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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dir die Stelle deines Körpers bezeichnen, von der aus wir am besten operieren
können. Derjenige von uns, der sich dir verständlich machen kann, bleibt hier zurück.
Ich …«
    Der Wissensdurstige unterbrach ihn.
    »Ich bin müde«, teilte er Kim mit. »Ich muß mich ausruhen. Wir werden uns über die
Einzelheiten unterhalten, nachdem ich meine Ruhe gehabt habe.«
    Dann wurde es still. Der Unsichtbare hatte sich zurückgezogen, und das Licht ringsum wurde ein
wenig schwächer.
    Kim war enttäuscht. Er hatte gehofft, seinen Plan sofort ausführen zu können.
    Aber vielleicht war es besser so. Er hatte Yotur und Hess eine Menge zu erklären. Es bestand
mehr Aussicht auf Erfolg, wenn jeder genau wußte, was er zu tun hatte.
    »Es handelt sich um insgesamt drei Wesen«, erklärte Kim. »Eines ist der
Wißbegierige, der von uns lernen will. Das zweite ist der Hungrige, der uns verspeisen will. Das
dritte nennen sie den Außenposten. Was seine Aufgabe ist, weiß ich nicht. Aus den Äußerungen des
Wißbegierigen geht jedoch deutlich hervor, daß sich alle drei mit dem Körper des toten Mobys
identisch fühlen. Das läßt nur einen Schluß zu: Die drei Wesen benutzen die Erinnerung des alten
Mobys. Sie haben sich nicht hier eingenistet, sie sind aus dem toten Moby entstanden. Ich weiß
nicht, wie ich euch das klarmachen soll. Der ursprüngliche Moby hatte eine riesige Gehirnmasse.
Im Vergleich zu den Tausenden von Funktionen, die sein gewaltiger Körper auszuführen hat, war sie
jedoch nicht groß genug, um ihn mit mehr als einer Art Instinktintelligenz zu versehen. Was seine
geistigen Fähigkeiten anbelangt, steht ein Moby dem Tier näher als dem Menschen.
    Anders ist es bei den drei Wesen, mit denen wir zu tun haben. Sie beherrschen nicht mehr den
gesamten Körper des Moby. Sonst wäre es schwer zu verstehen, warum die BAGALO nicht mit Mann und
Maus verschlungen wurde, als wir einflogen. Sie teilen sich offenbar in das Gehirnpotential ihres
Vorgängers, und zwar so, daß jeder einzelne von nun an eine ganz bestimmte Funktion ausübt. Der
eine, der Hungrige, besorgt und verdaut die Nahrung. Der Wissensdurstige erweitert seinen
Erfahrungsschatz und hilft mit seinem Wissen dem Hungrigen, die richtige Nahrung auszusuchen. Der
Dritte, den sie den Außenposten nennen, hat vermutlich die Funktion eines Beobachters. Wenigstens
deutet der Name daraufhin. Wahrscheinlich besitzt einer der drei – ich würde auf den
Wißbegierigen tippen – noch eine begrenzte Fähigkeit, das Ungeheuer nach seinem Willen zu
lenken. Der Beobachter sagt ihm, wo es Wissenswertes zu sehen gibt oder, wenn dem Hungrigen der
Magen allzu laut knurrt, Nahrung gefunden werden kann. Da der Moby jedoch vor unbekannter Zeit
abgestorben ist, kann er auch keine reine Energie mehr verarbeiten. Mit anderen Worten: die drei
Sternenbrüder sind auf feste Materie angewiesen, die sie irgendwo in einem von ihnen beherrschten
und reaktivierten Winkel des Mobys zu Nahrung verarbeiten. Als Besonderheit kommt hinzu, daß sie
auch in der Lage sind, organische Materie zu verdauen. Bei lebenden Mobys war dies nicht der
Fall, denn organische Materie war ihnen verpönt, da sie ihnen schadete, und wurde daher von den
Energiepolizisten eliminiert. Doch das hat sich in diesem Moby geändert. Er ist in der Lage,
sowohl organische als auch anorganische Materie zu Nahrung zu verarbeiten. Mit reiner Energie
hingegen können die Sternenbrüder nichts mehr anfangen.
    Der Trick bei alldem ist, daß die meisten energieverbrauchenden Funktionen des ursprünglichen
Moby-Körpers stillgelegt sind. Die Gehirnmasse, die diese Funktionen kontrollieren mußte und
deshalb zu gering war, um dem Moby ausgesprochene Intelligenz zu verleihen, reicht jetzt auf
einmal aus, um zumindest den Wißbegierigen zu einem hochintelligenten Wesen zu machen. Den
Hungrigen halte ich für einen Schwachsinnigen. Von dem Außenposten wissen wir nichts.«
    Er hielt inne und sah Hess erwartungsvoll an. Er war sicher, daß Hess eine Menge Widersprüche
parat hatte. Deswegen überraschte es ihn zu hören, wie er sagte:
    »Nach allem, was ich gehört habe, erscheint mir die Hypothese plausibel. Man könnte natürlich
darüber diskutieren, wie sich aus der Gehirnmaterie des toten Mobys das Bewußtsein jedes seiner
drei Nachfolger herausgeschält hat. Vielleicht war es eine Sache jahrtausendelanger Evolution,
vielleicht geschah es infolge eines Entwicklungssprunges einer Mutation.

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