Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
die Einöde des Leerraums langsam davon.
    Das Bild auf den großen Panoramaschirmen in den Kommandoständen hatte sich verändert. Der
Abgrund zwischen den Milchstraßen, der vom Schrotschußtransmitter aus noch den Eindruck erweckt
hatte, er erstrecke sich ungehindert und endlos in alle Richtungen, sah jetzt so aus, als käme er
irgendwo weit voraus zu einem Ende. Der Nebel der Andromeda, vom Transmitter aus nur ein
schmaler, kurzer Lichtstreif, der die Finsternis des Leerraums eher unterstrich, als sie zu
stören, breitete sich jetzt wie ein sanfter Schleier über einen Teil des Firmaments und nahm der
bodenlosen Schwärze ihre Überzeugungskraft. Die beiden vorgelagerten Zwergnebel, Andro-Alpha und
Andro-Beta, waren mit bloßem Auge nicht zu erkennen.
    Ohne Verzögerung ließ Kim wieder Fahrt aufnehmen.
    Es war am frühen Morgen des 16. August 2402, als die Nachschubflotte nach zwanzigtägigem Flug
etwa hundert Lichtjahre von Andro-Beta entfernt den Linearraum verließ. Unübersehbar, wie eine
riesige Wand, schob sich die Scheibe der fremden Galaxis nun quer über das Firmament. Von keiner
Dunkelwolke getrübt, bot sie einen Anblick atemberaubender, leuchtender Schönheit, der Kim für
ein paar Augenblicke die Gefahren vergessen ließ.
    Andro-Beta war jetzt deutlich zu erkennen. Das unbewaffnete Auge sah die Randzone des
Zwergnebels als eine Fülle einzelner Lichtpunkte. Was dahinter lag, verschmolz zu einem
konturlosen Lichtklumpen, der durch seine Helligkeit anzeigte, daß er weit vor der Lichtwand der
fernen Galaxis stand.
    Kim benutzte den Aufenthalt im Einstein-Universum, um in aller Ruhe eine genaue
Standortbestimmung durchzuführen. Er war seines Kurses ziemlich sicher, denn schon mit bloßem
Auge ließ sich die eigenartige Dreieckskonstellation von drei blauweißen Sternriesen, die auf die
Beschreibung seines Flugziels paßte, im Randgebiet des Nebels deutlich erkennen. Aber Kim wollte
sichergehen. Die Astrogationsspezialisten gingen ans Werk. Eine halbe Stunde später wußte Kim,
daß es sich bei den drei Sonnen um einen AO-Typ und zwei AB-Typen handelte. Die Seiten des
Dreiecks waren dreizehn, acht und sieben-Komma-vier Lichtjahre lang. Die verlängert gedachte
Kurslinie der BAGALO bildete mit der Ebene des Dreiecks einen Winkel von einhundertundzwei
Grad.
    Genauso lauteten die Daten, die Kim von dem Memoband erhalten hatte. Der Geleitzug war an der
richtigen Stelle angekommen. Kim beschloß, den Mannschaften noch zwei Stunden lang Ruhe zu gönnen
und den Flug dann fortzusetzen. Sicherheitshalber würde die BAGALO allein weiterfliegen und
versuchen, Kontakt mit der CREST zu bekommen. Die Transporter blieben solange zurück. Kim
Dosenthal konnte selbst ein wenig Entspannung gebrauchen. Er gab der Besatzung des Kommandostands
bis auf die üblichen Notposten zwei Stunden lang Urlaub und ließ sich von einer Ordonnanz einen
Becher Kaffee bringen. Sein Kommandopult stand in der Mitte des kreisrunden Raums auf einem
flachen Podest. Er schob den Sessel vom Pult zurück und räkelte sich behaglich.
    Unglaublich rasch verschwanden die mattglänzenden Konturen der sechs
Transportschiffe vor dem schwarzen Hintergrund des Leerraums. Die BAGALO beschleunigte mit
Höchstwerten. Zehn Minuten nach dem Start schaltete Kim die Linearkonverter ein. Zwei Stunden
später tauchte das geschwänzte Schiff innerhalb der Randzone des Zwergnebels wieder auf. Eine
hastige Standortbestimmung ergab, daß die BAGALO dicht an dem Dreieck der blauen Sonnen
vorbeigeschossen war und sich rund neun Lichtjahre jenseits des Zielsektors befand. Kim
vergewisserte sich, daß der Raum im Umkreis von einigen hundert Millionen Kilometern leer und
frei von Gefahren war. Dann übertrug er das Kommando seinem Ersten Offizier und ging nach vorne
zum Schaltpult des Cheftechnikers, um dem kleinen, zur Korpulenz neigenden Mann bei der Arbeit
zuzusehen. Hess Palter hatte den merkwürdigen Helm übergestülpt, der eigens für ihn gefertigt war
und ihm erlaubte, sich rascher einen Gesamtüberblick über die Anzeigen der Instrumente zu
verschaffen als irgend jemand anders, den Kim kannte. So gut wie jedes Meßgerät gab irgendein
akustisches Signal von sich. Kleine Mikrophone in der Helmwandung übertrugen diese Signale, so
daß Hess sie hören konnte – ungestört vom Lärm der Umgebung. Im Laufe der Jahre hatte er
sich ein so feines Gehör angeeignet, daß er jedem Signal das dazugehörige Instrument zuordnen

Weitere Kostenlose Bücher