Silberband 026 - Kontrollstation Modul
geschehen war. Die
revoltierenden Maahks hatten sich konsequent abgesichert. Diejenigen, welche die beiden Getöteten
geschickt hatten, wollten um jeden Preis einen ungewollten Verrat verhindern. Sie versahen sie
einfach mit einer winzigen, atomaren Brennladung, die gezündet wurde, sobald jemand oder etwas
das periphere Nervensystem verletzte. Speziell bei Psychoverhören mußten die Haarsonden diesen
Effekt hervorrufen.
Jetzt lachte ich ungehemmt. Die Meister der Insel würden nicht einmal zwei tote
Maahks überlisten können. Ich gönnte meinen Unterdrückern diese Niederlage. Diesmal hatte ihnen
ihre kalte Logik nichts genützt.
Vielleicht aber waren sie auch nur zu nervös geworden, um völlig logisch denken
zu können. Wer konnte das wissen. Ich jedenfalls sah keinen Grund zur Nervosität. Die
ausgesandten Energiesphären würden systematisch alle Planeten des Zwergnebels vernichten. Damit
waren auch alle Angreifer, die sich dort versteckten, zum Tode verurteilt. Mir taten sie leid.
Aber ich konnte ihnen nicht mehr wünschen, als daß alles recht schnell ginge.
Als die Glut in sich zusammenfiel, war von den beiden Maahks nichts mehr zu
sehen. Von den Robotern zeugte nur noch eine dampfende Lache zerschmolzenen Metallplastiks.
Aus den Lautsprechern drang kein Laut mehr. Die Meister hatten wieder einmal
abrupt abgeschaltet, nachdem es nichts mehr zu sagen gab.
Ich beschloß, mich in meinen Privatraum zu begeben. Wer weiß, was die nächste
Zeit alles brachte. Etwas Ruhe würde meinen aufgepeitschten Nerven guttun.
Aber ich hatte mich noch nicht einmal erhoben, da gellte der Großalarm durch die
gesamte Station.
»Nichts!« meldete Major Notami. »Jedenfalls nichts davon, daß man uns geortet haben
könnte. Alles ist ruhig. Die fünfdimensionale Streustrahlung stieg für den Zeitraum von einer
Minute ein wenig an, dann verschwand sie völlig. Dafür wurde sie von einer geringeren Strahlung
abgelöst. Es handelt sich dabei offenbar um die fünfdimensionalen Streufelder sechsdimensionaler
Energieerzeuger.«
»Wie sieht es auf der Oberfläche aus?« fragte Rhodan.
»Leer«, erwiderte Notami lakonisch. »Keine Atmosphäre, keine Hinweise auf technische Anlagen,
nur kilometerdickes Eis.«
»Ausgezeichnet!« Perry Rhodan schaltete ab und lächelte Atlan aufmunternd zu.
Der Arkonide schüttelte sich.
»Mich friert, wenn ich diesen Gesichtsausdruck sehe, Perry. Danach hat es stets Ärger gegeben.
Was hast du vor?«
»Keine Sorge, Freund. Unsere Schiffe halten Distanz. Es wäre aussichtslos, mit vier
Raumgiganten unbemerkt näher herangehen zu wollen. Die Basis der Energiesphären dürfte mit guten
Ortungsgeräten ausgerüstet sein. Wenn man uns bisher noch nicht entdeckt hat, so ist das nur auf
die Beschränkung unseres Energieverbrauchs zurückzuführen. Ich habe nicht die Absicht, diesen
Vorteil aufzugeben.«
Er schaltete den Interkom ein.
»Captain Henderson zu mir, bitte!«
Der Mausbiber, der bisher still in einem Sessel gehockt und an einer Mohrrübe geknabbert
hatte, stieß einen empörten Pfiff aus. Er schleuderte seine Mohrrübe telekinetisch gegen die
Schachtverkleidung des Antigravs.
»Aber, aber!« murmelte Rhodan vorwurfsvoll. »Das ist Verschwendung.«
»Verschwendung!« entrüstete Gucky sich. »Ist es etwa keine Verschwendung, wenn du die
Fähigkeiten deines besten Mutanten brachliegen läßt? Warum willst du Henderson auf die Dunkelwelt
schicken und nicht mich? Ich brauchte nicht halb so lange, um alles auszukundschaften. Außerdem
kann ich jeder Gefahr aus dem Wege gehen, indem ich teleportiere. Wenn eine Sphäre auftaucht,
schleudere ich sie telekinetisch in die Sonne und …«
»… und vergißt dabei, daß es hier überhaupt keine Sonne gibt!« beendete Rhodan den
Satz.
»Das ist unwichtig. Wenn ich will, dann … dann … ähem!« Er schwieg verlegen, weil er
nicht weiter wußte.
Perry Rhodan verzog ironisch die Lippen.
»Wenn du willst, wirst du dich nach meinen Befehlen richten, Gucky. Und du wirst wollen, sonst
ist es aus mit deiner Mohrrübenkur.«
»Pfui!« schimpfte Gucky. »Das ist Erpressung!«
»Nenne es, wie du willst, Kleiner.« Rhodans Lächeln verschwand abrupt. »Ich unterschätze deine
Fähigkeiten keineswegs. Eben deshalb halte ich dich noch zurück. Der Gegner darf vorläufig nichts
von unseren – Verzeihung – von deinen Parafähigkeiten erfahren. Wenn du dich allerdings
wie ein normaler Zweibeiner verhalten willst
Weitere Kostenlose Bücher