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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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besaßen die instinktive Angewohnheit, den
linken Fuß etwas kürzer zu setzen als den rechten, so daß sie, wenn sie geradeaus zu gehen
glaubten, in Wirklichkeit einem sanft nach links gekrümmten Kurs folgten.
    Wenn wir ein Seil hätten, überlegte Kim, das könnte uns vielleicht helfen.
    Yotur, der sich dicht neben ihm hielt, blieb plötzlich stehen.
    »Mit Ihrer Erlaubnis, Sir«, sagte er bescheiden, »ich habe eine Idee.«
    Kim und Hess hielten ebenfalls an.
    »Wenn wir ein Seil hätten«, begann Yotur. »Dann …«
    Kim gab einen grunzenden Laut von sich.
    »Wie bitte. Sir?«
    »Nichts. Was wollten Sie sagen?«
    »Wenn wir uns zu dritt an einem straffgespannten Seil festhielten, je einer an beiden Enden
und einer in der Mitte, dann könnte der Mann in der Mitte darauf achten, daß wir uns geradlinig
bewegen. Sobald er einen Knick im Seil beobachtet, ist entweder der Mann vor oder der hinter ihm
vom Kurs abgeschwenkt.«
    »Sehr schlau gedacht, Leutnant«, bemerkte Hess bissig. »Nur brauchten wir eben ein Seil.«
    »Richtig. Vielleicht genügte aber auch ein Faden.«
    »Wieso?« fragte Kim verwundert. »Haben Sie vielleicht einen'?«
    »Jawohl, Sir. Ich trage stets wenigstens zwanzig Meter Faden bei mir.«
    Kim war vor Überraschung sprachlos.
    »Wozu, um Himmels willen?« fragte Hess völlig perplex.
    »Das ist so«, erklärte Yotur beflissen, »ich bin begeisterter Angler. Eine Angelrute mit den
nötigen Mechanismen läßt sich aus den Materialien an Bord leicht herstellen. Es mangelt jedoch
stets an einer brauchbaren Angelleine. Deswegen …«
    »Sie meinen, Sie tragen die Schnur mit sich herum, in der Hoffnung, die BAGALO würde eines
Tages auf einem geeigneten Planeten landen und Sie bekämen genug Freiwache, um angeln zu
gehen?«
    »So etwa dachte ich es mir, ja«, antwortete Yotur bescheiden.
    Bevor Hess noch die spöttische Bemerkung loswerden konnte, die er auf der Zunge hatte, griff
Kim ein.
    »Ganz gleichgültig, warum er die Schnur bei sich trägt, Hess. Hauptsache ist, wir haben sie.
Dyke, packen Sie aus! Hess geht an der Spitze. Sie übernehmen den Schluß, und ich bleibe in der
Mitte.«
    Als die Schnur entrollt war und jeder seine Position eingenommen hatte, konnte keiner den
anderen mehr sehen. Kim machte einen Sendertest. Es erwies sich, daß die Ultrakurzwellen der
Helmsender weniger stark absorbiert wurden als das Licht. Sowohl Hess als auch Yotur empfingen
ihn einwandfrei.
    Vorsichtig setzten sie sich wieder in Bewegung. Wann immer in der Schnur, die Kim fest in der
Hand hielt, vor oder hinter seinem Griff ein Knick auftauchte, rief er entweder Heß oder Yotur
an, er solle seinen Kurs korrigieren. Die Methode war roh und gewährleistete keineswegs ein
schnurgerades Vorwärtskommen. Aber sie verringerte die Abweichungen, die ohne die Hilfe der
Schnur aufgetreten wären.
    Kim fragte sich, ob die beiden Unbekannten sie beobachteten. Wenn ja, dann hätte er gerne
gewußt, was sie von Yoturs Idee mit der Schnur hielten. Ohne Zweifel verriet das Manöver
ausgeprägte Intelligenz. Konnten die beiden Fremden das erkennen?
    Fast eine Minute verging. Kim war schon bereit zu glauben, die Unsichtbaren hätten sich
zurückgezogen, da empfing er den ersten Gedankenimpuls.
    »Ich weiß nicht, was sie da tun«, äußerte sich derjenige, der so oft vom Wert einer
Informationsquelle gesprochen hatte. »Ich habe Angst.«
    Verblüfft blieb Kim stehen. Die Schnur ruckte ihm in der Hand, als Hess weiterzugehen
versuchte.
    »Was ist los?« kam sein ärgerlicher Ruf.
    »Dann bist du einverstanden?« fragte der zweite Fremde.
    Kim trat der Schweiß auf die Stirn. Die Sache nahm eine völlig unerwartete Wendung.
    »Ich glaube, ja«, antwortete der erste Fremde kleinmütig.
    »Laßt die Schnur los!« schrie Kim, so laut er konnte. »Laßt sie fallen, wo ihr steht und kommt
zu mir!«
    »Warum …«, begann Hess.
    »Frag nicht!« schrie Kim wütend. »Laß los und komm!«
    Yotur tauchte aus dem Dunst auf, Sekunden später auch Hess. Kim faßte sie bei den Schultern
und zog sie mit sich.
    »Wohin …?« keuchte Hess.
    »Fort von der Schnur!« rief Kim. »So – das reicht vielleicht.«
    Er blieb stehen und horchte.
    »Halt!« rief der erste Fremde. »Das ändert die Lage. Sie haben das Manöver aufgegeben.«
    »Das gilt nicht!« widersprach der zweite. »Wir haben uns schon geeinigt.«
    »Nein, nein, die Umstände waren ganz andere. Du mußt sie mir überlassen. Die Aufgabe des
Manövers

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