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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Spannung. Die Flotte der
dreihundert eiförmigen Schiffe war gelandet, ihre Mannschaften befanden sich wahrscheinlich schon
längst im Innern des Mobys, wo die Kämpfe zwischen den Twonosern, die man kurz vor der Flucht als
beendet betrachtet hatte, offenbar wieder voll entflammt waren. Anscheinend waren die Besatzungen
der Wachschiffe dabei, die alte Ordnung wieder herzustellen und den Rotrüsseln wieder zur Macht
zu verhelfen. Damit konnten aber die Weiß- und Blaurüssel keineswegs einverstanden sein. Die
gelegentlichen Impulse, die die Tastersonden empfingen und verstärkt an die CREST weiterleiteten,
wiesen in ihrer Struktur eindeutig auf nukleare Explosionen hin.
    An Bord wurden vereinzelt anonyme Stimmen laut, die forderten, die drohende Entdeckungsgefahr
radikal zu beseitigen. Das Hauptargument dieser Leute, die zwar gering an Zahl waren, jedoch für
kurze Zeit erhebliche Unruhe unter die Besatzung brachten, war, daß durch die neuerlichen Kämpfe
die Zivilisation der Twonoser innerhalb des Mobys ohnedies dem Untergang zusteuerte und es nur
noch eine Frage der Zeit wäre, bis der Moby zerplatzte. Vorher jedoch könnte das eine oder andere
Twonoserschiff den Moby verlassen und mit wertvollen Informationen über jene Fremden, die an den
Kämpfen maßgeblich beteiligt waren, in den Tiefen des Weltraums untertauchen. Der Tenor der
Forderungen war, den Moby durch einen raschen Angriff der CREST zu vernichten und dadurch die
Gefahr zu bannen.
    Als Rhodan mit dieser Meinung konfrontiert wurde, war er für einen Augenblick fassungslos.
Doch dann tat er einen Ausspruch, der von jedermann in der Zentrale mit Befriedigung zur Kenntnis
genommen und im ganzen Schiff übertragen wurde:
    »Ich werde eher dieses Unternehmen abbrechen, die Flucht ergreifen und obendrein einen
feierlichen Eid leisten, daß die irdische Menschheit sich in Zukunft mit ihrer eigenen Galaxis
zufriedengeben wird, als Millionen von ahnungslosen Wesen den Zwecken militärischer Taktik zu
opfern.«
    Das Licht begann sich zu verändern. Die rötliche Farbe wich rasch, und nach wenigen
Sekunden war die milchige Helligkeit ringsum von gelblich weißer Tönung. Es kam Kim so vor, als
sei die Sicht besser geworden, aber die Begrenzung des Raums, in dem sie sich befanden, konnte er
immer noch nicht erkennen.
    Hastig wandte er sich an Yotur und Hess.
    »Der Fremde wird uns auszufragen versuchen«, erklärte er. »Ich bin der einzige, der seine
Fragen klar verstehen kann. Yotur – Sie antworten wortgetreu das, was ich Ihnen aufgebe.
Hess, du hast vorläufig keine Rolle in diesem Spiel, also mache dir Gedanken darüber, wie wir von
hier wegkommen können. Wir wissen nicht, um was für Wesen es sich bei den Unsichtbaren handelt.
Sie könnten zum Beispiel mit den Meistern der Insel in Verbindung stehen. Wir müssen mit unseren
Antworten also vorsichtig sein. Vielleicht gelingt es uns, im Lauf der Unterhaltung etwas über
die Fremden zu erfahren. Womöglich …«
    Er wurde unterbrochen. Klar und deutlich empfing er den Gedanken des Wissensdurstigen:
    »Wir sind unter uns. Der Hungrige hat sich zurückgezogen. Jetzt will ich von euch lernen. Sagt
mir zuerst: Woher kommt ihr?«
    Kim schaltete blitzschnell. Hier ergab sich die erste Möglichkeit, die eigene Kenntnis zu
erweitern. Er trug Yotur auf zu antworten:
    »Wir kommen von den Sternen, wenn du weißt, was das ist.«
    Der Unsichtbare schluckte den Köder.
    »Sterne erscheinen aus der Ferne wie Lichtpunkte in der Finsternis«, antwortete er, um sein
Wissen unter Beweis zu stellen. »Aus der Nähe sind sie glühende Massen aus gasförmiger Materie,
meist allein, manchmal zu zweien oder dreien, und oft von kleineren Körpern aus dichter Materie
umgeben.«
    Kim war beeindruckt.
    »Wir kommen von einem der kleineren Körper«, ließ er Yotur antworten.
    »Wie weit von hier?« lautete die nächste Frage.
    Kühner geworden, antwortete Kim mit einer Gegenfrage:
    »Wie bestimmst du Entfernungen und den Ablauf der Zeit?«
    »Eine Zeiteinheit ist die Spanne, während der der Stern, aus dessen Richtung wir kommen,
einmal von seiner stärksten Helligkeit auf die geringste absinkt und wieder zur stärksten
aufleuchtet.«
    Der Wißbegierige richtete seine Zeitbestimmung nach den Phasen eines periodisch-veränderlichen
Sterns. Bei der relativ geringen Geschwindigkeit, mit der der Moby durch den Raum fuhr, würde ihm
diese einzigartige Uhr noch weitere zehntausend Jahre treue Dienste

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