldigen Sie, Major!« stieß er hervor. Seine Stimme klang rauh.
    Der Zug blieb stehen. Baynes konnte durch das Fenster eine Hälfte der Bergoberfläche
vollständig übersehen. Ein Gewirr von Straßen führte von den Liftstationen zum Schienenstrang.
Längs des Zuges standen bewaffnete Blaurüssel. Ein Lautsprecher brüllte Befehle. Wendige
Transportfahrzeuge kamen von allen Seiten heran.
    Dann sah Baynes die Haushaltsverbrecher. Wie Marshall gesagt hatte, handelte es sich um vier
Weißrüssel. Drei Blaurüssel-Soldaten brachten sie zum Zug. Die Rüssel der Gefangenen waren
zusammengekettet, so daß sie nur auf ihre Ärmchen angewiesen waren.
    Die Gruppe kam genau auf den Wagen zu, in dem sich Baynes befand. Die Weißrüssel hielten sich
aufrecht. Von allen Seiten wurden ihnen Schmähungen zugerufen. Baynes empfand Mitleid mit den
Wesen, obwohl er sie ebenso abstoßend fand wie alle anderen Twonoser.
    »Sie kommen offenbar in unseren Wagen, Sir«, sagte er zu Rhodan.
    »Ja«, bestätigte Marshall. »Man bringt sie hierher. In unser Abteil.«
    Die Blaurüssel-Soldaten machten am Wageneingang halt. Sie warteten, bis die Gefangenen
eingestiegen waren, dann gingen sie davon.
    Während er beobachtete und nachdachte, fand Baynes sein Gleichgewicht wieder. Er begriff, daß
Kasom ihn vor einer

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