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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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daß es hier irgendwo intelligente Wesen gibt.«
    »Vielleicht soll es eine Drohung sein«, meinte Redhorse.
    Bradon fragte voller Unbehagen: »Was werden wir jetzt tun?«
    »Das gleiche wie zuvor: Warten, daß Doutreval und Gilliam mit den Reparaturarbeiten fertig
werden.«
    »Und Mister Jefferson?«
    »Ich glaube nicht, daß er eine Gefahr für uns ist. Wir sollten jedoch vorsichtig sein.«
Redhorse legte Bradon eine Hand auf die Schulter. »Ihre Wache ist vorüber, Chard. Gehen Sie
schlafen.«
    Bradon blickte verzweifelt auf die dunklen Umrisse der SJ-4C. »Ich glaube nicht, daß ich
einschlafen kann, Sir.«
    »Gehen Sie nur«, empfahl ihm Redhorse. »Der Schlaf kommt von allein.«
    »Irgendwo habe ich einmal gelesen, daß Indianer ein gutes Gehör besitzen«, sagte Bradon.
    »Das kann schon sein«, gab Redhorse zu.
    Bradon versuchte in der Dunkelheit das hagere Gesicht des Captains zu erkennen.
    »Ich bin froh, daß Sie jetzt Wache halten, Sir«, sagte er. Dann ging er durch die Nacht auf
die Space-Jet zu und wurde gleich darauf eins mit den schattenhaften Umrissen des
Raumschiffes.
    Für Redhorse bedeutete die Wache ein paar Stunden, während denen er mit sich und
seinen Gedanken allein war. Obwohl der Cheyenne ein geselliger Mensch war, wußte er auch die
Einsamkeit zu schätzen. Es war etwas Großartiges daran, bei fast vollkommener Stille in der
dunklen Umgebung einer fremden Landschaft zu stehen und über verschiedene Dinge nachzudenken.
Redhorse fühlte sich fast von seiner Verantwortung für die SJ-4C befreit; es kam ihm vor, als sei
er plötzlich zu einem Einzelwesen geworden, ohne Beziehung zu irgendeinem anderen Individuum.
    Redhorse lauschte aufmerksam.
    Ja, dachte er spöttisch, Indianer besitzen ein gutes Gehör.
    Er hörte das schwache Säuseln des Windes, der von den Bergen kam und über das Tal
hinwegstrich. Wenn er angespannt lauschte, konnte er sogar das feine Knistern des von seinen
Stiefeln niedergetrampelten Mooses hören, das sich allmählich wieder aufrichtete. Für Redhorse
war die Nacht mit unterschwelligen Geräuschen ausgefüllt, es summte, wisperte und raunte
ununterbrochen.
    Nur die lauten Geräusche, die den Captain alarmiert hätten, blieben aus. Eine Stunde
verstrich, ohne daß Redhorse irgend etwas wahrnahm. Er ging auf die andere Seite der Jet und
beobachtete das Sumpfgebiet. Auch dort blieb es still.
    Die Nacht, dachte Redhorse, hat nichts von ihrem Mysterium verloren. Er dachte
an seine Vorfahren, die die Götter der Dunkelheit gefürchtet und mit Opfergaben zu versöhnen
versucht hatten. Über Jahrhunderte hinweg hatte sich diese Furcht im Innern des Menschen
erhalten.
    Redhorse blickte auf die Uhr an seinem Handgelenk und sah, daß seine Wachzeit vorüber war. Nun
war Brazos Surfat an der Reihe. Der Korporal würde bestimmt nicht freiwillig aus der Jet kommen,
um Redhorse abzulösen.
    Redhorse ging zur SJ-4C hinüber und kletterte in die Kommandokanzel. Die Männer schliefen.
Mister Jefferson röchelte und wimmerte angstvoll. Offenbar hatte er unangenehme Träume. Redhorse
warf einen Blick unter den Kartentisch. Im schwachen Licht der Kontrollbeleuchtung war die Kiste
kaum zu erkennen, die Jefferson als Behausung diente. Trotzdem konnte Redhorse die
zusammengerollte Gestalt des Pelztieres sehen.
    Redhorse ging zu Surfats Lager und rüttelte den schlafenden Mann an der Schulter.
    Der Korporal fuhr hoch und griff nach dem Strahler, der neben ihm am Boden lag.
    »Wollen Sie mich erschießen?« fragte Redhorse.
    Surfat gab ein paar unmißverständliche Geräusche von sich, dann richtete er sich umständlich
auf.
    »Zeit für die Ablösung«, sagte Redhorse. »Beeilen Sie sich, daß Sie ins Freie kommen.«
    »Wie können Sie nur so unmenschlich sein und einen schlafenden Menschen mitten in der Nacht
wecken?« beklagte sich Surfat. »Ich dachte, die Zeit, da die Indianer ihre Gefangenen gefoltert
haben, wäre längst vorüber.«
    Er wich zurück, als Redhorse auf ihn zuging. Stöhnend und keuchend verschwand er aus der
Kommandokanzel.
    Redhorse ließ sich auf Surfats Lager nieder. Er hörte die Atemgeräusche der anderen Männer.
Mister Jefferson winselte leise. Der Captain schloß die Augen. Die Nacht schien ruhig zu
verlaufen.
    Fauchend entlud sich vor der Space-Jet Surfats Kombistrahler.
    »Alarm!« schrie Redhorse, griff nach seiner Waffe und jagte mit langen Schritten zur Schleuse.
Hinter ihm erhoben sich die Männer schlaftrunken von ihren

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