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Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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als zuvor kletterte er die Leiter hinab. Eine schemenhaft erkennbare kleine Gestalt
watschelte unbeholfen auf ihn zu.
    Gucky!
    »Natürlich bin ich es, du ungehobelter Kerl!« fauchte der Mausbiber. »Bist du dir eigentlich
klar darüber, daß du mit deinen impulsiven Reaktionen mein Gehirn zerstören kannst?«
    »Entschuldige bitte. Ich war völlig verwirrt. Ich hörte einen Schrei und eilte hierher, weil
ich dachte, dir wäre etwas geschehen. Der Parasektor meines Gehirns reagierte spontan auf die
fünfdimensionale Ausstrahlung.«
    Gucky brummte etwas Unverständliches vor sich hin, dann fügte er hinzu:
    »Ich erkannte dein Gehirnwellenmuster und wollte dir telekinetisch helfen. Aber lassen wir
das.« In seiner Stimme schwang plötzlich Panik mit. »Was geht hier vor, Baar? Was sind das für
gräßliche Pflanzenwesen? Wo stecken die anderen?«
    »Wenn ich das wüßte, wäre mir wohler – oder auch nicht. Ich habe einen Teil des Schiffes
durchsucht, Gucky. Demnach scheint man die Überlebenden des Absturzes herausgeholt zu haben.«
    »Ach!« würgte der Mausbiber nur hervor. »Und wir …?«
    »Das frage ich mich auch. Vielleicht hielt man uns für tot, weil wir bewußtlos waren.«
    »Und alle anderen Überlebenden sollen bei Bewußtsein gewesen sein? Das glaube ich nicht. Baar.
Wie viele Leute sind bei dem Absturz überhaupt umgekommen?«
    »Bisher konnte ich fünf Tote entdecken«, erwiderte der Modul leise. »Aber ich habe nur einen
Teil des Schiffes durchsucht.«
    »Dann werden wir jetzt gemeinsam den Rest durchsuchen.« Der Mausbiber dachte eine Weile nach.
»Praktisch kommen nur die Gefechtsstationen in Frage, nicht wahr?«
    »Das ist auch mir klar. Also: die Transformkanone in der oberen Polkuppel, die
Feuerleitzentrale, die Maschinenleitstände und die übrigen Geschützkuppeln. Die Funkzentrale habe
ich bereits inspiziert.«
    Gucky nickte.
    »Noch eine Frage: Wir sind aus fast einem Kilometer Höhe abgestürzt. Wieso ist die Korvette
nicht völlig zu Bruch gegangen?«
    Baar Lun erklärte ihm, was er darüber wußte.
    Der Mausbiber atmete auf.
    »Demnach haben die Paddler uns nicht mehr im Bereich ihrer Plattform herunterholen können. Das
gibt uns einen gewissen Vorteil. Ich bezweifle, daß sie sehr gern den lebenden Dschungel
durchqueren. Vielleicht kümmern sie sich überhaupt nicht mehr um das Schiff.« Er lachte schrill
und zeigte sekundenlang seinen Nagezahn. »Aber wir werden uns bald um sie kümmern, Baar. –
Und nun durchsuchen wir das Schiff. Halte dich an mir fest. Es geht los!«
    Gucky teleportierte. Er nahm den Modul mit. So brauchten sie nicht über die kriechenden
Pflanzen hinwegzusteigen.
    Nach ihrer Inspektion teleportierte der Mausbiber auf die obere Polkuppel. Hier war der
Lichteinfall immer noch am stärksten, auch wenn das Dschungeldach allmählich wieder von
Schlingpflanzen und schnellwuchernden bambusähnlichen Gewächsen geschlossen wurde.
    »Elf Tote insgesamt«, sagte Gucky, und seine Stimme zitterte vor unterdrücktem Zorn. »Das
sollen mir die Paddler büßen. Haben wir es nötig, unsere guten Absichten mit Strahlschüssen
belohnen zu lassen?«
    »Alles der Reihe nach!« erwiderte Baar Lun. »Zuerst müssen wir Perry Rhodan und die übrigen
Gefangenen finden und befreien. Danach können wir uns immer noch um das Motiv der Paddler
kümmern.«
    Der Modul lauschte auf die Geräusche des Dschungels. In der Bordbibliothek der CREST III hatte
er Mikrofilme über Dschungelwelten betrachtet. Auf Bengal schien nur der optische Eindruck mit
jenen Schilderungen übereinzustimmen. Nichts von dem Brüllen, Kreischen, Flüstern, Zwitschern und
Röhren der Dschungelbewohner, nichts von stampfenden Kolossen und brechendem Unterholz war hier
zu vernehmen. Eine beinahe geisterhafte Stille lag über dem Dschungel von Bengal. Nur die
gespenstisch lautlosen Bewegungen schlangenartiger Pflanzen und gelegentliches geheimnisvolles
Rascheln zeugten von dem unheimlichen Leben dieser Welt.
    Er wandte sich erschrocken um, als der Mausbiber einen Fluch ausstieß.
    »Du solltest so etwas nicht in den Mund nehmen, Gucky!« sagte er vorwurfsvoll.
    »So! Sollte ich nicht!« kreischte der Mausbiber zornig. »Ich kann ja lieber meine Nerven
ruinieren, anstatt mir Luft zu machen. Auf dieser dreimal … dreimal … ähem …
geplagten Welt scheint überhaupt nichts mehr normal zu sein.«
    »Was interessiert uns das?« fragte Baar Lun zornig. »Ich hatte angenommen, du würdest

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