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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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deutet an, daß sie uns hören können. Sie reagieren konsequent und logisch, also müssen
sie intelligent sein und viele Informationen besitzen.«
    »Ich pfeife auf deine Informationen. Ich brauche Proviant, und …«
    Der erste unterbrach ihn, jetzt schon fast wütend. Ein Streit entspann sich zwischen den
beiden Unsichtbaren.
    »Kann jemand das hören?« fragte Kim.
    »Ich höre ferne Stimmen«, versicherte Yotur. »Manchmal verstehe ich sogar ein Wort.«
    Hess schüttelte den Kopf.
    »Bei mir ist alles still«, brummte er mürrisch.
    »Ich höre jedes Wort«, sagte Kim. »Sie verstanden nicht, was wir mit der Schnur wollten.
Wahrscheinlich liegt das daran, daß für ihr Sehvermögen hier keine solche Milchsuppe herrscht,
wie wir sie sehen. Der, der auf seine Informationen bedacht ist, erschrak und hielt es für das
beste, uns dem Hungrigen zu überantworten. Er hatte Angst vor uns, und auf diese Weise wäre er
uns losgeworden. Als wir die Schnur wegwarfen, besann er sich eines Besseren. Natürlich wollte
der Hungrige nicht loslassen, was er schon so gut wie zwischen den Zähnen hatte. Und jetzt«, er
unterbrach sich kurz, um zu horchen, »streiten sie sich. Wenn wir nur eine Möglichkeit hätten,
uns ihnen verständlich zu machen.«
    Er erinnerte sich an seine allererste Erfahrung, schraubte den Helmsender auf Maximalleistung
und schrie so laut er konnte. Die Reaktion erfolgte augenblicklich, aber leider wies sie in eine
durchaus unerwünschte Richtung. Die beiden Streitenden schwiegen ein paar Sekunden lang, dann
meldete sich der Hungrige:
    »Siehst du, welche Reserven sie haben? Ich weiß genau, daß ich von ihnen profitieren
könnte. Ob sie die Informationen besitzen, die du von ihnen haben willst, mußt du erst
noch beweisen.«
    Kim schaltete den Helmsender schleunigst wieder auf geringe Leistung.
    »Verzeihung, Sir«, meldete sich Yotur.
    »Ja?«
    »Ich hatte Gelegenheit, im Rahmen des Ausbildungsprogramms der Flotte an einem Kurs in
ferronischer Ausdruckskunst teilzunehmen. Ich glaube …«
    »Was ist das?« fragte Kim.
    »Die Kunst, Gedanken so zu verstärken, daß sie, bei Zuhilfenahme geeigneter Gesten, auch von
dem verstanden werden können, der die Sprache des Sprechenden nicht beherrscht!«
    Hess wirbelte herum. Durch die Sichtplatte sah Kim sein verblüfftes Gesicht mit dem
offenstehenden Mund.
    »Menschenskind, das ist es!« Er hieb Yotur begeistert auf die Schulter. »Sie sind der Retter
in der Not. Kim, ich habe von ferronischer Ausdruckskunst gehört. Jemand, der sie beherrscht, ist
so gut wie ein einseitiger Telepath. Mensch, Dyke – fangen Sie an! Machen Sie den beiden
Ungeheuern klar, daß wir keine feindlichen Absichten haben.«
    Yotur wandte sich halb zur Seite. Mit atemloser Spannung verfolgte Kim die Unterhaltung der
beiden Fremden. Sie stritten sich immer noch, aber es schien, als erlahmte der Widerstand des
Wissensdurstigen allmählich. Der Hungrige gewann die Oberhand.
    Da trat plötzlich eine Stockung ein. Der Hungrige unterbrach sich mitten im Gedankenfluß. Der
Wissensdurstige fragte:
    »Unser Außenposten hat gerufen, nicht wahr?«
    »Ich habe auch etwas gehört«, gab der Hungrige zu, und in seinen Gedanken schwang
Verwunderung. »Aber ich glaube nicht, daß es der Außenposten war.«
    »Dann wer … halt, da ist es wieder!«
    Der Hungrige schwieg.
    »Ich verstehe Gedanken!« jubelte der Wißbegierige plötzlich. »Ich verstehe ganz
deutlich … wir – sind – Freunde – haben – keine – bösen –
Absichten … ich kann sie verstehen!«
    »Was sind Freunde?« fragte der Hungrige verwirrt. »Und was sind Absichten?«
    »Das verstehst du nicht«, wies ihn der andere ab. »Du kümmerst dich immer nur um deinen
Proviant. Sei still und hör zu!«
    Yotur fuhr fort. Manchmal glaubte sogar Kim, die Ausstrahlungen seines Gehirns wahrnehmen und
die Gedanken empfangen zu können, mit denen er die beiden Fremden zu beruhigen versuchte.
    Triumphierend meldeten sich schließlich die Impulse des Wissensdurstigen.
    »Jetzt hast du keine Wahl mehr«, rief er seinem hungrigen Partner zu. »Sie sind eine überaus
wertvolle Informationsquelle. Du mußt sie mir überlassen.«
    Und der Hungrige gab mürrisch nach.
    »Meinetwegen«, lautete sein träger Antwortgedanke.
    Kim fiel eine Last von der Seele. Das Gefühl der Erleichterung überfiel ihn mit solcher Wucht,
daß er fast in die Knie gegangen wäre.
    Im Flottenflaggschiff des Solaren Imperiums wuchs

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