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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verblüffend.
    »Ziemlich nahrhaft«, sagte jemand.
    »Aber noch viel wichtiger als Informationsquelle«, erwiderte ein anderer.
    Verwirrt sah er sich um. Niemand befand sich in seiner Nähe. Die Stimmen waren ihm fremd. Wenn
er genau darüber nachdachte, kam es ihm so vor, als wären es gar keine wirklichen Stimmen
gewesen. Er hatte sie nicht gehört. Was er als Hören empfand, war in Wirklichkeit ein Vorgang,
der Gedanken unmittelbar in seinem Gehirn entstehen ließ.
    Eine Art von Telepathie, schloß er. Irgendwo unterhielten sich zwei, deren Gedankenaustausch
er abhören konnte. Ihre Denkweise schien der menschlichen ähnlich zu sein, sonst hätte er sie
nicht verstehen können.
    Merkwürdigerweise beruhigte ihn der Gedanke, zwei denkende Wesen in der Nähe zu haben.
    Sie schienen sich über ihn zu unterhalten. Wenigstens schloß er das daraus, daß ihr
Gedankenaustausch unmittelbar auf die Betätigung des Helmsenders folgte. Was sie im einzelnen
meinten, war ihm unklar.
    Er versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen, indem er den Sender wieder einschaltete und
sich direkt an die fremden Wesen wandte. Aber er erzielte keinen Erfolg. Die Fremden schwiegen.
Entweder verstanden sie ihn nicht – Telepathie war keineswegs immer eine zweiseitige
Angelegenheit – oder sie zogen es vor, ihn im Ungewissen zu lassen.
    Fürs erste entschloß er sich, seine neue Umgebung systematisch zu untersuchen. Aus seiner
rechten Beintasche zog er eine kleine Schachtel mit Werkzeugen und legte sie auf den Boden. Dann
entfernte er sich langsam, wobei er seine Schritte sorgfältig abmaß und zählte. Auf diese Weise
ermittelte er, daß die Sichtweite in dem diffusen Dämmerlicht nicht mehr als vier Meter betrug,
als sei der Raum, wenn es überhaupt ein Raum war, mit dichtem Nebel erfüllt. Er kehrte zu der
Schachtel zurück, schob sie wieder in die Tasche und schickte sich an, die Ausdehnung seines
Gefängnisses zu bestimmen.
    Er hatte noch keine zwei Schritte getan, da hörte er die beiden Stimmen wieder.
    »Er denkt«, sagte die eine. »Also eine wichtige Informationsquelle.«
    »Ich brauche Proviant«, antwortete die andere. »Zum Teufel mit deiner Neugierde.«
    Kim grinste vor sich hin. Niemand, der ›zum Teufel‹ sagte, konnte völlig unmenschlich sein. Er
war sich darüber im klaren, daß er lediglich einen Gedankenimpuls empfangen hatte, den die in
seinem Bewußtsein gespeicherte Erfahrung als ›zum Teufel‹ interpretierte. Das eigentliche
Gedankenbild blieb ihm verborgen; er wußte nicht, was der eine Fremde sich unter dem Teufel
vorstellte. Aber die Äußerung als solche war logisch und gefühlsbezogen. Nach allen Erfahrungen
schloß das zum Beispiel die Möglichkeit aus, daß es sich bei den Fremden um Roboter handelte.
    Kim wollte weitergehen, aber es erwies sich, daß die beiden Unsichtbaren ihren
Gedankenaustausch noch nicht beendet hatten.
    »Wir wollen sie zusammenbringen«, sagte der erste, der immer von der Informationsquelle
sprach. »Vielleicht erhalten wir dadurch Aufschluß.«
    »Einverstanden«, war die Antwort.
    Bevor Kim sich darüber klar wurde, was der Vorschlag zu bedeuten hatte, hörte er in seinem
Empfänger einen langgedehnten, entsetzten Schrei. Vor Schreck erstarrt, blieb er stehen. Dicht
vor ihm entstand plötzlich ein dunkler Fleck, zog sich in die Länge und nahm blitzschnell
Konturen an. Kim erkannte eine Gestalt in derselben Art von Raumanzug, wie auch er sie trug.
    »Hess, bist du das?« fragte er zögernd.
    Die Gestalt bewegte sich unruhig.
    »Natürlich«, antwortete Hess' krächzende Stimme. »Wo im Himmel bin ich gelandet?«
    »Das läßt sich schwer sagen«, antwortete eine langweilige, nüchterne Stimme. »Aber es scheint
nirgendwo im Himmel zu sein, falls Sie diese Äußerung ernst gemeint haben sollten.«
    Kim wirbelte herum. Aus dem roten Dämmerlicht löste sich Yotur Dykes kleine Gestalt und kam
auf ihn zu.
    »Mann, Sie haben vielleicht eine Art, mich zu erschrecken«, rief Kim vorwurfsvoll.
    »Bitte um Verzeihung, Sir«, sagte Yotur. »Plötzlich packte mich etwas, und ich war hier.«
    Hess war inzwischen aufgestanden. Kim wandte sich an ihn.
    »Du solltest eigentlich an Bord der BAGALO sein«, stellte er fest.
    Hess warf die Arme in die Höhe.
    »Ich bin doch keine Rakete«, protestierte er theatralisch. »Zuerst wollte ich mal abwarten und
zusehen, ob du nicht wieder auftauchst, und …«
    »Du wirst dich auch noch daran gewöhnen, daß ich

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