Silberband 026 - Kontrollstation Modul
ihm helfen, die Ketten abzustreifen. Die Maahk-Völker werden rebellieren, die
Kräfte der Meister binden und schwächen. Verstehen Sie mich, dies ist der einzige Weg, um mein
Volk aus der Tyrannei zu befreien. Außerdem wird dadurch gewährleistet, daß die Invasionspläne,
die gegen Ihre Galaxis existieren, durcheinandergebracht und verzögert werden.«
Rhodan rang noch immer um seine Fassung. Die Ausführungen des Maahk waren logisch, doch diese
Logik, so schien es Rhodan, konnte für die Völker der Maahks tödlich sein.
»Selbst wenn es so kommt, wie Sie sagen; die Freiheit, die Sie sich für Ihr Volk versprechen,
wäre teuer erkauft, denn sie würde unzähligen Maahks das Leben kosten.«
»Für uns hat der Tod eine andere Bedeutung als für Sie«, sagte Grek-1. »Wenn das Ziel, der
Versklavung ein Ende zu setzen, erreicht werden kann, dann rechtfertigt es gewisse Opfer. Und
dieses Ziel war nie so nahe wie jetzt. Indem Sie meinem Vorschlag zustimmen, helfen Sie meinem
Volk, die Freiheit zu erlangen.«
Rhodan senkte den Kopf. Obwohl sich noch alles in ihm gegen Greks Vorschlag sträubte, ahnte er
doch, daß der Maahk recht hatte. In der Zentrale herrschte Schweigen. Alle Anwesenden
beobachteten Rhodan gespannt und erwarteten seine Entscheidung.
Und Rhodan traf sie!
»Also gut, Grek-1«, sagte er mit fester Stimme. »Ich bin mit Ihrem Vorschlag einverstanden.
Aber Sie sollen wissen, daß mir dieser Entschluß nicht leichtfällt. Die Psyche eines Menschen ist
anders beschaffen als die eines Maahks, und für mich bedeutet bereits ein Toter einen Toten
zuviel. Aber ich erkenne auch, daß Ihnen Ihr Volk genauso am Herzen liegt wie mir meines. Und ich
weiß, wie schwer Sie unter der Versklavung Ihres Volkes leiden.«
Der Bann war gebrochen. Atlan nickte Rhodan aufmunternd zu, um sich dann an Grek-1 zu
wenden.
»Alles schön und gut! Aber wie wollen wir das inszenieren? Sollen wir einen Hyperfunkspruch
absetzen, worin wir uns als Maahks von Andro-Alpha bezeichnen?«
»Ich verstehe Ihren Vorschlag nicht, Lordadmiral. Bei Ihrer Intelligenz hätte ich
nie …«
Gucky quietschte vor Vergnügen. Sogar Perry Rhodan lächelte milde. Er winkte ab.
»Atlan hätte sich sagen müssen, daß Sarkasmus Ihnen gegenüber sinnlos ist, Grek-1. Ihr Volk
kennt sich eben in unserer Gefühlswelt nicht völlig aus.«
»Ich verstehe«, erwiderte der Maahk. »Lordadmiral Atlan wollte demnach ausdrücken, daß er mir
keine gute Idee zutraut; jedenfalls nicht im Hinblick auf unser derzeitiges Problem.«
Er wandte seinen massigen Körper dem Arkoniden zu.
»Aber was würden Sie dazu sagen, wenn die Spione der Meister der Insel zwei Maahks
aufgriffen …?«
»Woher …?« begann Perry Rhodan, dann huschte plötzlich der Schimmer des Verstehens über
sein Gesicht. »Sie meinen, wir sollten zwei bioplastische Imitationen herstellen und den
hypothetischen Spionen in die Hände spielen …? Ich gebe zu bedenken, daß man die
›Gefangenen‹ gründlich untersuchen wird, Grek-1.«
»Da bin ich sogar völlig sicher.« Der Maahk hob eine Hand und ließ sie krachend auf die
Seitenlehne seines Gelenksessels fallen. »Es würde den Meistern aber sicher einleuchten, wenn man
sich gegen Untersuchungen und Verhöre gesichert hat. Die Imitationen könnten eine Brennladung
enthalten, die bei Verletzung des peripheren Nervensystems gezündet wird. Sie müßten es für eine
Sicherung gegen Psychoverhöre halten.«
»Ja, das leuchtet mir ein.« Rhodan nickte. »Ich werde die Biologische Abteilung sofort
informieren.«
Als er seine Anweisungen gegeben hatte, wandte er sich wieder den Gesprächspartnern zu.
»Unsere Biologen schaffen es in sechs Stunden. Wir werden diese Zeit nicht unnütz verstreichen
lassen, sondern den Stützpunkt sichern und danach mit vier Schiffen starten.
Atlan, du wirst sicher die IMPERATOR mitnehmen wollen. Selbstverständlich kommt die CREST
ebenfalls mit. Dazu nehmen wir noch die ALARICH und die NAPOLEON. Kasom, Sie unterrichten die
Kommandanten der beiden zuletzt genannten Schiffe davon, daß sie sich für den Start in einer
halben Stunde vorbereiten sollen. Die THORA II bleibt auf Gleam und übernimmt die Sicherung des
Stützpunktes Power Center.
Ist alles klar, meine Herren?«
Es war alles klar – was die Art und Weise des weiteren Vorgehens betraf. Alles andere
jedoch blieb weitgehend unklar. Niemand wußte, wie die glühenden Raumschiffe beschaffen waren;
und keiner
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