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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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für uns angenehmere
Umweltbedingungen herrschen. Nun, die Antwort ist einfach. Falls die Zeitagenten mißtrauisch
geworden wären, hätten sie in erster Linie Darak nach unserem Stützpunkt abgesucht. Auf Washun
hingegen hätten sie uns nie vermutet.«
    Rhodan schaltete die Wiedergabe aus. Nachdenklich blickte er auf die gegenüberliegende
Wand.
    Eigentlich haben Paddler und Menschen mehr Gemeinsames, als man nach der
Unterschiedlichkeit der Lebensart glauben sollte, dachte er.
    Als er sich von seinem Platz erhob, wirkte er nicht mehr so ziellos wie vorher. Sein Gang war
wieder elastisch und zeugte von Selbstbewußtsein und Entschlossenheit.
    Draußen auf dem Gang wandte er sich zur Kommandozentrale.
    Es gab noch so viel zu tun, so viel, daß er noch vor einer halben Stunde nicht gewußt hatte,
wo er anfangen sollte.
    Jetzt wußte er es. Der Weg lag klar vor ihm.
    »Kommen Sie ruhig herein, Captain!« rief Baar Lun. Er stülpte eine undurchsichtige
Plastikglocke über den grünschimmernden Kristall auf dem Labortisch und wandte sich danach seinem
Besucher zu.
    Mißtrauisch blickte Aino Uwanok nach der Glocke.
    Der Modul wischte sich die Hände ab und dirigierte den Captain aus dem winzigen Labor ins
Wohnzimmer. Lächelnd forderte er:
    »Nehmen Sie bitte Platz, Captain. Sie brauchen keine Angst vor mir zu haben, weil ich mit
einem nicht abgeschirmten Illusionskristall arbeitete. Gegen meinen Willen können mich diese
Steine nicht beeinflussen.«
    Mechanisch nickte Aino.
    Geduldig wartete Lun, bis sein Gast sich gesetzt hatte. Erst dann fuhr er fort:
    »Wie ich von Gucky erfuhr, haben Sie eine ziemlich weite Reise hinter sich …«
    »Das kann man wohl sagen!« Allmählich löste sich Ainos Verkrampfung. »Zuerst der Kontinent
Lemuria auf Lemur, dann die Mondstadt des Luna-Klubs, das Zeitauge, eine Reise innerhalb eines
unerklärbaren Mediums – und schließlich die Ankunft in einem Transmitter auf Darak. Es ist
mehr gewesen, als der Geist in der gleichen Zeit hätte verarbeiten können.«
    »Zweifellos, Captain.«
    Der Modul bewies, daß er die Gebräuche der Menschen gut studiert hatte. Er bestellte beim
Getränkeautomaten ein Glas Aquavit für Uwanok und ein Glas Synthowein für sich.
    »Prost, Captain!« sagte er, indem er sein Glas hob. »Auf Ihre glückliche Rückkehr!«
    Aino grinste zufrieden, als er die Geste erwiderte. Er goß den Inhalt seines Glases auf einen
Zug hinunter, wischte sich über die Lippen und zog heftig an der Zigarre.
    »Haben Sie sich eigentlich einmal Gedanken darüber gemacht«, begann er behutsam, »wie Ihr Volk
aussah, bevor es durch die Umweltbedingungen mutierte?«
    Baar Lun runzelte die Stirn.
    »Ein anderer Offizier, Finch Eyseman, wurde beim Kampf um Modul nach einem Planeten versetzt,
der von meinem Volk ›Welt der ersten Verbannung‹ genannt wurde. Ein Illusionskristall ließ ihn
eine geistige Reise in die Vergangenheit des Lun-Klans unternehmen. Er sah eine gläserne Stadt,
und er traf während seiner Halluzination einen direkten Vorfahren von mir. Dieser Vorfahr hatte
menschliche Gestalt. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Er war nicht einfach nur humanoid wie
beispielsweise Kalak oder ich, sondern er glich euch Menschen der Erde. Nur die Hautfarbe war ein
wenig dunkler.«
    Er seufzte.
    »Darüber ließen sich natürlich eine Menge Spekulationen anstellen. Aber sehen Sie, Captain,
für mich sind alle Vermutungen wertlos, denn sie zeigen immer nur eine Reihe von Möglichkeiten
auf. Die Wahrheit läßt sich dadurch nicht finden. Und an etwas anderem als an der Wahrheit bin
ich nicht interessiert.«
    Aino Uwanoks geschlitzte Augen verengten sich noch ein wenig mehr als üblich. Bedächtig, als
wollte er um jeden Preis eine falsche Formulierung vermeiden, sagte er:
    »Vielleicht haben wir vom ehemaligen Sonderkommando Lemur eine Spur gefunden …«
    Der Modul erstarrte gleichsam zu einer Salzsäure. Hochaufgerichtet saß er in seinem Sessel,
mit geweiteten Augen, als erwarte er jeden Augenblick das Einstürzen der Zimmerdecke. Fast eine
Minute lang verharrte er in dieser Haltung, dann entspannte er sich.
    »Sprechen Sie bitte weiter!« forderte er seinen Besucher auf.
    Captain Uwanok berichtete von dem Zusammentreffen mit vier Tamräten, von der Information über
eine große Organisation von Wissenschaftlern, die in der Mondstadt M'adun insgeheim an der
Entwicklung eines Gerätes arbeiteten, das über den Raum und die Vergangenheit

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