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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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leisten.
    »Wir kennen diesen Stern nicht«, antwortete Yotur für Kim. »Kannst du eine andere Zeiteinheit
bestimmen?«
    »Die Spanne, die seit dem Augenblick verstrich, in dem einer von euch zum erstenmal zu mir
sprach.«
    Eine Viertelstunde, schätzte Kim. Und Yotur hatte zu antworten:
    »Wenn der Körper, in dessen Innerem wir uns jetzt befinden, mit seiner augenblicklichen
Geschwindigkeit geradlinig auf den Körper zuflöge, von dem wir kommen, dann brauchte er etwa
dreihundert Millionen solcher Zeiteinheiten, um ihn zu erreichen.«
    Er hatte die Zahl willkürlich gewählt. Als er jetzt nachrechnete, stellte er fest, daß er
damit eine Entfernung von mehr als fünfzig Lichtjahren angegeben hatte, wenn die Geschwindigkeit
des toten Mobys gegenüber seiner unmittelbaren Umgebung zweitausend Kilometer pro Sekunde
betrug.
    Wie er erwartet hatte, konnte der Wissensdurstige mit der Zahl nichts anfangen.
    »Wieviel sind dreihundert Millionen?« wollte er wissen.
    Kim überlegte eine Weile.
    »Kannst du uns sehen?« fragte er dann.
    »Ja.«
    »Dann paß auf!«
    Er riß den rechten Arm in die Höhe und ließ ihn rasch wieder sinken.
    »Ich kann eintausend solcher Bewegungen in der Zeiteinheit machen, die du definiert hast.
Tausendmal tausend ist eine Million. Dreihundert ist ungefähr der dritte Teil von tausend.«
    Der Wißbegierige brauchte eine Weile, um die Informationen zu verdauen. Als er wieder zu
denken begann, schlug er ein anderes Thema an.
    »Du sprachst von dem Körper, in dessen Innerem ihr euch befindet. Dieser Körper bin ich.
Wußtet ihr das nicht?«
    Kim war maßlos überrascht. Der Moby war tot. In seinem Innern hatten sich wenigstens zwei
fremde Wesen niedergelassen, und eines davon identifizierte sich mit dem Körper des toten Mobys.
Warum?
    »Nein, das wußten wir nicht«, gab Kim zu. »Wer ist der Hungrige?«
    »Auch er ist dieser Körper. Und der Außenposten.«
    Kim vergaß alle Vorsicht.
    »Woher kommt ihr?«
    »Von dem veränderlichen Stern, ich sagte es schon.«
    Kims Verwirrung wuchs.
    »Nein, das meine ich nicht.« Er hatte Mühe, die Frage so zu formulieren, daß Yotur sie
einwandfrei übersetzen konnte. »Wart ihr immer … dieser Körper?«
    »Ja, immer.«
    Eine gänzlich neue Erkenntnis zuckte durch Kims Bewußtsein. Er hatte das Geheimnis der drei
Unsichtbaren entschleiert. Er wußte, wer sie waren, und wenn er sich auch nicht vorstellen
konnte, welcher Vorgang sie hatte entstehen lassen, so hatte er nun doch endlich eine Basis für
sein weiteres Vorgehen. Blitzschnell entwickelte er einen Plan.
    »Ist der Hungrige sehr hungrig?« ließ er Yotur fragen.
    »Immer«, antwortete der Wißbegierige. »Alles, woran er denkt, ist sein Hunger.«
    »Wir wissen, wie wir ihm Nahrung verschaffen können«, ließ Kim ausrichten.
    Dann hielt er den Atem an und wartete voller Spannung auf die Reaktion.
    »Wie?« Die Frage kam scharf und heftig wie ein Trompetensignal.
    »Das ist schwer zu erklären. Dazu müßten wir an die Oberfläche deines Körpers
zurückkehren.«
    »Ihr wollt entfliehen!«
    Kim unterdrückte ein Grinsen.
    »Für immer hier bleiben wollen wir allerdings nicht«, antwortete Yotur für ihn. »Aber
vorläufig haben wir nichts weiter vor, als dem Hungrigen Nahrung zu verschaffen. Ich hörte dich
das Wort ›Freund‹ verstehen und gebrauchen. Du weißt, was ein Freund ist?«
    »Ja. Ein Freund ist ein Wesen, das zu einem anderen Wesen, gewöhnlich in der gleichen Art, in
einer logisch fundierten Beziehung steht. Freundschaft bedeutet Zusammengehörigkeit und den
Verzicht auf gewisse logische Rechte des Individuums zugunsten des größeren Rechtskreises aller,
die der gleichen Freundschaft angehören.«
    Kim war erstaunt. Wenn seine Theorie über die Entstehung der Fremden richtig war, dann mußte
der Wißbegierige sich mit einer ganzen Anzahl hochintelligenter Wesen unterhalten haben, um zu
dieser zwar trockenen, aber sachlich richtigen Definition des verschwommenen Begriffes
Freundschaft zu gelangen.
    »Genauso ist das«, gab Kim zu. »Wir drei sind Freunde. Keiner würde den anderen im Stich
lassen. Für unser Vorhaben genügt es, wenn zwei von uns an die Oberfläche deines Körpers
zurückkehren. Der dritte bleibt hier, sozusagen als Bürge.«
    Der Unsichtbare schien zu überlegen. Erst nach geraumer Zeit antwortete er:
    »Ich bin mit dem Vorschlag einverstanden. Ich werde euch dorthin bringen, wohin ihr
wollt.«
    Kim atmete erleichtert auf.
    »Ich werde

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