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Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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HÜ-Feld-Konverter waren
trotz der lautstarken Reaktion nur mit dreißig Prozent ihrer Kapazität belastet worden.
    »Gehen Sie bis auf eine Lichtsekunde heran, Rudo. Danach setzen Sie die Narkosestrahler
ein.«
    Rhodan kümmerte sich nicht darum, was der Epsaler tat, sondern zog das Mikrophon des
Bordinterkoms zu sich heran. Er schaltete das Gerät allerdings nicht sofort ein. Er
überlegte.
    »Was hast du vor?« fragte Atlan.
    »Ich suche einen tatkräftigen, umsichtigen Mann, der das Enterkommando für den Tefroder
zusammenzustellen und zu führen vermag.«
    »Warum nimmst du nicht Don Redhorse?«
    Perry schüttelte lächelnd den Kopf. Er hatte die Ironie in Atlans Worten wohl verstanden. Der
Arkonide war voreingenommen gegen Major Redhorse, weil der Cheyenne oft auf eigene Faust
handelte. Als ehemaliger Admiral der altarkonidischen Flotte sah Atlan das als groben
Disziplinarverstoß an. Rhodan war anderer Meinung. Dennoch entschied er, diesmal nicht den Major
einzusetzen.
    Er schaltete den Interkom auf Rundruf.
    »Leutnant Hunha bitte sofort zur Hauptzentrale kommen! Ich wiederhole: Leutnant Hunha sofort
zur Hauptzentrale!«
    »Der kleine Marsianer …?« wunderte sich Atlan. »Er ist doch noch ein halbes Kind mit
seinen zweiundzwanzig Jahren!«
    »Wer die Raumakademie Terrania hinter sich gebracht hat, ist kein halbes Kind mehr, Freund«,
erwiderte Perry ernst. »Hunha trat mit zwölf Jahren in die Kadettenschule ein. – Und
außerdem«, fuhr er fort, »sollen sich auch die ›Neuen‹ bewähren dürfen. Redhorse und Henderson
und Kagato und wie sie alle heißen, haben Ruhm genug geerntet. Nun muß es sich zeigen, ob die
junge Generation vom gleichen Holz geschnitzt ist.«
    Er lachte trocken, als er Atlans erstaunten Blick bemerkte.
    »Nein, mein Lieber! Nicht, was du denkst! Die ›alten Hasen‹ sind nicht etwa abgeschrieben.
Aber sie müßten sich allmählich die Hörner abgestoßen haben. Eines Tages werden sie selbst ein
Raumschiff führen, und vielleicht ist einer von ihnen sogar dazu berufen, dem Kommandostab der
Solaren Flotte beizutreten. Ich entsinne mich noch lebhaft daran, wie ich den Raumkadetten Tiff
in den ersten Einsatz schickte. Heute ist Julian Tifflor Solarmarschall und stellvertretender
Flottenbefehlshaber.«
    Nun lächelte auch der Arkonide verstehend.
    »Und augenblicklich wacht der gute Tiff als Oberbefehlshaber über den Schrotschußtransmitter.
Allmählich ziehen wir die Prominenz des Imperiums immer weiter nach.«
    Rhodan dachte an die Informationen, die ihnen das Kurierschiff überbracht hatte, darunter auch
jene über die Umorganisation auf Gleam und im Schrotschuß-System.
    »Richtig«, erwiderte er. »Bully hat inzwischen das Oberkommando über Gleam übernommen.« Seine
Stimme erhielt einen etwas melancholischen Klang, als er fortfuhr: »Der gute, alte – und
doch ewig jungenhafte Bully! Ich erinnere mich noch, wie fassungslos er war, als wir beide vor
über vierhundert Jahren das Forschungsschiff Thoras und Crests auf dem Erdmond aufspürten.«
    Der Lordadmiral lächelte amüsiert.
    »Ja, in Bully hat sich schon mancher getäuscht. Er macht zeitweise einen so beschränkten
Eindruck, daß man daran zweifelt, ob er überhaupt schon mal ein Raumschiff gesehen hat. Dabei
steckt hinter seiner Bauernstirn mehr Geist und Energie, als hinter so manchem
Arkonidenschädel.«
    Perry sah flüchtig auf, als eine zweite Gigabombe vor dem HÜ-Schirm der CREST explodierte.
Dann setzte er zum Sprechen an. Seinem Gesicht war anzusehen, daß er eine humorvolle Episode über
seinen besten Freund und Stellvertreter Reginald Bull zum Besten geben wollte.
    Doch er kam nicht mehr dazu, denn Son Hunha war nun eingetroffen.
    »Also, Leutnant«, begann Rhodan, »ich habe einen Auftrag für Sie. Es geht darum, im Eiltempo
ein feindliches Schiff zu entern und für die Sicherheit eines terranischen Kommandos von
fünfhundert Spezialisten zu sorgen …«

23.
    Son musterte die Männer, die sich mit ihm in der Zentrale der KC-99 aufhielten. In
den Laderäumen drängten sich weitere vierzig schwerbewaffnete Leute des Enterkommandos. Insgesamt
waren sie fünfzig.
    Neben ihm stand der Zwei-Meter-Riese Ische Moghu, ebenfalls Leutnant wie er selbst. Son hatte
ihn ausgesucht, weil sie gemeinsam ein- und derselben Ausbildungsgruppe der Raumakademie angehört
hatten. Ische Moghu war Afro-Terraner. Seine Gutmütigkeit wurde schon in der Akademie oft
ausgenutzt. Dennoch hatte

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